Gute Schwester, böse Schwester
„Die dreizehnte Geschichte“ ist zusammen mit „Der verborgene Garten“ einer meiner Top-Favoriten überhaupt. Wohl auch, weil sich die beiden Romane in einigen Punkten zum verwechseln ähnlich sind. Man könnte ...
„Die dreizehnte Geschichte“ ist zusammen mit „Der verborgene Garten“ einer meiner Top-Favoriten überhaupt. Wohl auch, weil sich die beiden Romane in einigen Punkten zum verwechseln ähnlich sind. Man könnte fast sagen, „Die dreizehnte Geschichte“ ist die dunkle Schwester und um Schwestern geht es hier auch...
Buchhändlerin Margaret bekommt aus heiterem Himmel den Auftrag die Biografie der Bestseller Autorin Vida Winter zu schreiben. Nicht ohne Grund, hat Margaret doch ein besonderes Gespür für Zwillinge, denn sie selbst ist einer, genau wie Vida. Die Geschichten beider Frauen sind von Tragik überschattet, doch während Margaret über ihren Zwilling lieber schweigt, möchte die todkranke Vida ihre wahre Geschichte offenbaren. Die von Adeline, wie sie eigentlich heißt, und Emmeline, ihrer Zwillingsschwester. Von Angelfield, dem zur Ruine verfallenen Herrensitz der gleichnamigen Familie. Und von dem Feuer, welches es zerstörte, sowie dem Ende und dem Anfang ihres neuen Lebens.
Wenn es nach mir ginge, könnte ich bis an mein Lebensende nur solche Romane wie diesen lesen. Verfallene Herrenhäuser, die skandalumwitterten Familien die in ihnen lebten, dunkle Geheimnisse und nicht selten Zwillinge. Was braucht es mehr für eine richtig gute Geschichte? Ach ja, einen Twist! Und dieser Roman bietet einen der besten die ich je gelesen habe. Genau genommen gibt es zwei, aber dazu später.
Zunächst einmal geht es etwas holprig los, denn nach wie vor finde ich unsere Erzählerin Margaret total nervig. Vermutlich sollte man sich mit ihr identifizieren und Mitleid für sie empfinden. Aber ihre Obsession mit Büchern fand ich völlig übertrieben und das ständige Rumgeheule wegen ihrer Zwillingsschwester ging mir einfach nur auf den Keks.
Zum Glück geht es zügig zu Vida Winter, deren Geschichte von Anfang an fesselt. Auch wenn ich natürlich schon weiß wie es ausgeht, ist es jedes mal wieder eine Freude die Geschichte aufs neue zu entdecken und manchmal macht man Entdeckungen, die einem vorher nicht aufgefallen sind….
Auch wenn der Großteil der Rätsel gelüftet wird, lässt die Autorin ein paar Dinge unklar. Unter anderen eine Identität, die, je nach dem wie man es betrachtet, mir einen schrecklichen Schauer über den Rücken gejagt hat. Ich dachte all die Jahre, die Identität dieser Person wäre eindeutig. Aber jetzt stelle ich fest, dass sie vielleicht die grausamste Enthüllung des Romans darstellt.
Ich habe jetzt verschiedene Theorien dazu gelesen und es scheint, als habe ich die Wahrheit wirklich erst jetzt erkannt! Das führt zu einem sehr dunklen Ausgang der Geschichte, aber irgendwie macht sie das noch besser. Auch wenn die Sache mit der Schatzkiste, vermutlich bewusst, Zweifel lässt.
Von mir gibt es eine 100%ige #Leseempfehlung!
Und lasst euch nicht die Verfilmung entgehen (ganz wichtig, erst hinterher schauen), denn ich finde sie ist bis auf ein paar Kleinigkeiten sehr gut gelungen.