Das Böse kehrt zurück und lockt Nadia mit all seiner Macht
Cover:
Ein idyllischer Rahmen für eine dunkle Geschichte, der nicht vermuten lässt, welchen Hürden sich die Protagonisten hier stellen müssen. Lediglich die Nebelschwaden, die hinter dem Rosen umwobenem ...
Cover:
Ein idyllischer Rahmen für eine dunkle Geschichte, der nicht vermuten lässt, welchen Hürden sich die Protagonisten hier stellen müssen. Lediglich die Nebelschwaden, die hinter dem Rosen umwobenem Tor aufziehen, lassen eine geheimnisvolle Atmosphäre entstehen. Ebenso die Insignien auf der Rückseite des Covers, setzen einen symbolisch geprägten Akzent, der auf die magischen Kräfte aufmerksam macht. Ein toller Blickfang in jedem Bücherregal.
Meinung:
Drei Freunde im Kampf gegen das Böse – Totgeglaubte leben länger, denn Elizabeth kehrt mit einem düsteren Plan zurück und es wird schnell klar, dass der Kampf gerade erst begonnen hat. Sie bietet Nadia Unterstützung im Umgang mit ihren Fähigkeiten an, doch hinter diesem Angebot steckt weitaus mehr, als Elizabeths offenkundiger Wunsch einer Gegenleistung.
Wie sollen Mateo, Nadia und Verlaine einen Plan durchkreuzen, den sie in seiner Umfänglichkeit nicht vollends einschätzen können? Das Ausmaß der Umsetzung wäre verheerend. Doch wie wir die drei kennen, nehmen sie den Kampf auf. Nadia hat diesbezüglich einiges aufzuarbeiten, denn ihr fehlt im Umgang mit ihren Kräften die nötige Erfahrung. Was mir jedoch sehr an ihr gefällt, ist, dass sie sich trotz Schwierigkeiten weiterhin bemüht an sich zu arbeiten, denn sie verliert ihr Ziel nicht aus den Augen. Ihr Wille ist somit eine große Stärke.
>>[...] Meine Existenz ist zwar unendlich, meine Geduld hingegen nicht.<<
Das Zusammenspiel von Mateo und Nadia hat Bestand. Sie begeben sich gemeinsam ins Ungewisse und stärken sich gegenseitig, dies verläuft jedoch eher als Nebenstrang, sodass der Fokus der Geschichte nach wie vor darin besteht, Elizabeths Macht nicht noch stärker werden zu lassen. Was in diesem Zusammenhang auch sehr gut zur Geltung gekommen ist, ist der manipulative Einfluss, den manche, die augenscheinlich auf ihrer Seite stehen, erlegen sind und nicht aus eigenen Stücken hinter ihr stehen.
Verlaine ist ein starker Charakter, der mir sehr gut gefällt. Denn obwohl ihr ein Fluch verwehrt, was sie sich so sehr wünscht, hat sie Biss und bringt durch ihre sarkastische Ader immer wieder Pepp in die Geschichte. Sie steht in einem Kontrast mit der Beharrlich- und Ernsthaftigkeit ihrer beiden Freunde. Doch mit Asa trifft sie auf jemandem, der für sie einen neuen Weg zu ebnen scheint. Sie haben unterschiedliche Ansichten, harmonieren aber dennoch auf ihre Weise gut miteinander. Der Dämon wirkt arrogant und scheint die Dinge auf die leichte Schulter zu nehmen, bringt jedoch auch eine ordentliche Portion frischen Wind mit. Auf die Entwicklung der beiden im finalen Band bin ich schon sehr gespannt, zumal ich auch glaube, dass wir von Verlaine noch einiges zu erwarten haben.
Ein unausgesprochener Wunsch. Ein gebrochenes Versprechen. Ein vernichtetes Lebenswerk.
Elizabeth ist nicht das klassifizierte Böse, denn hier erfahren wir mehr Hintergründe, die erklären, wie ihre Magie funktioniert und was sie zu bezwecken versucht. Was mich hier fasziniert hat, ist die Magie, denn diese zu bewirken ist damit verbunden, ihnen Erinnerungen und Emotionen beizufügen, die auf die Stärke und gewissermaßen auch Nachhaltigkeit einwirken.
Werden Nadia und Mateo die Hürden meistern können, die sich ihnen in den Weg stellen? Und werden sie es schaffen, Verlaine von ihrem Fluch zu befreien, sodass sie einem Leben mit Liebe und Geborgenheit entgegenblicken kann?
Charaktere:
Nadia fehlt es an Erfahrung, was den Einsatz ihrer Kräfte anbelangt. Doch ihre Stärke ist es, ihr Ziel im Auge zu behalten und darauf hin zu kämpfen. Willensstark und mutig wächst sie über sich hinaus und erhält durch ihre Freunde einen Rückhalt, der sie auch nach Rückschlägen aufrechterhält. Sie ist eine Kämpfernatur, die sich um den Schutz anderer bemüht und Entscheidungen fällen muss, deren Risiken kaum abzuwiegen sind. Wird die junge Hexe die Hürden meistern können, die sich ihr mit aller Macht in den Weg stellen?
Ebenso wie Verlaine leidet auch Mateo unter den Auswirkungen des Fluches, welcher – durch Elizabeths Hand bewirkt - schon seit langer Zeit als dunkler Schatten auf seine Familie einwirkt. Geplagt von Alpträumen nimmt der Fluch weitere Ausprägungen an, welche die Angst in ihm hervorrufen, ebenso wie einige Familienmitglieder zuvor, den Verstand zu verlieren. Werden es die drei Freunde jemals schaffen, Elizabeths Fluch zu brechen?
Verlaine - Niemand achtet darauf, was sie tut, egal wie sehr sie sich anstrengt. In gewisser Weise hat sie ihren Fluch akzeptiert, dennoch fällt es ihr schwer, dass selbst ihre besten Freunde sie kaum war nehmen, ganz so, als würde sie nicht existieren.
Schreibstil:
Claudia Gray hat mit der Fortsetzung ihrer "Spellcaster"-Trilogie eine spannende Geschichte fortgesetzt, die durch die Einbringung neuer Charaktere weiter an Tiefe gewonnen hat. Das Geheimnis um Nadias Mutter wurde ein Stück weit gelüftet und der einst geglaubte Feind kehrt neu gestärkt zurück.
Mit den Freunden und Protagonisten Nadia, Mateo und Verlaine haben wir ein kontrastreiches Trio, welches nicht nur gegen das Böse kämpft, sondern von denen jeder, zusätzlich, eine eigene Bürde zu tragen hat. Was die Autorin hier sehr schön herauskristallisiert ist, wie jeder von ihnen mit dieser Last umgeht, wie diese ihr Leben beeinflussen und das sie dennoch Miteinander und füreinander kämpfen. Auch die Zeichnung der Nebencharaktere ist sehr gut gelungen, ebenso wie Elizabeths manipulativer Einfluss der zeigt, dass man nur die richtigen Strippen ziehen muss, um zu bekommen was man haben will. Was sich dadurch allerdings nicht beeinflussen lässt, ist der freie Wille eines jeden Individuums und gerade das hat es spannend gemacht zu beobachten, wie lange sich dieser unterdrücken lässt, bis derjenige bereit ist auszubrechen.
Eine spannende Geschichte, die nicht nur mit einer speziellen Form von Magie beeindruckt, sondern auch darüber hinaus alle Bestandteile für einen Pageturner enthält. Alle Szenarien waren gespickt mit Nervenkitzel und haben dazu beigetragen, Licht ins Dunkel zu bringen. Dennoch sind mir einige zu ausschweifend geworden, sodass es in meinen Augen zu einigen Wiederholungen kam, die einzelne Absätze unnötig in die Länge gezogen haben. Nichts desto trotz bin ich sehr gespannt auf das große Finale ;)