Cover-Bild Harlem Shuffle
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13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: btb
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Klassisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 11.05.2023
  • ISBN: 9783442772018
Colson Whitehead

Harlem Shuffle

Roman
Nikolaus Stingl (Übersetzer)

Im schillernden Harlem der sechziger Jahre, wo Gangster und Zuhälter, Hochstapler und Schießwütige die Strippen ziehen, versucht ein Mann aus einfachen Verhältnissen so ehrlich wie möglich aufzusteigen. Doch nach kleineren Gaunereien steht er plötzlich mit Raubgut aus einem Luxushotel alleine da. Polizei und Gangster tauchen in seinem Einrichtungsladen auf und nach und nach zieht sich die Schlinge um seinen Kopf immer fester.

Der mitreißende Roman des zweifachen Pulitzer-Preisträgers Colson Whitehead ist Familiensaga, Soziographie und Ganovenstück, vor allem aber eine Liebeserklärung an New Yorks berühmtestes Viertel.

  • »Hat alles, was einen guten Roman ausmacht ... ihr Tempo aber hat sich die Geschichte vom Kino geborgt.« (Wieland Freund, Welt am Sonntag)
  • »Intimer, burlesker, schneller, böser, auch humorvoller als die Vorgängerromane und belegt einmal mehr, dass dieser Autor aus jedem Werk etwas neues machen will.« (Florian Balke, Frankfurter Allgemeine Zeitung)
  • »Harlem Shuffle ist weit mehr als ein Kriminalroman - es ist ein Buch über Amerika im Umbruch.« (René Pfister, Der Spiegel)
  • »Großes Kino ... Der vielleicht größte Trumpf von Harlem Shuffle ist Whiteheads Fähigkeit, Atmosphäre zu erzeugen.« (Sebastian Fasthuber, Falter)
  • »Whitehead porträtiert in seinem wundervollen neuen Roman das Harlem der sechziger Jahre. ... gleichermaßen unterhaltsam wie Gesellschaftsstudie und Zeitporträt. « (Gerrit Bartels, Tagesspiegel)
  • »Grandios unterhaltsam und humorvoll … Harlem Shuffle ist leicht und geht doch tief unter die Haut.« (ARD titel, thesen, temperamente)
  • »Ein großer Spaß! Colson Whitehead spielt mit dem Krimi-Genre so lässig wie ein Jazzvirtuose mit einem Broadway-Schlager ... ein zeitloses Sittengemälde Amerikas.« (Andrian Kreye, Süddeutsche Zeitung)

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.09.2023

Requiem für den American Dream

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Part of being in New York is being able to brag about what used to be there." Corlson Whitehead

Der Roman Harlem Shuffle erzählt die Geschichte von Ray Carney der im Harlem der 60er Jahre ein Antiquitäten ...

Part of being in New York is being able to brag about what used to be there." Corlson Whitehead

Der Roman Harlem Shuffle erzählt die Geschichte von Ray Carney der im Harlem der 60er Jahre ein Antiquitäten Geschäft führt.
Er versucht so gut und ehrlich zu leben wie es ihm die Gesellschaft ermöglicht und seiner Familie den Lebensstandard zu ermöglichen den sie in seinen Augen verdienen. In den Augen seiner Schwiegereltern ist dieser Standart sowieso Grundvoraussetzung und Carney hat alle Hände voll zu tun um ihnen zu Beweisen das er ein würdiger Schwiegersohn ist.

Sein Cousin Freddie, der ziemlich viel kriminelle Energie besitzt, lässt ihn auf seinem Diebesgut aus dem Überfall auf das berühmte Hotel Theresa sitzen.

Als Polizei und Gangster bei Ray auftauchen gerät er in eine ziemliche Zwickmühle, da ihm die Aussage er habe keine Ahnung wo sein Cousin steckt natürlich niemand glaubt.

Colson Whitehead hat einen tollen, spannenden, temporeichen Roman mit vielen Bezügen auf die Geschichte, den Rassismus, die Lebensumstände und die Probleme des Harlem der 60er Jahre geschrieben. Er nimmt Bezug auf geschichtliche Ereignisse, prangert den Rassismus an, erzählt von Plünderungen und rassistisch motivierten Gewaltverbrechen und lässt somit ein sehr atmosphärisches Gesellschaftsportrait entstehen in dessen Mittelpunkt ein Mann steht der sich eher in der Mitte der Gesellschaft befindet und auch so ehrlich wie möglich versucht sich dort zu halten, was schwieriger ist als gedacht.  Kann man sich wirklich einfach aus allem heraushalten oder kommt irgendwann die Zeit in der man Partei ergreifen muss?

Somit finde ich das obenstehende Zitat für diesen Roman sehr passend, da er ein Harlem aufleben lässt wie es aus alten Filmen bekannt ist.

Ein sehr toller Roman über wichtige Themen, die zum Teil (leider) heute genauso relevant sind wie im Harlem der 60er Jahre.

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Veröffentlicht am 15.09.2023

lesenswerte Zeitstudie

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Der Roman spielt 1959 in Harlem. Der Autor spricht hier viele unterschiedliche gesellschaftskritische Themen an, die sowohl die Geschichte selbst als auch die Figuren prägen und somit dem Leser ein wunderbares ...

Der Roman spielt 1959 in Harlem. Der Autor spricht hier viele unterschiedliche gesellschaftskritische Themen an, die sowohl die Geschichte selbst als auch die Figuren prägen und somit dem Leser ein wunderbares Leseerlebnis bieten.

Ray Carney, der Hauptcharakter, lebt zwischen den Welten. Einerseits ist da sein Möbelgeschäft und seine Familie inklusive der hochmütigen Schwiegereltern und andererseits die geschäftige Welt der Straßen von Harlem. Alles andere als einfach für Ray hier die Balance zu finden und zu halten. Whitehead konfrontiert seine Hauptfigur und damit den Leser aber auch mit den sich teils gewaltsam kreuzenden Welten des schwarzen Widerstands und der weißen Gewalt. Der Autor zeichnet dabei ein sehr genaues Bild dieser Zeit in Harlem, in der Neid und Missgunst eng mit Gefälligkeiten und nützlichen Verbindungen einhergehen.

Die einzelnen Figuren agieren dabei authentisch, sprich raffiniert und zwielichtig, aber stets überzeugend und dank des sehr fesselnden Erzählstils und der flüssigen Schreibweise ergibt es eine wirklich hervorragende Zeitstudie und einen gelungenen Roman. Von mir gibt es dafür eine Leseempfehlung und 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 03.03.2023

Ausschweifender als andere Romane des Autors

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Der neue Roman des zweifachen Pulitzerpreisträgers Colson Whitehead spielt in Harlem in den Sechzigerjahren. Der Protagonist Ray Carney ist im Möbelankauf und -verkauf tätig. Sein Weg zum eigenen Geschäft ...

Der neue Roman des zweifachen Pulitzerpreisträgers Colson Whitehead spielt in Harlem in den Sechzigerjahren. Der Protagonist Ray Carney ist im Möbelankauf und -verkauf tätig. Sein Weg zum eigenen Geschäft war steinig. Er musste sich hochkämpfen und eine Kindheit hinter sich lassen, die vom Alkoholismus und der Abwesenheit seiner Eltern geprägt war. Nun ist er selbst Vater einer Tochter und erwartet mit seiner Frau ein weiteres Kind. Er träumt davon, seiner Familie ein noch besseres Leben bieten zu können, insbesondere eine schönere Wohnung.

Als Ray durch seinen Cousin Freddie in einen Raubüberfall auf ein Hotel verstrickt wird, bekommt Rays so mühselig aufgebaute Fassade Risse und er rutscht immer tiefer in die kriminelle Welt Harlems hinein, in der Drogen, Gangs, korrupte Polizisten, Schutzgelder, Drohungen und Rache an der Tagesordnung sind.

Vor dem Hintergrund der Rassenunruhen entfaltet Whitehead eine Geschichte, die Soziographie und Zeitgeschichte in einem ist. Er stellt Harlem als einen abgeschotteten Raum dar, der seine Bewohner in ganz bestimmten Strukturen festhält. Ein sozialer Aufstieg scheint fast unmöglich und deshalb ist die Kriminalität allgegenwärtig. Ray Carney steht stellvertretend für den Versuch des Aufstiegs, für den Willen, den ihm zugewiesenen Platz in der Gesellschaft nicht zu akzeptieren und für das Unvermögen, sich vollständig von der Kriminalität abzugrenzen. Denn ein Aufstieg mit legalen Mitteln ist nicht vorgesehen.

“Wie die meisten Bewohner von Harlem war Carney mit Glasscherben auf dem Spielplatz, der allgegenwärtigen Straßenbrutalität bei jedem Gang vor die Tür und dem Krachen von Schüssen groß geworden.”

Whitehead fängt das Leben der Menschen, die Atmosphäre Harlems in den Sechzigerjahren und die Veränderungen, die innerhalb der Gesellschaft stattfinden, ein. Es ist die Vielschichtigkeit der Geschichte und die Glaubwürdigkeit der Charaktere, die den Roman auszeichnen.

Im Vergleich zu seinen beiden berühmten Romanen “Underground Railroad” und “Die Nickel Boys” nimmt sich Whitehead in “Harlem Shuffle” mehr Zeit. Er geht auf die Hintergründe von Figuren ein, die teilweise nur ein Mal auftauchen, hat keine Angst vor langen Szenen und erzählt auf eine Weise, die weniger klar und zielgerichtet ist, als man es von seinen beiden Bestsellern gewöhnt ist.
“Harlem Shuffle” ist anders, ist ausschweifender. Aber wenn man sich dem langsamen Erzähltempo öffnet und wenn man bereit ist, sich in einem Geflecht an Figuren zurechtzufinden, dann ist auch dieser Roman lesenswert.

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Veröffentlicht am 22.08.2023

Nicht überzeugend

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New York der 1960er Jahre. Die Stadt ist überfüllt mit illegalen Geschäften und Gangstern. Und es ist nicht sehr einfach, das Kriminalleben zu führen und als einen guten Mensch zu bleiben. Wir lernen Ray ...

New York der 1960er Jahre. Die Stadt ist überfüllt mit illegalen Geschäften und Gangstern. Und es ist nicht sehr einfach, das Kriminalleben zu führen und als einen guten Mensch zu bleiben. Wir lernen Ray kennen, seine Motive sind überzeugend genug, warum er es macht, was er macht. Kann es die Lösung auf Dauer sein? Der Leser hat die Möglichkeit, zwei Seiten des Gesetzes zu sehen mit all den Vor- und Nachteilen.

Der Autor zeigt uns Harlem in bunten Farben deutlich und realistisch. Die Atmosphäre wirkt daher eigenartig und aufgeladen. Was die Charaktere angeht, konnte ich mit ihnen leider nicht warm werden. Mir fehlten irgendwelche Detail, die eine oder die andere Figur ausmachen würden. Die Erzählung geschieht langsam und ab und an langweilig. Ich hatte mehrfach beim Lesen das Gefühl, das Buch abzubrechen. Wahrscheinlich habe ich den Roman nicht in der richtigen Stimmung gelesen.

Ich würde sagen es ist eine Mischung aus verschiedenen Genres wie Krimi, Familiensaga oder Sozialroman. Es werden im Roman viele wichtige Themen behandelt. Aber die Umsetzung der Story und Ausarbeitung der Charaktere konnten mich leider nicht überzeugen.

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