Cover-Bild Todesstrom
12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Kriminalromane und Mystery
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 464
  • Ersterscheinung: 12.08.2019
  • ISBN: 9783453422612
Dervla McTiernan

Todesstrom

Kriminalroman
Heike Holtsch (Übersetzer)

Wenn alte Geheimnisse ans Licht kommen, wirst du sterben

Während seiner ersten Wochen als junger Detective wird Cormac Reilly zu einem heruntergekommenen Landhaus gerufen. Dort findet er zwei stille, vernachlässigte Kinder vor – die 15-jährige Maude und den 5-jährigen Jack. Ihre Mutter liegt tot und der Verwesung nahe im ersten Stock. Ihr Tod wird nie aufgeklärt.

Zwanzig Jahre später hängt Reilly seine Karriere als Detective in Dublin an den Nagel und kehrt nach Galway zurück. Nun kehren auch die Erinnerungen an Maude und Jack zurück und verfolgen ihn. Was verbindet einen kürzlich begangenen Selbstmord mit dem schon Jahre zurückliegenden Tod der Frau? Und wem kann Reilly von seinen neuen Kollegen wirklich vertrauen?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.09.2019

Menschliche Verstrickungen, spannend erzählt

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Die Autorin ist für mich eine Neuentdeckung. Mit „Todesstrom“ legt sie einen ruhigen Kriminalroman vor - ruhig, aber keine Sekunde langweilig. Im Gegenteil!
Cormac Reilly war erfolgreicher Detective einer ...


Die Autorin ist für mich eine Neuentdeckung. Mit „Todesstrom“ legt sie einen ruhigen Kriminalroman vor - ruhig, aber keine Sekunde langweilig. Im Gegenteil!
Cormac Reilly war erfolgreicher Detective einer Sondereinheit in Dublin, kehrt aber aus Liebe zu Emmy in den normalen Polizeidienst nach Galway zurück. Dort holen ihn Erinnerungen aus seiner Anfangszeit als blutjunger Polizist ein, als er in einem heruntergekommenen Landhaus zwei völlig vernachlässigte, abgemagerte Kinder vorgefunden hatte. Maude war 15 und Jack 5 Jahre. Im Schlafzimmer lag die Mutter, tot, bereits halbverwest. Man ging von Selbstmord der drogensüchtigen Mutter aus und legte den Fall zu den Akten. Jetzt, 20 Jahre später, hat Reilly erhebliche Probleme mit seinen feindseligen Kollegen. Man bürdet ihm allerlei ungelöste frustrierende Fälle auf. Lediglich mit Danny, den er noch aus der Polizeischule kennt, verbindet ihn eine lose Freundschaft. Als aktuell ein Selbstmord eines jungen Mannes zu bearbeiten ist, der sich als der damals von Reilly aufgefundene 5-jährige Jack erweist, ergeben sich für Cormac Reilly merkwürdige, unerklärliche Verbindungen in die Vergangenheit einerseits, aber auch verworrene Verstrickungen in der Gegenwart andererseits. Nichts, aber auch gar nichts passt zueinander…
Als erstes fiel mir, als ich das Buch in Händen hielt, die seltsame, samtig wirkende Haptik des Einbandes auf. Schön und absolut unempfindlich! Gleichermaßen fiel mir allerdings auch die schlechte Papierqualität auf. Dessen ungeachtet hat mich der Roman von der ersten Seite an gefesselt, und das bis zum Ende 460 Seiten später. McTiernan erzählt in ruhigem Fluss, aber eindringlich, mit lebendigen Interaktionen. Ihre Protagonisten werden in ihrer jeweiligen Individualität so plastisch vorgestellt, dass der Leser schnell Sympathien und Antipathien verteilt, aber immer wieder auch verunsichert wird, ob diese Gefühle richtig sind. Überhaupt wird man so ins Geschehen eingebunden, dass man ähnlich wie Reilly immer wieder ins Grübeln verfällt und doch keine schlüssigen Erklärungen findet, und dies bis zum fulminanten Ende, das schließlich alle losen Erzählfäden schlüssig verknüpft und so alle Unklarheiten einen Sinn im Gesamten finden.
Fazit: Ein ruhiger Kriminalroman über Korruption und menschliche Verstrickungen mit gut ausgearbeiteten Charakteren, düster und sehr, sehr unterhaltsam.

Veröffentlicht am 01.09.2019

Dervla McTiernan – Todesstrom

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Seiner Frau zuliebe gibt Cormac Reilly seinen Posten bei der Spezialeinheit in Dublin für den normalen Polizeidienst in Galway auf. Das Team ist feindselig und man überlässt ihm nur ungelöste Altfälle. ...

Seiner Frau zuliebe gibt Cormac Reilly seinen Posten bei der Spezialeinheit in Dublin für den normalen Polizeidienst in Galway auf. Das Team ist feindselig und man überlässt ihm nur ungelöste Altfälle. Nur mit Danny, den er auf der Polizeischule kennenlernte, versteht er sich einigermaßen, aber auch der kann sich keinen Reim darauf machen, weshalb man Cormac so kaltstellt. Ein Selbstmord weckt Erinnerungen an einen Fall 20 Jahre zuvor: Cormac war dem nun verstorbenen junge Mann damals begegnet, als dieser noch ein Kind war und er ihn und seine Schwester Maud aus unsäglichen Verhältnissen holte. Scheinbar hat die Gewalterfahrung aus der Kindheit doch ihre Spuren hinterlassen. Aber so einfach ist der Fall nicht, vor allem will Maud nicht an diese Theorie glauben. Zwei Jahrzehnte war sie spurlos verschwunden, doch nun ist sie wieder in Galway. Besteht zwischen dem Tod ihres Bruders und ihrem plötzlichen Auftauchen etwa ein Zusammenhang?

Dervla McTiernan stellt gleich mit ihrem Debut unter Beweis, dass sie es mit den bekannten irischen Krimi Autoren aufnehmen kann und inzwischen auch bei uns bekannten Namen wie Adrian McKinty, John Banville/Benjamin Black, John Connolly oder Catherine Ryan Howard in nichts nachsteht. Nicht nur der Fall – oder besser die Fälle, die geschickt mit einander verwoben werden - hat es in sich, vor allem konnte die Autorin mich mit dem spannenden menschlichen Zusammenspiel innerhalb der Polizei überzeugen.

Obwohl Galway die sechstgrößte Stadt Irlands ist, erweckt der Handlungsort doch eher den Eindruck eines Dorfes oder einer Kleinstadt. Alle kennen sich und jeder weiß irgendein schmutziges Geheimnis des anderen. In diesem Umfeld ist es nicht leicht für Außenseiter Fuß zu fassen und das Vertrauen zu gewinnen. Mit seinem Erfolg in der Hauptstadt sind die Schwierigkeiten für Cormac umso mehr vorprogrammiert. Die Atmosphäre, die McTiernan erschafft, legt sich über die ganze Handlung, ein ungutes Gefühl, dass noch irgendetwas im Busch ist, vom dem Cormac nichts ahnt, das aber entscheidend sein wird, lässt einem nicht los.

Besonders positiv ist mir aufgefallen, wie widersprüchlich und vielschichtig die Frauenfiguren in diesem Roman erscheinen. Statt auf plakative Schablonen zurückzugreifen, hat die Autorin sehr interessante Persönlichkeiten geschaffen, die den spannenden Krimi deutlich bereichern. Die Handlung wird geschickt aufgebaut und die Spannung steigert sich kontinuierlich bis zum großen Knall.

Ein rundum überzeugender Auftakt für die Reihe um DI Cormac Reilly, bei dem die Autorin auf saubere Ermittlungen und nicht auf Technik oder Zufall bei der Lösung des Falles setzt.

Veröffentlicht am 31.08.2019

Ein packender Kriminalroman

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"Todesstrom" ist der äußerst gelungene Debütroman der irischen Autorin Dervla McTiernan. Ich wie könnte es anders sein, spielt dieser packende Krimi natürlich auf der grünen Insel.

Der Inhalt: Vor 20 ...

"Todesstrom" ist der äußerst gelungene Debütroman der irischen Autorin Dervla McTiernan. Ich wie könnte es anders sein, spielt dieser packende Krimi natürlich auf der grünen Insel.

Der Inhalt: Vor 20 Jahren hat der junge Dektektiv Cormac Reilly, der am Anfang seiner Karriere stand, in einem zerfallenen Haus die Leiche von Hilaria Blake gefunden. Neben ihrer Mutter die beiden verwahrlosten Kinder, der 5jährige Jack und die 15jährige Maude. Der Fall wird nie aufgeklärt. Jetzt wird die Leiche von Jack in den Gewässern des Corrib Flusses gefunden. Die Polizei hält es für Selbstmord. Doch dann taucht plötzlich Jacks verschollene Schwester Maude auf und alles erscheint in einem neuen Licht. Nun erhält der erfahrene Detective Inspektor Cormac Reilly die Aufgabe Hilaria Balkes angebliche Überdosis von vor zwanzig Jahren erneut zu untersuchen. Maude gerät immer mehr unter Mordverdacht. Doch dann plötzlich die Wendung - Cormacs Kollege Danny entdeckt ein wichtiges Beweismittel, das alles verändert ...

Wow! Noch jetzt nach Beendigung des Buches habe ich ein Gänsehautfeeling. Der Schreibstil der Autorin ist einfach klasse. Sie hat mich ihrem tollen Schreibstil von der ersten Seite an gefesselt. Eine Geschichte, die mich auch jetzt noch - nach Beendigung des Buches - beschäftigt. Auch die Beschreibung der mitwirkenden Charaktere ist wirklich herausragend. Ich kann mir Cormac in jungen Jahren und auch jetzt - mit all seiner Erfahrung - bildlich vorstellen. Ich sehe sein entsetzes Gesicht vor mir, als er die verwahrlosten Kinder entdeckt und sehe in kopfschüttelnd vor mir, als die Leiche von Jack entdeckt wird. Sein Kollege Danny ist ja auch ein sympathischer Kerl, der wirklich vollen Einsatz zeigt, und jede noch so kleine Spur verfolgt. Diese Lektüre hat einenn enormen Spannungsbogen, der mich bis zum Ende des Buches in Atem hält. Einfach spitzenmäßig!

Für mich ist Band 1 der Cormac-Reilly-Serie ein absolutes Lesehighlight. Ein spannender, aber auch berührender Fall, der unter die Haut geht. Das Cover passt perfekt - ein Hingucker. Selbstverständlich vergebe ich für dieses Lesevernügen gerne 5 Sterne und freue mich jetzt schon auf den nächsten Fall aus Irland.

Veröffentlicht am 01.10.2019

Langsame Geschichte, trotzdem spannend!

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Das Cover hat mich einfach angesprochen und mich neugierig gemacht auf seinen Inhalt. Auch der Klappentext hat sich super spannend angehört. Mit Todesstrom wollte ich ein mir unbekanntes Genre kennenlernen ...

Das Cover hat mich einfach angesprochen und mich neugierig gemacht auf seinen Inhalt. Auch der Klappentext hat sich super spannend angehört. Mit Todesstrom wollte ich ein mir unbekanntes Genre kennenlernen und ausprobieren.

Der Schreibstil ist auf jeden Fall schon einmal sehr angenehm. Das Buch lässt sich sehr leicht lesen und ich bin in Todesstrom ziemlich schnell voran gekommen.
Insgesamt ist die Geschichte wirklich ruhig und verläuft relativ langsam. Trotzdem war die Ermittlung irgendwie spannend, auch wenn sie mich nicht komplett in den Bann ziehen konnte. Vielleicht sind die langsamen Kriminalromane auch einfach nichts für mich. Denn mir hat ein bisschen mehr Spannung gefehlt.

Die Charaktere dagegen waren sehr unterschiedlich. Dervla McTiernan hat es auf jeden Fall drauf besondere Personas zu kreieren. Unser Protagonist Cormac Reilly ist ein sympathischer Ermittler. Mit ihm zusammen habe ich versucht den Fall zu lösen und genau wie er, habe ich immer wieder eine Lister der verdächtigen gemacht und überarbeitet.
Und dann haben wir da noch die Frauen, die so ganz anders sind, als ich sie normalerweise kenne. Aisling wie auch Maude finde ich sehr spannend. Vor allem die Maude Aisling irgendwann doch noch überreden konnte.

Obwohl mir die Spannung ein bisschen gefehlt hat, fand ich diesen Krimi Debüt wirklich toll. Auch wenn es vermutlich einer meiner letzten gewesen sein wird, kann ich ihn trotzdem nur an Liebhaber des Genre empfehlen.