Weihnachtsstimmung gesucht
Wenn ich ein Buch mit den Titel "Weihnachten mit Zimt und Happy End" in der Hand halte, empfinde ich es nur als richtig, eine entsprechende Geschichte zu erwarten, die weihnachtliche Stimmung, Frohsinn ...
Wenn ich ein Buch mit den Titel "Weihnachten mit Zimt und Happy End" in der Hand halte, empfinde ich es nur als richtig, eine entsprechende Geschichte zu erwarten, die weihnachtliche Stimmung, Frohsinn und eben Wintergefühle verbreitet. Leider habe ich in diesem Buch nur einen dieser drei Punkte widergefunden und das war der Winter.
Die Autorin entführt den Leser in ein kleines Küstendorf mit starker Gemeinschaft und voll von außergewöhnlichen Charakteren. Das Zentrum der Geschichte stellt die alleinerziehende Mutter Katie dar, die zusammen mit ihren Sohn vor ein paar Jahren in den kleinen Ort gezogen ist. Aufgrund von traumatischen Erfahrungen in ihrer Kindheit, fällt es Katie schwer, sich auf andere zu verlassen und generell, engere Beziehungen zu Menschen einzugehen. Die Gründe dafür, ihre sich dauerhaft streitenden Eltern und auch der Tod ihrer Oma, erfährt man gleich zu Beginn des Buches. Das hat für mich einen ziemlich deprimierenden Einstieg in eine Geschichte dargestellt, von der ich eher positive Stimmung und eben Weihnachtsgefühle erwartet habe. So wurden meine Erwartungen gleich nach den ersten Seiten gedämpft und ich war gespannt, wann denn nun der weihnachtliche Aspekt der Geschichte auf den Plan treten würde.
Die Antwort darauf: ganz am Ende. Und das war für meinen Geschmack und meine Erwartungen dann doch etwas spät. Dabei will ich gar nicht behaupten, dass das Buch nicht unterhaltsam oder gar nicht lesenswert wäre. Man bekommt auf den ca. 400 Seiten einiges an Handlung geboten, insbesondere rund um das kleine Dorf, in denen Katie mit ihrem Sohn Saul wohnt und in dem es aufgrund der spannenden Bewohner so einiges zu entdecken gibt. Leider ist es mir nie ganz gelungen, einen Überblick über die zahlreichen verschiedenen Namen zu erlangen, sodass ich nur die Kernfiguren voneinander unterscheiden konnte, und andere ab und an verwechselt habe.
Man erfährt so einiges vom Leben der Dorfbewohner und auch das ein oder andere Drama wird authentisch in die Geschichte eingebaut. Was für mich vieles etwas heruntergezogen hat, war Katie mit ihrer Art, Menschen von sich zu distanzieren. Das ganze geschieht zwar aus reinem Selbstschutz, trotzdem hat es für mich einfach nicht in diese Geschichte gepasst.
Während der Handlung zieht langsam der Winter in das kleine Küstendorf und bringt nach und nach die ersehnten Weihnachtsaspekte mit sich. Weihnachtsbeleuchtung und -gebäck sorgen für eine wohlige Atmosphäre. Trotzdem sorgen einige Charaktere, die ich aus Spoiler-Gründen nicht näher benenne, dafür, dass insgesamt eine eher gedrückte Stimmung über dem Buch liegt.
So gelingt es dem Buch trotz Happy End leider nicht, das Versprechen, das mir Cover und Titel geben, zu halten und mich auf die festliche Jahreszeit einzustimmen.