Cover-Bild Die Liebe im Ernstfall
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 27.02.2019
  • ISBN: 9783257070538
Daniela Krien

Die Liebe im Ernstfall

Sie heißen Paula, Judith, Brida, Malika und Jorinde. Sie kennen sich, weil das Schicksal ihre Lebenslinien überkreuzte. Als Jugendliche erlebten sie den Fall der Mauer, und wo vorher Grenzen und Beschränkungen waren, ist nun die Freiheit. Doch Freiheit, müssen sie erkennen, ist nur eine andere Form von Zwang: der Zwang zu wählen. Fünf Frauen, die das Leben beugt, aber keinesfalls bricht.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.03.2019

Fünf Frauen und die Liebe

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Es ist mein erstes Buch , welches ich von der Autorin Daniela Krien gelesen habe und ganz bestimmt nicht mein Letztes.Bin sehr begeistert von Ihrem sehr natürlichen Schreibstil in dem Roman DIE LIEBE IM ...

Es ist mein erstes Buch , welches ich von der Autorin Daniela Krien gelesen habe und ganz bestimmt nicht mein Letztes.Bin sehr begeistert von Ihrem sehr natürlichen Schreibstil in dem Roman DIE LIEBE IM ERNSTFALL . Flüssig und sehr angenehm zu Lesen.
Das Buchcover hat mich sofort positiv angesprochen. Dezent schön und doch sehr aussagekräftig . Eine Frau steht auf einem Sprungbrett und blickt nachdenklich in die Tiefe...Soll ich den Schritt wagen , mich fallen lassen ? Steht das Sprungbrett für einen Neuanfang , den Sprung vom Alten ins Neue Leben ?...
Schon dieses Bild auf dem Cover hat mich sehr neugierig gemacht auf die Geschichte im Buch !...
Fünf Frauen , die sehr unterschiedlich sind und doch so Vieles gemeinsam haben ...DIE LIEBE ! Sie heißen Paula, Brida, Judith , Malika und Jorinde und durchleben alle Glück , Liebe und große Enttäuschungen. Doch das Leben muss weiter gehen und deshalb sind sie alle ,auf ihre Art, sehr starke Frauen !
Paula , die ein Kind verliert. Judith, die taffe Ärztin , die auf einem Dating Portal den passenden Mann sucht. Brida , die Schriftstellerin ,die Probleme hat Familie und das Schreiben unter einen Hut zu bringen. Malika , die Musikerin , die aufopferungsvoll liebt und sich sehnlichst ein Kind wünscht und Jorinde , die Schwester von Malika , eine Schauspielerin.
Fünf Frauen , fünf Geschichten...Geschichten deren Lebenslinien sich kreuzen und irgendwie zusammenpassen. Von der Freundin über den Exmann bis zur Schwester. Berührende Geschichten , die uns zum Nachdenken bringen und ans Herz gehen.
Fünf fabelhafte Sterne von mir, für diesen genialen Roman , den ich kaum zur Seite legen konnte. Von Geschichte zu Geschichte konnte ich mich sehr gut in alle Frauen hineinversetzen und mit jeder Einzelnen habe ich mitgelebt ,mitgelacht und mitgeweint.... Ein Buch ,das ich nicht so schnell vergessen werde und bei dem ich jetzt schon behaupten möchte....Für mich ein Lesehighlight 2019

Veröffentlicht am 27.02.2019

Brillant und feinfühlig

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Paula, Judith, Brida, Malika und Jorinde haben eines gemeinsam: Sie kommen aus Leipzig, haben den Fall der Mauer erlebt und sind jede für sich an einen Punkt im Leben angekommen, an dem sie hadern. ...

Paula, Judith, Brida, Malika und Jorinde haben eines gemeinsam: Sie kommen aus Leipzig, haben den Fall der Mauer erlebt und sind jede für sich an einen Punkt im Leben angekommen, an dem sie hadern. Sie hadern mit der Liebe und damit verbunden auch mit sich selbst, ihrem Leben und dem, was sie daraus gemacht haben.
Die Berufe und Lebensstile der Frauen unterscheiden sich. Paula ist Buchhändlerin, nicht glücklich in ihrer Ehe, Judith Ärztin, single und auf der Suche nach dem richtigen Mann, Brida hat ihren Mann an eine jüngere Frau verloren und findet sich in einer unbefriedigenden Dreiecksbeziehung wieder, Malika ist Musiklehrerin und dem Druck ihrer Eltern ausgesetzt, Jorinde ist Schauspielerin, trennt sich von ihrem Mann und muss um das Glück ihrer Kinder kämpfen.
Die Bezüge der Frauen untereinander sind teilweise längere Freundschaften, tiefe Verbindungen oder aber oberflächliche Kontakte, Vernetzungen durch Begegnungen und Kontakte im Alltag.

Daniela Krien hat einen wundervollen Schreibstil, der intensiv ist und sich jeder Frau, der jeweils ein eigenes Kapitel gewidmet ist, anpasst. Auch wenn die fünf Frauen mit der Liebe hadern und in gewisser Weise unzufrieden sind, ist das Buch keinesfalls deprimierend oder frustrierend. Es lässt teilhaben an Gedanken, Erfahrungen, Sehnsüchten und tiefen Emotionen. Vor allem den Emotionen gibt Daniele Krien den Raum, zu Wort zu kommen und sich entfalten zu können.

Ein berührender, intensiver Roman, der von starken Frauen erzählt, die ihr (Liebes)Leben überdenken und Entscheidungen treffen.

Veröffentlicht am 27.02.2019

Wenn Liebe weh tut...

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Bereits auf der Buchmesse in Frankfurt 2018 bin ich auf dieses Buch gestoßen und erwartete sehnsüchtig sein Erscheinen. Nach Vollendung der Lektüre bin ich einfach nur sprachlos. Wer rüttelt denn da am ...

Bereits auf der Buchmesse in Frankfurt 2018 bin ich auf dieses Buch gestoßen und erwartete sehnsüchtig sein Erscheinen. Nach Vollendung der Lektüre bin ich einfach nur sprachlos. Wer rüttelt denn da am Thron meines Lieblingsbuches "Vom Ende der Einsamkeit"?

In der Geschichte geht es um fünf Frauen, die unterschiedlicher kaum sein könnten und dennoch haben sie etwas gemeinsam: die Liebe quält sie. Wie gehen sie um mit ihren Partnerschaften, den Kindern oder gar dem Singleleben? Was macht die Frauen aus? Und vor allem: Wie viel Leid kann man ertragen für die Liebe?

Besonders hervor sticht der außergewöhnliche Schreibstil der Autorin, der einen direkt in seinen Bann zieht und mitten ins Herz trifft. Mit zeitlichen Sprüngen zwischen Gegenwart und Vergangenheit erfährt man in fünf Abschnitten, stets benannt nach der jeweiligen Figur, wie es den Frauen ergeht.

Die von der Autorin dargestellten Figuren sind sehr facettenreich und untereinander sehr unterschiedlich und dennoch habe ich mich in jeder von ihr ein Stück weit wiedergefunden. Von der unterdrückten Ehefrau bis zur selbstbewussten, alleinstehenden Ärztin ist alles dabei.

Das was den Frauen passiert, ist so unfassbar und dennoch so wahr, was man aber wahrscheinlich erst so richtig glauben kann, wenn man ähnliches durch hat oder einfach mehr Lebenserfahrung besitzt.

Erst zum Ende des Romans kristallisiert sich heraus welche Verbindungen zwischen den Frauen bestehen, was ich richtig gelungen fand, denn beim Lesen habe ich stets gemutmaßt und mit gerätselt ob die Frauen sich kennen und wie sie zueinander stehen.

Dieses Buch hat es seit langem mal wieder geschafft bei mir echte Emotionen zu wecken, denn bereits bei Paula musste ich mit einem Mal weinen, da mich ihre Geschichte wirklich tief bewegt hat.

Nun könnte man meinen, dass die Autorin etwas gegen Männer hätte, weil die doch eher schlecht wegkommen, aber dies stimmt ganz und gar nicht, denn es gibt sie auch, die Guten und Fürsorglichen, nur eben leider nicht in der Überzahl.

Bei Wenzel habe ich nämlich wirklich gedacht: endlich mal ein Mann, wie man ihn sich wünschen würde und eben kein triebgesteuerter, emotionaler Krüppel.

Ich musste im Übrigen bei der Lektüre immer wieder pausieren, einfach weil ich so ergriffen war, weshalb ich es auch nicht in einem Rutsch gelesen habe. Es ist jetzt schon eine Woche her, dass ich es beendet habe und es wirkt immer noch nach und die Figuren tauchen immer mal wieder in meinem Bewusstsein auf.

Lesetipp: Dieses Buch nie direkt vor dem Schlafengehen lesen, denn sonst wird es eine schlaflose Nacht.

Fazit: Für mich ganz klar ein Lesehighlight im Jahr 2019. Ich kann nur eine absolute Leseempfehlung aussprechen. Man muss dieses Buch gelesen haben, sonst verpasst man etwas. Weltklasse!

Veröffentlicht am 24.02.2019

"Durch Zustimmung Gleichklang zu erzeugen fühlte sich richtig an."

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Daniela Krien erzählt in „Die Liebe im Ernstfall“ die Geschichten von 5 Frauen, deren Alltag und Beziehungen. Zu jeder Figur gibt es ein eigenes Kapitel, die Handlungsstränge überschneiden sich aber immer ...

Daniela Krien erzählt in „Die Liebe im Ernstfall“ die Geschichten von 5 Frauen, deren Alltag und Beziehungen. Zu jeder Figur gibt es ein eigenes Kapitel, die Handlungsstränge überschneiden sich aber immer wieder. Grundsätzlich geht es um deren Beziehungen, sowohl zu Männern, als auch ihren Kindern, Eltern und Freunden. Liebe, Affären, Kränkungen, Ängste, Glück, Selbstbestimmung, Elternschaft, Eifersucht, Verlust – alles findet Platz auf diesen ca. 280 Seiten. Zu kurz um alles genau auszuschmücken, zu sehr in die Tiefe zu gehen – mir erscheint das aber auch nicht notwendig.

Da es im Klappentext explizit erwähnt wurde, habe ich mich von Anfang bis Ende gefragt, was diese Geschichten mit der Wende zu tun haben. Wieso es so wichtig war, diesen Umstand überhaupt zu erwähnen. Nur in den letzten beiden Geschichten wurde dieses Thema zwar zweitrangig, aber zumindest direkt aufgegriffen.

Der Groschen fiel bei mir tatsächlich erst mit der letzten Geschichte: was wirklich alle gemeinsam haben, ist die fehlende Orientierung. Ich selbst bin kurz vor der Wende und somit genau in diese Orientierungslosigkeit hineingeboren, die die Figuren umtreibt. Mit der Wende wurde alles auf den Kopf gestellt. Keine bis dahin bestehende Ordnung galt mehr. Und genau das ist, was fehlt.

Was stattdessen eintritt, ist die Gewissheit, dass nichts verlässlich und nichts stetig ist.
Den Figuren fehlt das Vertrauen und die Idee davon, nach eigenem Willen für sich selbst richtige Entscheidungen treffen zu können. Dadurch entsteht ein Strudel, der die eine in Wankelmütigkeit und die andere in Schockstarre verfallen lässt. Zudem das Gefühl, aushalten zu müssen und selbst nur wenig Einfluss nehmen zu können.

Vielleicht ist das der Ernstfall, den der Titel benennt. Denn dass es „lediglich“ um Liebesgeschichten geht, kann ich eigentlich nicht glauben. Dafür ist die Autorin zu klar. Zu bestimmt in ihrer Negativität und Aussichtslosigkeit.

Diese Schwere drängt sich beim Lesen auf; ist teilweise kaum erträglich. Ich kann nachvollziehen, dass Leserinnen sich davon nicht angesprochen fühlen, mehr Leichtigkeit haben wollen. Aber genau darum geht es ja. Dass diese Schwere einfach nicht verschwinden will. Dass sie sozusagen mit der Muttermilch aufgenommen wurde und ein stetiges Strampeln erfordert, um sich von ihr zu befreien. Und es gibt mir große Hoffnung, dass die Protagonistinnen es am Ende doch immer wieder versuchen.

Wenn es der Autorin wirklich um das geht, was ich darin lese, dann wird von Leser
innen eine ziemlich hohe Transferleistung abverlangt, die vielleicht zu hoch ist wenn man die Nachwendestimmung nicht selbst miterlebt hat.

Woran es mir fehlt, ist ein mutigerer Schritt raus aus der Normativität. Und ein bisschen auch aus den Klischees. Die Frauen trauen sich zwar, über die klassische Frau-Mann-Rollenverteilung hinaus zu denken aber der wirkliche Ausbruch bleibt aus. Das ist aber Jammern auf sehr hohem Niveau.

Meiner Meinung nach ist Daniela Krien ein wunderbares Stück Literatur gelungen, das eine Zeit und einen Alltag in den Fokus nimmt, die nicht leicht in Worte zu fassen sind. Und das ist ihr meines Erachtens wirklich hervorragend gelungen.

Veröffentlicht am 22.02.2019

Abgründe des Familien- und Liebeslebens

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Fünf ganz normale Frauen, Paula, Judith, Brida, Malika und Jorinde, wollen in unserer liberalen, emanzipierten Welt, die Informationen über Alles und Jeden bereithält, ihr persönliches Glück finden. „Die ...

Fünf ganz normale Frauen, Paula, Judith, Brida, Malika und Jorinde, wollen in unserer liberalen, emanzipierten Welt, die Informationen über Alles und Jeden bereithält, ihr persönliches Glück finden. „Die Liebe im Ernstfall“ begleitet ihren recht holprigen Weg dorthin.

Von den Vorstellungen zu Selbstbild, Partnerschaft und Familie, die die jungen Frauen beim Eintritt ins Erwachsenenleben hatten, ist im Laufe der Jahre nicht mehr viel übrig geblieben. Jede, ja wirklich jede von ihnen, hat herbe Enttäuschungen in ihrem Leben erlitten. Lebensentwürfe mussten aufgegeben, ganz neu entworfen werden. Herausgekommen sind teilweise an Kreativität kaum zu übertreffende Muster, von denen mir mindestens eines als Nicht-Betroffene untragbar erscheint, die aber für die Protagonistinnen im Roman den einen gangbaren Weg aus der Krise markieren. Die Geschichten von Paula, Judith, Brida, Malika und Jorinde zeigen allerdings eine Vielzahl von Ansätzen auf, die allgemein übertragbar sind, die Hoffnung geben. Beim Lesen hat mich intensiv beschäftigt, wie es zu diesen zerstörerischen Entwicklungen in den Beziehungen kommen konnte. Wurden zu hohe Erwartungen an den Partner gestellt? Gab es ein Ungleichgewischt in der gegenseitigen Liebe? Wurde das Thema Kinder völlig unterschätzt? Hat man zu viel Fehlentwicklung immer wieder einfach heruntergeschluckt und zu wenig miteinander gesprochen? Ich finde, „Die Liebe im Ernstfall“ ist ein ganz wunderbarer Roman, auch zur Selbstreflektion. Vermutlich wird sich jede(r) in der ein oder anderen Situation wiedererkennen. Die Reaktionen im Buch sind mit den eigenen vergleichbar.

Unsere fünf Protagonistinnen sind ein bunter Blumenstrauß an weiblichen Charakteren, die mit ihren Eigenschaften von unterwürfig bis durchsetzungsstark, von zuvorkommend bis rücksichtslos, von schüchtern und zurückhaltend bis zur „Rampensau“ ein breites Spektrum der gesamten aktuellen weiblichen Generation abdecken dürften. Allen gemein – und das finde ich sehr bemerkenswert, weil aus meiner Sicht außergewöhnlich - ist allerdings eine im Verhältnis zu den Wellen, die ihr Leben schlägt, ihnen innewohnende Ruhe und Gelassenheit oder vielleicht sogar stoische Grundhaltung. Wie groß auch immer die Enttäuschung in ihren Leben sein mag, ignorante Partner, fremdgehende Partner, ausgediente Ehen oder verstorbene Kinder, so richtig ausrasten tut keine von ihnen. Selbstverständlich gibt es Streit und Kontroversen, aber keine schlägt, herausgefordert von der hässlichen Seite des Schicksals, um sich oder gibt sich hemmungslos schreiend ihrem Gefühlschaos hin. Diese analytische Nüchternheit und zielorientierte Lösungsfindung der Damen hat mich schon massiv beeindruckt.

„Die Liebe im Ernstfall“ ist das erste Buch, das mehrere Einzelgeschichten zu einem Roman vereint, das ich gelesen habe. Diese Art des Aufbaus hat mir sehr gut gefallen, auch wenn ich mir ursprünglich die Verknüpfung zwischen den Geschichten intensiver vorgestellt hatte. Die Auswahl und Ausgestaltung der Protagonistinnen und ihrer Lebensentwürfe ist in meinen Augen sensationell stimmig. Das beginnt schon bei den fünf Namen, die in dieser Konstellation nur im Zeitalter der späten DDR so auftreten konnten. Daniela Krien schreibt angenehm lesbare Textpassagen, springt allerdings scheinbar zufällig, zwischen verschiedenen Vergangenheiten und der Gegenwart hin und her, so dass sich der Roman zwar zügig lesen lässt, aber gleichzeitig einen wachen und wachsamen Leser fordert, damit entscheidende Details nicht verloren gehen. Obwohl es thematisch in ihrem Roman um Liebe geht, stellt er längst keine Trivialliteratur dar.

Sehr gern empfehle ich „Die Liebe im Ernstfall“ allen, die einen Blick in die normalen Abgründe des Familien- und Liebeslebens, die jeden von uns treffen können, aber nicht müssen, werfen wollen. Da die Mehrheit der Männer in diesem Roman eine nicht ganz so gute Figur machen, würde ich meine Empfehlung auf die weibliche Leserschaft und auf Männer, die „Frauenflüsterer“ sind, beschränken.