Fangen wir mit dem Inhaltsverzeichnis an. Es gibt eine kurze Einleitung zu ihrer Person, zur veganen Ernährung, vor allem Soja und eine Erklärung wer ein Healthygirl sein kann. Letzteres habe ich immer noch nicht richtig verstanden, denn scheinbar kann es alles und jeder sein, der sich gesund ernähren möchte.
Gegliedert ist es in Frühstück, Salate & Bowls, Dressings, Suppen, Sandwiches, Snacks, Gerichte zum Wohlfühlen, Hauptgerichte, Beilagen, Gäste bewirten und Desserts.
Das waren mir persönlich schon zu viele Kapitel. Ich mag "weniger ist mehr" lieber und hätte es schöner gefunden, wenn einige der Kapitel zu einem zusammengefasst worden wären. Mir erschließt sich die Aufteilung auch nicht so ganz. Warum macht man einen Unterschied zwischen Hauptgerichten und Gerichten zum Wohlfühlen, außerdem noch eins extra für Beilagen, statt sie mit einzubinden, um nur ein paar Sachen zu nennen.
Das Kapitel über Frühstück fand ich wieder überflüssig, ich bin da aber auch nicht experimentierfreudig. Mir reicht ein Brot, oder meine Standart Overnight Oats. Wer Abwechslung beim frühstücken sucht, findet hier aber ein paar tolle Ideen.
Die Salate haben mich nicht umgehauen, dafür fand ich die vielen Dressingideen toll!
Die Suppen sehen auch klasse aus, vor allem die Suppe aus dem Ofen hat mir das Wasser im Munde zusammen laufen lassen. Die Idee werde ich mir auf jeden Fall merken.
Aus den Kapiteln Snacks und Sandwiches habe ich nichts mitgenommen, ist aber auch wieder so ein persönliches Ding. Wobei ich auch der Meinung bin, dass man für Sandwiches (also belegte geklappte Brote) kein Rezept benötigt. Schmeiß drauf worauf du Lust hast und in der Regel schmeckt es gut. Die Idee mit dem Wrap mit Grillgemüse, der anschließend noch in den Sandwichgrill kommt, hat mir aber sehr gefallen.
In den darauffolgenden Kapiteln mit Hauptgerichten fand ich das ein oder andere interessant, aber komplett überzeugen konnte es mich nicht.
Die abschließende Dessertsparte hat mich ebenfalls nicht umgehauen. Bei veganen Desserts habe ich oft das Gefühl, dass sie meistens nicht vegane Desserts nachbauen wollen und ehrlich gesagt stinken die gegen die nicht vegane Variante immer ab und bleiben eine Enttäuschung. Der ein oder andere mag das aber vielleicht anders sehen.
Noch ein paar positive und kritische Punkte:
Positiv:
1. Sehr sympathische Foodbloggerin.
2. Sympathisch geschriebene Einleitung und Danksagung.
3. Größtenteils waren die Fotos sehr appetitanregend.
4. Eine große Bandbreite an Länderküchen (marokkanisch, asiatisch, mediterran...), zeigt wie vielfältig vegane Küche ist.
5. Übersichtliche Rezeptstruktur, an der Seite eine Zeitangabe für Vorbereitung und kochen.
6. Ein Foto für jedes Gericht.
Kritisch:
1. Viele Rezepte mit Avocado.
2. Es wird veganes Ei nachgebaut, aber nur mit Kurkuma gefärbt, statt es auch mit Kala Namak (Würzsalz) zu würzen, damit es auch nach Ei schmeckt. Kala Namak war für mich ein totaler Gamechanger. Denn nur weil mein Tofu eine gelbe Farbe angenommen hat, ist es für mich nicht einmal ansatzweise ein Ersatz für Ei.
3. Generell fehlt es mir hier an Gewürzen (Vielfalt und Menge), da muss man selber noch kräftig nach helfen.
4. Quesadillas ohne Käse halten einfach nicht. Haben wir schon öfter ausprobiert und sie fallen jedes Mal auseinander. Sollte man lieber einen Wrap draus machen.
5. Die Mengen sind zu knapp bemessen. Bei Nudelgerichten im Schnitt 100 g Nudeln pro Person ist einfach zu wenig.
6. Teilweise wird mit Fertig-Tomatensauce und Fertig-Pizzaboden gearbeitet, was ich ehrlich gesagt in so einem Kochbuch fehl am Platz finde. Dann doch lieber das Rezept für die Sauce und den Pizzaboden und zusätzlich als Alternativtipp reinschreiben, dass man die Sachen bei Zeitnot auch fertig kaufen kann. Ebenso habe ich den Einsatz von Knoblauchpulver nicht verstanden. Das ist einfach kein Vergleich zu frischem Knoblauch. Ich verstehe nicht, wieso hier Mal frischer und mal pulverförmiger verwendet wird.
7. Einzelne Fotos haben mir gar nicht zugesagt. Bei den Rosmarinkartoffeln dachte ich zuerst, es seien Dörrpflaumen, die Caprese-Sticks sehen sehr traurig aus, auf dem leeren Teller und das Kartoffelpüree blass und nicht sehr appetitlich.
Mir hat das Kochbuch nicht so gut gefallen. Generell denke ich aber, dass es für Kochanfänger so wie Neulinge in der veganen Ernährung ein gutes Buch ist, genauso wie natürlich für die Follower von Danielle Brown.