Cover:
Ich habe noch eine der ersten Auflagen mit dem alten Design – zum Vergleich: das hier gezeigte Buch, ist in dem Design der neueren Bände der Robert-Langdon-Reihe gestaltet. Ich möchte hier allerdings nur auf das Design der von mir gelesenen Hardcover-Version eingehen.
Mir persönlich gefällt diese besser als die neue, da es für meinen Geschmack passender zum Inhalt ist. Alleine die Gestaltung in Schwarz und Rot (für mich typische Farben für Thriller) hat etwas Düsteres an sich, sodass man auf den ersten Blick sieht, dass es sich um eine nervenaufreibende Story handeln muss. Der große abgebildete Mönch weißt zudem auf den kirchlichen Bezug hin und symbolisiert für mich durch das unkenntliche Gesicht gleichzeitig die versteckte Bedrohung seitens der Illuminati. Besonders gefällt mir, dass der Mönch auch auf dem eigentlichen Buchrücken als Stencil abgebildet ist und nicht nur der Schutzumschlag gestaltet wurde. Da ich diesen zum Lesen immer abnehme, ist das ein schönes Detail und eine Abwechslung zu den sonst meist langweilig einfarbigen Buchrücken.
Inhalt:
Bevor die eigentliche Handlung beginnt, findet man im Buch noch eine kurze Erläuterung der thematisierten Antimaterie, was sehr zum späteren Verständnis beiträgt. Darauf folgt ein Hinweis des Verfassers, dass sich alle genannten Kunstwerke und Bauten genau so tatsächlich in Rom befinden, was ich sehr beeindruckend finde, da es zeigt mit was für einem Rechercheaufwand das Buch verbunden sein muss. Als letztes kommen eine Karte von Rom und eine von der Vatikanstadt. Das ist ein netter Zusatz, da die Story an den verschiedensten Schauplätzen spielt und man das so etwas besser nachvollziehen kann. Wenn man allerdings nicht ständig hin und her blättern will, nützt das beim Lesen letztendlich wenig.
Die eigentliche Geschichte beginnt dann gleich sehr spannend, indem man im Prolog den Mord an dem Kernforscher aus seiner Sicht miterlebt. Danach begleitet man Robert Langdon, wie kontaktiert wird um das Symbol auf der Brust des toten Kernforschers zu deuten und die Geschehnisse kommen ins Rollen.
Wie der Klappentext schon verrät, deutet alles auf die Geheimgesellschaft der Illuminati hin, die auch Namensgeber für das Buch ist. Dementsprechend dreht sich die ganze Story um diese Geheimgesellschaft. Es folgt eine Reihe von Ereignissen, bei denen Langdon Vittoria Vetra kennenlernt, die Tochter des Ermordeten und ebenfalls Wissenschaftlerin. Letztendlich fliegen die beiden zusammen zum Vatikan – warum, darauf möchte ich nicht näher eingehen, um Spoiler zu vermeiden.
Dort angekommen beginnt der Wettlauf gegen die Zeit. Langdon und Vetra versuchen vor Ort zunächst verzweifelt sich Gehör zu verschaffen, was leider erst nach einer Weile und einigen Beweisen gelingt. Dieser Teil ist etwas weniger spannend als die rasanteren Parts, dennoch keineswegs langweilend. Als die Zeit dann immer knapper wird, überschlagen sich die Ereignisse geradezu. So passieren zum Beispiel innerhalb von circa 30 Seiten zwei Morde, was dafür sorgt, dass man das Buch vor lauter Spannung gar nicht mehr aus der Hand legen möchte. Diese actionreichen Passagen sind aber immer auch gespickt mit neuen Rätseln, wissenschaftlichen Informationen und versteckten Hinweisen, sodass der Leser gleichzeitig lernt und angeregt wird mitzudenken. Manche Szenen erscheinen etwas „too much“ und erinnern an überzogene Hollywood-Action, allerdings muss man hier trotz all der gut recherchierten Fakten im Hinterkopf behalten, dass es sich um einen fiktiven Thriller handelt. Zudem spielt die Handlung an einem einzigen Tag, was zusätzlich zur rasanten Entwicklung beiträgt. Vor allem am Ende jagt ein Höhepunkt den nächsten, was dafür sorgte, dass ich die letzten 200 Seiten am Stück verschlungen habe und an Schlaf gar nicht zu denken war. Und das, obwohl ich das Buch nun zum zweiten Mal gelesen habe! Am Ende passiert einfach so viel, das konnte man sich gar nicht alles merken. Gerade wenn man denkt jetzt hat sich alles aufgelöst, kommt Dan Brown mit der nächsten überraschenden Wendung um die Ecke. So ist die Spannung wirklich bis zu letzten Seite garantiert. Thriller haben ja oft an sich, dass man als Leser mehr Hinweise bekommt als die handelnden Personen und somit auch schon früher weiß wer der Täter ist. Hier gibt es diese Hinweise auch, allerdings ist am Ende nichts wie es zunächst schien, sodass auch der Leser bis zuletzt im Dunkeln tappt. Für mich ist das eine willkommene Abwechslung gewesen.
Fazit:
Meiner Meinung nach schafft es kein Autor Wissen und Fiktion so zu kombinieren, wie Dan Brown es tut. Ihm gelingt es die teilweise sehr komplexen wissenschaftlichen Fakten gekonnt in die Handlung einzubinden, sodass sie dem Leser erklärt und verständlich dargelegt werden. Wo ich andere Bücher genervt weglegen würde, weil ich nichts von dem Fach-Chinesisch verstehe, gelingt es ihm mich durch dieses zusätzliche Wissen nur noch mehr zu fesseln. Sein Schreibstil ist so flüssig, dass selbst die komplizierteren Ausführungen den Leser nicht zum Stocken bringen. Die vielen Geheimnisse und Rätsel sind unschlagbare Spannungserzeuger und die mitgelieferten Fakten sind sehr interessant. Nicht ohne Grund habe ich Illuminati nun schon zum zweiten Mal gelesen. Ich kann hier eine eindeutige Leseempfehlung aussprechen und das Buch, sowie die Reihe um Robert-Langdon, gehören zu meinen absoluten Favoriten.