Berührend
Es gab zum Jahresstart viele schöne Bücher bei mir, doch mit Abstand am meisten berührt hat mich dieses Werk. Die Geschichte junger russischer Zwillinge während des Zweiten Weltkriegs erzählt von einem ...
Es gab zum Jahresstart viele schöne Bücher bei mir, doch mit Abstand am meisten berührt hat mich dieses Werk. Die Geschichte junger russischer Zwillinge während des Zweiten Weltkriegs erzählt von einem Italiener, Baujahr 1980. Doch wenn man dieses Buch liest, könnte man zeitweise meinen, er wäre dabei gewesen.
In Tagebuchform wechselnd von den beiden Kinder geschrieben, wird diese Geschichte erzählt und gibt dabei einen Einblick in eine eher unübliche Perspektive. Meist liest man über den Weltkrieg ja doch eher Geschichten von Soldaten, Kriegsgefangenen oder Verfolgten. Dabei sind die Erlebnisse von Victor und Nadja erzählenswert. Auch wenn nicht alles auf Tatsachen basiert und manches doch recht fantastisch anmutet, ist die erzeugte Stimmung durchaus authentisch. Der Autor schafft es ausgezeichnet, die Gefühle eines Kriegsopfers zu beschreiben, ohne dabei effekthascherisch zu sein. Die Eindrücke werden durch Dutzende Fotos, Zeichnungen und Ähnliches verstärkt, die als vermeintliche Erinnerungsstücke ihre Wirkung auf den Leser nicht verfehlen. Man kann die Kinder vor dem geistigen Auge im Kerzenschein ihre Tagebücher schreiben sehen.
Wem die Thematik nicht zu heftig ist, dem kann ich dieses Buch wirklich nur ans Herz legen. Eine berührende Geschichte, die von mir volle ★★★★★ bekommt.