Cover-Bild Die dunkle Stunde des Jägers
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Thienemann in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 29.09.2022
  • ISBN: 9783522202886
Davide Morosinotto

Die dunkle Stunde des Jägers

Emotional packendes Steinzeit-Abenteuer
Cornelia Panzacchi (Übersetzer), Fabio Visintin (Illustrator)

Mitreißende Abenteuer- und Freundschaftsgeschichte mit spannendem Setting in der Steinzeit. Brillant erzählt von Bestseller-Autor Davide Morosinotto

Nordamerika 12.000 vor Christus. Heftig hat das Feuer gewütet. Roqi und seine Freunde haben alles verloren, was ihnen lieb und teuer war. Ihren Stamm, ihre Familien, ihre Behausung. Mutterseelenallein streifen sie durch die Wildnis, auf der Suche nach Nahrung und Schutz vor Raubtieren. Sie müssen einen neuen Stamm finden, nur so können sie überleben. Da stoßen sie auf das Lager von Stammesoberhaupt Hiti. Noch ahnen Roqi und seine Freunde nicht, dass sie dort eine noch viel größere Herausforderung erwartet …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.12.2022

Überleben in der Steinzeit

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Können sechs Kinder allein in der Wildnis Nordamerikas 12.000 Jahre vor Christus überleben? Wie lebten die Menschen damals und was beschäftigte sie? Dieses Buch gibt gut erzählte Antworten.
Inhalt
Nach ...

Können sechs Kinder allein in der Wildnis Nordamerikas 12.000 Jahre vor Christus überleben? Wie lebten die Menschen damals und was beschäftigte sie? Dieses Buch gibt gut erzählte Antworten.

Inhalt


Nach einem Brand, der Ihren ganzen Stamm auslöschte und alles vernichtete, sehen sich Ama, Roqui, Hona, Cato, Ocho und Beri allein den Herausforderungen ihrer Zeit gegenüber. Es ist kein Erwachsener mehr da, der ihnen etwas erklärt, beibringt oder sie beschützt. Alles muss jetzt so klappen: Jagen, Nahrung sammeln, Feuer machen, Werkzeug, Zelte und Kleidung herstellen, u. v. m. Wie gut das jeder von ihnen eine eigene Gabe hat, die er einbringen kann.
Interessant ist, dass sie sich untereinander – wie vorher mit allen Angehörigen ihres Stammes – über eine Art Telepathie, nur in Gedanken, ohne Worte verständigen können, denn wer zu laut ist, vertreibt das Wild oder wird für Raubtiere sichtbar. (Darauf geht der Autor auch in seinem Nachwort noch einmal ein.)
Doch trotz aller Bemühungen scheitern die Kinder, streiten, verfallen in Rangkämpfe und verlieren sogar einen der ihren. Schließlich machen sie sich mit Hilfe eines einsamen Wanderers auf die Suche nach einem neuen Stamm, der sie aufnimmt und schützt.
Hier scheint Morosinotto die erste Brücke zu unserer heutigen Zeit zu schlagen, in der viele Jugendliche ohne verantwortungsbewusste Erwachsene sich in ihren Peer-Groups hilflos gegenseitig ausgeliefert sind.
Die zweite Verbindung zwischen ferner Vergangenheit und heute spricht er selber im Nachwort an. Ama, Roqui, Hona, Cato, Ocho und Beri leben in einer Zeit, in der die großen Tierarten der Eiszeit am Aussterben sind. Die Stämme suchten für ihre Jagden, in denen die Kinder erwachsen werden sollten und das Überleben im Winter gesichert werden sollte, nach den Mammuts in immer weiter entlegenen Gebieten, da es immer weniger von ihnen gab. Über dieses Aussterben gibt es verschiedene wissenschaftliche Meinungen. Heute wissen wir, dass der Mensch am Aussterben vieler Tierarten schuld ist, wie damals vielleicht auch schon, aber ohne sich dessen bewusst zu sein.
Damit die Leserinnen sich besser in die Zeit von damals hineinversetzen können, hat Fabio Visintin einige doppelseitige Schwarz-Weiß-Zeichnungen beigefügt, die die Geschichte gut einfangen. Des Weiteren hat er hinten im Glossar die wichtigsten Tiere und Pflanzen gezeichnet. Darunter stehen die Namen, wie sie sich Morosinotto für den Sprachgebrauch seiner Protagonisten ausgedacht hat. Ein Mammut ist z. B. ein Gigant oder ein Hirsch ein Ästeschädel.
Besonders an dieser Geschichte für Jugendliche ist auch, dass sie kein Happy End hat. Zwar werden Cato, Ama, Ocho und Hona von dem neuen Stamm aufgenommen, aber Roqui wird, als angeblicher Verursacher allen Unglücks, ausgestoßen. Als Hona nach Tagen zu ihm kommt, damit sie zusammen den Mammutbullen, den Roqui aufstöberte und nun verfolgt, jagen können, um erwachsen zu werden, stirbt sie dabei und Roqui bleibt allein zurück.

Fazit


Ein spannendes Abenteuerbuch aus einer fernen Zeit, die uns diese näher bringt. Jedoch ist dieser Roman keine leichte Kost und lässt die Leser
in nachdenklich zurück.

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Veröffentlicht am 08.11.2022

Überleben in der Steinzeit

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Inhalt: 12.000 vor Christus: Als Roqi gerade mit anderen Jugendlichen auf der Jagd ist, geschieht das undenkbare: Sein Stamm wird vom Feuer überrascht und vollkommen ausgelöscht. Schnell wird klar, dass ...

Inhalt: 12.000 vor Christus: Als Roqi gerade mit anderen Jugendlichen auf der Jagd ist, geschieht das undenkbare: Sein Stamm wird vom Feuer überrascht und vollkommen ausgelöscht. Schnell wird klar, dass sie zu wenige sind, um alleine zu überleben und so machen sie sich auf die Suche nach einem neuen Stamm. Dabei treffen sie auf Stammesoberhaupt Hiti. Wird er die Neulinge akzeptieren?

Meinung: „Die dunkle Stunde des Jägers“ von Davide Morosinotto ist ein interessanter Roman über Freundschaft und Erwachsenwerden in der Steinzeit.
Im Mittelpunkt steht der junge Roqi, der noch als Kind gilt. Denn um ein Mann zu werden, muss er nicht nur die Große Jagd absolvieren, sondern auch seine Gabe finden.
Durch seine Tolpatschigkeit wird er von den anderen Jugendlichen nicht besonders ernst genommen. Nur die jüngere Hona, die Tochter des Stammesoberhauptes, ist immer an seiner Seite. Ganz im Gegensatz zu ihrer älteren Schwester Ama, in die Roqi heimlich verliebt ist.
Dann wären da noch die besten Freunde Cato und Ocho und der ausgeglichene Beri. Nach der Auslöschung des Stammes müssen sich die ungleichen Jugendlichen in der Wildnis behaupten und allerlei Schwierigkeiten stellen. Und die sahen damals ganz anders aus als in unserer Zeit, denn für Essen, Unterschlupf und Schutz muss nun selbst gesorgt werden.
Besonders Roqi muss sich hierbei mit allerlei Konflikten auseinandersetzen. Er hadert mit seiner Rolle in dem Team und mit seiner neuentdeckten Gabe.
Das Setting ist gut gemacht, auch die Tiere, die nicht dieselbe Bezeichnung haben, wie zu unserer Zeit sind gut beschrieben und es ist nachvollziehbar, um was es sich bei ihnen handelt.
Die Geschichte ist interessant und gut zu lesen.
Wer einmal einen Blick in eine ganz andere Zeit werfen will, der sollte sich dieses Buch nicht entgehen lassen.

Fazit: Interessantes Buch über das Überleben in der Steinzeit, Erwachsenwerden und Freundschaft.

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Veröffentlicht am 26.11.2022

Ein packender und außergewöhnlicher Abenteuerroman

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Da ich seit meinem ersten Werk von Davide Morosinotto ein großer Fan des italienischen Autors bin, war sein neues Jugendbuch ein absolutes Muss für mich. Auf „Die dunkle Stunde des Jägers“ war ich unheimlich ...

Da ich seit meinem ersten Werk von Davide Morosinotto ein großer Fan des italienischen Autors bin, war sein neues Jugendbuch ein absolutes Muss für mich. Auf „Die dunkle Stunde des Jägers“ war ich unheimlich gespannt!

Florida 12.000 vor Christus. Roqi, Ama, Cato, Ocho und Beri kommen aus demselben Stamm und wurden im selben Monat geboren, doch anders als seine Freunde Ama, Cato, Ocho und Beri hat Roqi seine Begabung bisher noch nicht gefunden. Er ist ganz begierig endlich sein Talent zu entdecken, damit er zusammen mit den anderen auf die Jagd nach dem Giganten gehen kann und endlich zum Mann wird. Ausgerechnet an dem Tag, an dem er merkt, dass er die Gabe zum Töten hat, wütet im Wald ein großes Feuer und löscht seinen gesamten Stamm aus. Roqi, seine vier Freunde und Amas jüngere Schwester Hona, die zu dem Zeitpunkt gerade auf der Suche nach dem Giganten waren, haben alles verloren und sind nun völlig auf sich alleine gestellt. Sie merken sehr schnell, dass sie zu wenige sind, um in der Wildnis zu überleben und einen neuen Stamm brauchen. Ein harter Kampf ums Überleben und eine alles verändernde Reise voller Abschiede beginnt...

Als ich mir damals den Klappentext durchlas, war ich sofort Feuer und Flamme. Das Setting Steinzeit hat mich schon immer fasziniert und Geschichten, in denen junge Protagonistinnen alleine auf sich gestellt um das Überleben in der Wildnis kämpfen müssen, üben auf mich ebenfalls stets einen großen Reiz aus. Ich war daher ausgesprochen guter Dinge, dass mich Davide Morosinotto auch dieses Mal begeistern wird. Leider muss ich jedoch sagen, dass das Buch für mich nicht zu den besten Werken des Autors zählt. Ich fand es nicht schlecht, ich kann es auf jeden Fall empfehlen, aber das von mir erhoffte Lesehighlight wurde „Die dunkle Stunde des Jägers“ leider nicht.

In die Story habe ich ohne Probleme hineingefunden. Der mitreißende und bildhafte Schreibstil von Davide Morosinotto sagte mir auch diesmal auf Anhieb zu und unser Hauptprotagonist Roqi, aus dessen Sicht alles in der Ich-Perspektive geschildert wird, war mir direkt sympathisch. Auch seine fünf Freunde, die wir ebenfalls gleich zu Beginn kennenlernen dürfen, haben mir sofort gefallen, vor allem die junge Hona habe ich sehr liebgewonnen. Im Vergleich zu unserem Ich-Erzähler bleiben die anderen jedoch etwas blass. Der Fokus liegt eindeutig auf Roqi und seiner Geschichte, sodass wir von ihm ein besonders genaues Bild erhalten und ganz dicht dran sind an seinen Empfindungen und Gedanken.

Mir hat es sehr gut gefallen, wie der Autor das Seelenleben und Handeln von Roqi und das Verhalten der anderen Charaktere beschreibt. Auf mich hat alles ziemlich authentisch gewirkt, sofern man das aus heutiger Sicht beurteilen kann, versteht sich. Niemand von uns weiß schließlich, wie die Menschen in der Steinzeit tatsächlich gedacht und sich benommen haben. Davide Morosinotto hat sich diesbezüglich natürlich viel an seiner eigenen Vorstellungskraft bedient und in meinen Augen hat er einen wirklich guten Job gemacht. Ich finde, man merkt sehr, dass er zu dem Thema umfangreich recherchiert und viele eigene Erfahrungen gesammelt hat. In einem Nachwort verrät er uns, dass er selbst ein paar Tage in der Wildnis verbracht, um nachempfinden zu können wie sich das Leben als Steinzeitmensch anfühlt.
Besonders gut gefallen haben mir die originellen Bezeichnungen für Flora und Fauna. So werden Elefanten „Giganten“ genannt und Riesenfaultiere heißen „Blattfresser“. Bei den meisten Tieren war mir recht schnell klar, um welche es sich handelt, bei manchen aber war ich etwas länger am herumrätseln. Zum Glück werden wir Leser
innen aber nicht im Unklaren gelassen: Hinten im Buch gibt es ein mehrseitiges Glossar, in welchem die Tiere und Pflanzen mit ihren korrekten Benennungen und Steinzeitnamen sowie kleiner Bildchen aufgelistet werden.
Was mich nicht so überzeugt hat, ist die Art und Weise wie Roqi und seine Freunde oft miteinander kommunizieren. Die Kinder können sich gedanklich Botschaften zusenden, was dem Ganzen einen leicht übersinnlichen Touch verleiht. Dieser mystische Anklang hatte irgendwie schon was, aber ich bin dennoch nicht damit warmgeworden, keine Ahnung, irgendwie hat es für mich nicht so ganz reingepasst.
Sehr gelungen fand ich aber, dass Gefühle wie Neid, Eifersucht, Liebe, Freundschaft und Trauer auch für unsere jungen Steinzeitjäger wichtige Rollen spielen und es aufgrund ihrer Ungleichheiten öfters zu Auseinandersetzungen und Meinungsverschiedenheiten zwischen ihnen kommt. Roqi zum Beispiel ärgert es sehr, dass er von den anderen noch als Kind angesehen wird und bemüht sich darum, von ihnen als Erwachsener anerkannt und akzeptiert zu werden.

Was genau unsere Hauptfiguren alles erleben werden, werde ich euch hier nicht erzählen, das müsst ihr schon selbst herausfinden. Ihr Überlebenskampf ist jedenfalls ein sehr harter und wird ihnen einiges abverlangen. Sie werden sich einer Menge Herausforderungen und Gefahren stellen und schmerzhafte Entscheidungen treffen müssen und so einige Verluste erleiden. Mich hat es ziemlich erstaunt zu sehen, wie heftig das Ganze für ein Jugendbuch ab 12 Jahren beschrieben wird. Der Altersangabe vonseiten des Verlags kann ich mich daher nur bedingt anschließen. Jünger als 12 sollte man in meinen Augen jedenfalls definitiv nicht sein. Davide Morosinitto geht mit seinen Charakteren nicht gerade zimperlich um, es sterben Kinder und der Kampf ums Überleben wird äußerst detailliert beschrieben. Zu brutal und grausam wird es zwar nicht, aber für meinen Geschmack gibt es insgesamt zu viele Tote und auch den Ausgang der Geschichte kann man als kein Happy End bezeichnen.

Trotz meiner Kritik habe ich unsere Heldinnen aber gerne auf ihrem Abenteuer begleitet. Ich bin beim Lesen ordentlich ins Mitfiebern geraten und konnte das Buch stellenweise kaum mehr aus der Hand legen. Packend schreiben kann Davide Morosinitto, das stellt er hier mal wieder nur zu gut unter Beweis.
Wofür der italienische Autor ebenfalls ein echtes Händchen hat: Schauplätze anschaulich und atmosphärisch beschreiben. Wie ich es von ihm gewohnt bin, beschert er uns Leser
innen auch dieses Mal das reinste Kopfkino, sodass man von Beginn an richtiggehend das Gefühl hat, selbst vor Ort zu sein.

Was die besondere Atmosphäre der Erzählung dann noch zusätzlich verstärkt, sind die doppelseitigen schwarz-weiß Illustrationen von Fabio Visintin, in deren Genuss wir im Verlauf des Buches kommen dürfen. Mir haben die Bilder überaus gut gefallen. Sie fangen das Steinzeit-Feeling einfach perfekt ein, sodass es einem noch besser gelingt, in diese völlig andere und lange vergangene Zeit einzutauchen.

Fazit: Davide Morosinotto hat mit „Die Stunde des letzten Jägers“ einen spannenden und fesselnden Abenteuerroman aufs Papier gebracht, in welchem er die wilde Steinzeit lebendig werden lässt und uns Leser*innen auf eine außergewöhnliche und unvergessliche Reise mitnimmt. Auch wenn ich mir insgesamt mehr von dem Buch erhofft habe, habe ich es gerne gelesen und ich bin mir sehr sicher, dass mir die Geschichte noch lange im Kopf bleiben wird. Von mir gibt es 3,5 von 5 Sternen. 

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