Ein Bildhauer im New York der 20er Jahre und eine Schriftstellerin auf seinen Spuren - verbunden durch die Frage, was Kunst wirklich ist
Voller Hoffnungen und Sehnsüchte reist der junge und aufstrebende Bildhauer Constantin Avis 1926 nach New York. Ein einflussreicher Galerist will ihn unter seine Fittiche nehmen und in dieser Stadt der Träumer und Macher ganz groß herausbringen. Beflügelt von einer aufkeimenden Liebe und der Aussicht auf Erfolg, schwebt er durch dieses neue Leben und droht dabei, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Denn wie weit kann ihn seine Kunst wirklich tragen?
Ein ganzes Jahrhundert später versucht Dora, diese Frage zu beantworten. Im beginnenden Frühling an der ligurischen Küste schreibt sie an einem Roman über Constantin Avis. Gemeinsam mit ihrem Sohn und dem Kindermädchen sucht sie hier die Ruhe, die ihr im Alltag als Künstlerin und Mutter stets fehlt. Doch je tiefer sie sich hinabgleiten lässt in diese andere Welt, desto stärker vermischt sich ihre Geschichte mit der von Constantin, und sie begreift, dass sie seine Fragen nur mit ihrem eigenen Leben beantworten kann.
Mit unvergleichlichem Charme erzählt Dana Grigorcea von der Verquickung des Lebens mit der Kunst, in einer Sprache von überwältigender Kraft und schwebender Leichtigkeit.
Ich habe mich mit dem Buch schwer getan. Auf der einen Seite ist es raffiniert konstruiert. Dana Grigorcea arbeitet mit zwei unterschiedlichen Erzählperspektiven. Wir begleiten die Schriftstellerin Dora, ...
Ich habe mich mit dem Buch schwer getan. Auf der einen Seite ist es raffiniert konstruiert. Dana Grigorcea arbeitet mit zwei unterschiedlichen Erzählperspektiven. Wir begleiten die Schriftstellerin Dora, die einen Roman über den Bildhauer Constantin Avis fertigstellen möchte. Diese Geschichte handelt in der Gegenwart. Die zweite Perspektive erzählt von eben jenem Künstler, der sich in New York aufhält. Zeitlich befinden wir uns hier in den 20er Jahren. Beide Erzählstränge spiegeln sich, sie reflektieren einander und vermischen sich. Das ist wirklich gut gemacht. Die Sprache ist besonders, auch wenn sie nicht meinen Geschmack trifft.
Auf der anderen Seite konnte ich mit dem Inhalt nicht viel anfangen. Vieles wird nur angerissen und in den Raum geworfen. Die Frage, was ist eigentlich Kunst, stellt das Hauptthema dar. Ist Kunst nur dann Kunst, wenn sie von anderen so gesehen und bestätigt wird? Allerdings konnte mich die Bearbeitung dieses Themas nicht gänzlich überzeugen.
Letztendlich ist es für mich ein Buch, das formal gut durchdacht ist, mich aber weder unterhalten, berühren, noch zum Nachdenken veranlassen konnte. Nach der Lektüre blieb ich etwas ratlos zurück.
Dana Grigorceas Roman 'Das Gewicht eines Vogels beim Fliegen' bietet eine poetische und kunstvolle Darstellung von Sprache.
Doch leider war es für mich recht schwer zu lesen, einerseits aufgrund der Sprache, ...
Dana Grigorceas Roman 'Das Gewicht eines Vogels beim Fliegen' bietet eine poetische und kunstvolle Darstellung von Sprache.
Doch leider war es für mich recht schwer zu lesen, einerseits aufgrund der Sprache, andererseits aufgrund von immer wieder neuen Personen und Erzählsträngen, die insbesondere zu Anfang recht verwirrend sind. Als ich dann ein wenig durchgeblickt habe, kam die Geschichte für mich nicht recht in Gang, alles plätscherte vor sich hin.
Dennoch glaube ich, dass dies auch die Intention des Buches ist: Am Anfang SOLL es chaotisch sein und das Leben an sich der Figuren soll gezeigt werden. Doch leider war das Buch nichts für mich, denn die Personen ließen mich kalt, langweilten mich sogar, die Persönlichkeit wirkte oberflächlich.
"Das Gewicht eines Vogels beim Fliegen"... ein spannender Titel, der mich neugierig gemacht hat. In dem Buch wird von verschiedenen Seiten begonnen, sich dem Thema zu nähern, was Kunst ist und was diese ...
"Das Gewicht eines Vogels beim Fliegen"... ein spannender Titel, der mich neugierig gemacht hat. In dem Buch wird von verschiedenen Seiten begonnen, sich dem Thema zu nähern, was Kunst ist und was diese ausmacht.
Wir lernen zwei Menschen kennen, die in diesem Bereich tätig sind: den Bildhauer Constantin Avis, auf Besuch im New York der 1920er Jahre, eingeladen von einem Galeristen, und auf der Suche nach mehr Anerkennung als Künstler. Und Dora, eine Schriftstellerin, auf Schreibauszeit an der ligurischen Küste, begleitet von ihrem kleinen Sohn und einem Kindermädchen.
Beide streifen umher, auf der Suche nach Inspiration. Constantin tut sich schwer mit dem Anschluss an die New Yorker kreative Szene. Dora kämpft damit, sich auf das Schreiben einzulassen... und auch sonst auf die Welt und auf andere Menschen. Dora scheint überhaupt eine Person zu sein, die Schwierigkeiten damit hat, wirklich in Verbindung zu gehen... mit ihrem kleinen Sohn, mit anderen Menschen und mit ihrer Geschichte und dem Schreiben. Ziellos streift sie umher, nimmt sich etwas vor (z.B. Tagesausflüge) und lässt sich ablenken, ebenso geht es ihr mit dem Schreiben. Constantin wiederum muss sich überhaupt erst rechtfertigen, an verschiedenen Stellen, ob das, was er erschaffe, überhaupt Kunst sei.
Mir ist die Lektüre dieses Buches sehr schwer gefallen und hat mir beim Lesen nur wenig Freude bereitet. Es besteht aus vielen einzelnen, oft unverbunden wirkenden Szenen. Es gibt wenig Verbindung zwischen den Charakteren und den einzelnen Handlungssträngen, insgesamt scheint das Buch sehr bruchstückhaft.
Hin und wieder kommt durch eine interessantere Szene ein bisschen Spannung auf, diese wird aber meist nicht weitergeführt und es kommt zu schnellen Wechseln hin zu anderen Szenen und Belanglosigkeiten. Es gibt kaum einen durchgehenden Spannungs- und Handlungsbogen im Buch... wenn, dann auf sehr intellektueller Metaebene, aber auch diese scheint für mich nur manchmal durch.
Zum Hintergrundthema "Was ist Kunst und wann ist etwas Kunst bzw. woher kommt die Inspiration und was unterscheidet Kunst dann von Alltagsgegenständen" kommen hin und wieder interessante und intelligente Reflexionen vor. Das sind aber oft einzelne Sätze, die für sich stehen, eingebettet in sonst eher uninteressante Szenen.
Vom Sprachstil ist das Buch auch sehr sperrig, mit teilweise altbackenen Ausdrücken und mühsam zu lesen. Möglicherweise auch das bewusst als Stilmittel so gewählt, den Lesegenuss erhöht das aber nicht.
Ich lese durchaus gerne und oft auch anspruchsvollere Literatur mit erst auf den zweiten Blick erkennbaren Botschaften. Mit diesem Buch habe ich mir aber schwer getan, es fehlt an so vielem, was für mich die Freude am Lesen ausmacht (gut gezeichnete, tiefgründige Figuren mit erkennbarer Charakterentwicklung, eine durchgängige Handlung, vielschichtige Perspektiven, Empathie,...).
Empfehlen würde ich das Buch also nur sehr mit Vorbehalt und denen, die sich in vollem Bewusstsein auf so ein sperriges Buch einlassen möchten - und auch dann eher im Rahmen eines Lesekränzchens oder einer Leserunde... im gemeinsamen Austausch finden sich dann durchaus in der Metareflexion interessante Aspekte... alleine ist es eher nur trostlos und mühsam zu lesen.