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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Themenbereich: Gesundheit, Beziehungen und Persönlichkeitsentwicklung - Ratgeber: Familie und Partnerschaft
  • Genre: Sachbücher / Esoterik
  • Seitenzahl: 208
  • Ersterscheinung: 04.09.2018
  • ISBN: 9783492061261
Dania Schiftan

Coming Soon

Orgasmus ist Übungssache - In 10 Schritten zum vaginalen Höhepunkt | Für mehr Spaß beim Sex  

Wenn wir eine Sache beherrschen wollen, üben wir: Wer gut Klavier spielen will, nimmt Unterricht, wer tanzen will wie eine Ballerina, trainiert regelmäßig. Dieser Grundsatz gilt in allen Lebensbereichen – nur beim Sex denken wir, dass alles von selbst klappen muss. Wie falsch diese Annahme ist, belegen die Zahlen: Nur jede dritte Frau kommt beim Sex regelmäßig zum Höhepunkt. Dabei könnte es ganz einfach sein: Denn genau wie ein Pianist seine Finger trainieren muss, muss die Vagina erst sensibilisiert werden, um beim Sex etwas empfinden zu können. Wie das geht, erklärt Dania Schiftan in diesem Buch – und hilft uns ganz nebenbei, unseren Körper besser kennenzulernen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.05.2023

Ein aufklärender und enthemmender Ratgeber über den weiblichen Orgasmus!

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Im Buchclub @gekauftgelesengeliebt auf Instagram hat Elena für den Mai der Sexualratgeber "Coming Soon" von Dania Schiftan vorgeschlagen. Da ich die Grundidee, das Konzept und den Raum für Diskussionen ...

Im Buchclub @gekauftgelesengeliebt auf Instagram hat Elena für den Mai der Sexualratgeber "Coming Soon" von Dania Schiftan vorgeschlagen. Da ich die Grundidee, das Konzept und den Raum für Diskussionen sehr spannend fand und der Ratgeber etwas ganz anders ist, als das, was ich sonst lese, habe ich kurzerhand ins Hörbuch reingehört und wurde nicht enttäuscht.

Der Untertitel bezüglich der "10 Tipps" finde ich etwas irreführend, da es sich hierbei eher um 10 Themengebiete handelt, die nacheinander vorgestellt werden und innerhalb derer sich wiederum praktische Übungsanleitungen, kurze Infoblöcke und Einschübe aus der Praxis der Autorin abwechseln. Die Autorin beginnt mit einer kleinen Anatomiestunde rund um Vagina, Vulva und Klitoris, bei der wohl jeder noch etwas lernen kann und räumt mit veralteten Mythen auf, bevor es um konkrete Themenfelder wie Bewegungen, Beckenbodentraining oder Fantasien geht. Beim Hören wurde mir mehrere Male bewusst, wie paradox es eigentlich ist, dass wir uns mit unserem eigenen Körper so wenig beschäftigen und so vieles auch im 21. Jahrhundert immer noch tabuisiert wird. Deshalb würde ich diesen aufklärend und enthemmenden Ratgeber über den weiblichen Orgasmus an alle weiterempfehlen, die Neues dazulernen und sich mit ihrem Körper beschäftigen möchten.

Kritisch betrachten würde ich, dass der Ratgeber sehr heteronormativ angelegt ist und die inhaltlichen Wiederholungen, die leider trotz des knappen Seitenumfangs auftauchen, gerne für diversere Perspektiven genutzt hätten werden können. Dafür ziehe ich in der Gesamtbewertung einen Stern ab.

Die Autorin schreibt in einem sehr informellen Stil und spricht die LeserInnen wie oft bei solchen Ratgeberformaten in der Du-Form direkt an. Dabei nennt sie ab und zu Quellen oder Studien und geht auf Auswirkungen von Übungen auf das Gehirn ein, bleibt aber im Ratgeberstil und steigt nicht zu tief in eine wissenschaftliche Betrachtung ein. Dem Roman sind neben der abwechslungsreichen Gestaltung mit freien Reflexionsseiten und Listen auch einige Illustrationen und Abbildungen von Nicole Kim beigefügt. Aus diesem Grund würde ich trotz der angenehmen Vorlesestimme von Nora Schulte auf jeden Fall eine Printausgabe empfehlen.


Das Urteil:


"Coming Soon" ist ein aufklärender und enthemmender Ratgeber über den weiblichen Orgasmus, den ich an alle weiterempfehlen kann, die etwas Neues dazulernen und sich mit ihrem Körper beschäftigen möchten.

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Veröffentlicht am 04.10.2019

Selbst ist die Frau

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Dania Schiftan ist Sexualtherapeutin und beschäftigt sich in diesem Buch mit einem Bereich, der in ihrer Praxis oft ein großes Thema bei den Patientinnen ist. Der Orgasmus beim Paarsex bleibt bei Frauen ...

Dania Schiftan ist Sexualtherapeutin und beschäftigt sich in diesem Buch mit einem Bereich, der in ihrer Praxis oft ein großes Thema bei den Patientinnen ist. Der Orgasmus beim Paarsex bleibt bei Frauen oft aus und anscheinend liegt es an den Frauen, dass sie daran was ändern müssen.

Üben, üben, üben heißt die Devise, denn Schiftan vergleicht Sex mit Klavierspielen und die Vagina mit den Fingern, die sensibilisiert gehören. Die Aufmachung des Buches fand ich sehr gelungen. Das Üben ist in 10 Schritte unterteilt, die mit Übungsbeispielen ergänzt und mit Erfahrungsberichten unterlegt werden. Es fängt zuerst mit Beschreibungen der Anatomie an, widmet sich dann der persönlichen und individuellen sexuellen Geschichte, um dann die praktischen Übungen genauer zu erklären.

Selbstbefriedigung ist das A und O für richtig guten Sex. Schiftan kann das in einem sehr umgänglichen Schreibstil vermitteln. Sie beschreibt alles sehr anschaulich und auf einer persönlichen Ebene, sodass man sich leicht wiederfinden kann. Manche Sachen klangen sehr verallgemeinernt, aber man weiß eh oft selber, wie es bei einem selbst aussieht und dass es überhaupt nicht schlecht ist, wenn etwas anders ist. Das wird aber auch im Buch vermittelt. Alles ist okay, wir sind hier zusammengekommen, um ein besseres Körpergefühl und Selbstbewusstsein für unseren Körper aufzubauen.
Das Buch ist ein guter Beitrag dafür. Es sollte aber jeder für sich nochmal hinterfragen, ob das etwas für einen ist und es nicht als das ultimative "Heilmittel" sehen.

Veröffentlicht am 19.12.2018

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Ein Zitat, das dieses Buch für mich charakterisiert, ist "Der Aufwand umfasst mehrmaliges Üben pro Woche, und das über drei Monate." (S. 33; Auszug aus einer Beratung einer Patientin) - Sex ist erlernbar, ...

Ein Zitat, das dieses Buch für mich charakterisiert, ist "Der Aufwand umfasst mehrmaliges Üben pro Woche, und das über drei Monate." (S. 33; Auszug aus einer Beratung einer Patientin) - Sex ist erlernbar, Orgasmen sind erlernbar. Das DASS wird erklärt, aber weniger das WIE. Der Reihe nach.

Inhalt im Groben



Das Buch ist (für mich) unterteilt in Anatomie (= anfassen), "Wo stehe ich?" (= anfassen, mit mehr Hintergrundwissen), Vergangenheit (= Wie man sich erregt hat und das zukünftig machen sollte + Gesellschaftskritik), Bewegung (= Bewegung beim Sex), Beckenboden, Fantasien (+ Stichwort Erregungsreflex), Beckenschaukel, Egoismus, Partner.

Schwerpunkte sind: sich selbst entdecken und bewegen, besonders die Beckenschaukel.

Mein Eindruck ist, dass es weniger um VAGINALE Orgasmen geht als um Orgasmen allgemein.

Gestaltung und Auswirkungen

Das Buch kombiniert Erklärungen, häufig gestellte Fragen und praktische Beispiele. Es gibt kaum wissenschaftliche Zitate, keine Fußnoten, aber ein Literaturverzeichnis und weiterführende Links. Das macht das Buch für mich weniger zu einem Sachbuch als zu einem Meinungsbild. Zwischendurch auch die Anmerkung, man könne sich an einen Sexualtherapeuten wenden.

Lediglich am Ende gibt es Erregungstypen, aber diese werden negativ geschildert - abgesehen vom letzten Typus, der der vermeintlich beste ist.

Der Schreibstil erinnerte mich an Dr. Sommer und ich bin mir nicht sicher, was die Zielgruppe ist. Der Tonfall wirkt, als würde er zu jungen Mädchen passen, inhaltlich wendet sich das Buch aber an Frauen, die sich bewusst für den vaginalen Orgasmus entscheiden. Aus dem Du-Stil spricht eine Fürsorglichkeit, die für mich trügerisch ist.

Denn der Text wirkt konstruiert. Er betont ein Problem, um die Lösung noch stärker zu betonen. Die Geschichten sind, trotz einiger Rückschläge, erfolgreich.

Richtig gut ist das Buch an Stellen, in denen es um die Analyse von Probleme geht z.B. darum, welche Auswirkung zuviel Spannung hat oder welche Motive hinter dem Sex mit dem Partner stecken. Ich konnte diese Sätze gut nachvollziehen. Leider mündet alles in einer Lösung.

Das Grundthema



Sex ist erlernbar. Im Laufe der persönlichen Entwicklung hat jeder Techniken gelernt, mit denen er zum Orgasmus kommt - und man kann diese um-lernen. Oder "sensibilisieren". Für mich: konditionieren.

Die Autorin gibt dafür ein klares Schema vor: mit üblicher Technik erregen, dann etwas verändern, und sobald die Erregung nachlässt, zur alten Technik zurück kehren.

Ich kann diesen Ansatz schwer nachvollziehen, weil er für mich nicht fließend wirkt, sondern starr. Der Ausgangspunkt ist, sich zu entdecken - aber dieser mündet im "üben" Auf mich wirkt das tatsächlich leistungsorientiert, denn wenn es nicht klappt, muss man wohl nochmehr üben. Und ich fragte mich, wieviel (vaginale) Orgasmen tatsächlich bedeuten. Der Körper als ganzes Instrument, um sich Freude zu verschaffen, wird nicht betont.

Oft wird auf die Metapher des Klavierspielens zurückgegriffen - aber nicht jeder, der gut spielt, tut das mit Leidenschaft. Empfinde ich Freude, weil ich gut spielen kann oder empfinde ich Freude, weil ich mich gern mit dem Klavier beschäftige?

"Immer wieder hören wir von Frauen, bei denen es »einfach so« funktioniert. Aber das ist ein Trugschluss. Entweder sind diese Frauen nicht ganz ehrlich, oder sie haben schlichtweg nicht gemerkt, wie viel sie zuvor geübt haben – vielleicht, weil es sich für sie ganz natürlich angefühlt hat." (S. 24) Auch wenn der letzte Teilsatz ein Stück relativiert, steuert das Buch wieder zum Punkt "Übung macht den Meister" - ich denke aber, dass das Körpergefühl und Bewusstsein förderlich sind. Wer Sport macht oder sich viel mit seinem Körper beschäftigt, dem kann es leichter fallen, eine Verbindung zu sich und seiner Vagina herzustellen. Oder sie haben einen passenden Partner. Ich denke, "üben" sollte man nicht so eng sehen.

Ohnehin werden "Partner" wenig behandelt. Männer bekommen am Ende ihre "Beckenschaukel", sind aber ansonsten diejenigen, die die Veränderung der Frau mit der Angst sehen, die Erektion nicht halten zu können. Weil sie durch die veränderte Technik weniger spüren. Ich denke, manche Männer wollen berührt werden - jenseits ihres Geschlechtsteils. Und Männer finden es, lt. Buch, toll, wenn Frau besser kommt.

Selbst für den Orgasmus verantwortlich sein, das kann Vor- und Nachteile haben. Einerseits entlastet es von Perfektion. Man muss nicht den perfekten Partner mit der perfekten Technik haben und man muss auch nicht in der perfekten Stimmung sein oder das Wetter muss perfekt sein. Ich glaube, dass das manchen Frauen viel Kraft gibt. Andererseits sollte das nicht ins Negative kippen. Wenn ich selbst für meinen Orgasmus verantwortlich bin, wozu der Partner? Welche Teil steuere ich zum GEMEINSAMEN Erleben bei? Das diskutiert das Buch nicht.

Außerdem kann das eine anfängliche Verschlimmerung des Problems auslösen - man konzentriert sich zu sehr auf die Veränderung. Ähnlich wie bei anderen Lern-Prozessen. Man sollte sich fragen, ob man diesen Aufwand auf sich nehmen will.

Fazit



"Coming Soon" ist ein geradliniger Ratgeber, der sich mit Freude seiner Zielgruppe widmet - Frauen, die gern lernen und die Struktur brauchen, die Halt brauchen. Menschen, die eher intuitiv agieren, die Vorkenntnisse mitbringen und Anregungen suchen, würde ich vom Buch abraten. Abgesehen von der Beckenschaukel.

Der Text ist unnötig lang, wiederholt sich, bietet Diskusionsstoff, aber zuwenig Vielfalt. Dennoch konnte ich einige Ansätze mitnehmen.

Es gibt interessante Interviews mit der Autorin und anderen, in denen "Sex lernen" breiter und interessanter geschildert wird. Daher ist es für mich ein Buch, das zu eingeschränkt ist, um die interessanten Ansichten der Autorin wirken zu lassen.