Cover-Bild Die neun Leben der Rose Napolitano
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: btb
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 09.05.2022
  • ISBN: 9783442759620
Donna Freitas

Die neun Leben der Rose Napolitano

Roman
Judith Schwaab (Übersetzer)

»Ganz gleich, wie ich entscheide, ich werde verurteilt, wenn ich ein Kind bekomme, aber auch, wenn ich keines bekomme.«

Rose Napolitano ist eine Frau, die weiß, was sie will. Sie ist als Professorin und Wissenschaftlerin beruflich erfolgreich, ein Kind zu haben war nie Teil ihres Lebensplans. Ihr Ehemann Luke hat ihr vor der Ehe versprochen, dass auch für ihn ein Kind nicht wichtig sei. Doch nun hat Luke seine Meinung geändert. Er will, dass sie Schwangerschafts-Vitamintabletten nimmt, sie fragt sich nach wie vor, ob sie überhaupt Mutter sein möchte, und nimmt die Tabletten nicht, obwohl sie es Luke versprochen hat. Es kommt zum Streit, und am Ende ist ihre Ehe ein Scherbenhaufen.

Doch dann streiten die beiden wieder wegen der Vitamine. Dieses Mal nimmt der Streit einen anderen Verlauf - und damit auch Rose‘ Zukunft. Kann sie tatsächlich die einzige Gewissheit in ihrem Leben aufgeben? Kann sie sich ein völlig anderes Leben als ihr bisheriges vorstellen?

Wie bei einem Blick in ein Kaleidoskop erzählt der Roman neun mögliche Wege, wie das Leben von Rose Napolitano verlaufen könnte - einer Frau, die vor einer Entscheidung steht, von der sie weiß, dass sie ihr Leben für immer verändern wird.

»Die neun Leben der Rose Napolitano« ist unter dem Titel »Ein fast perfektes Leben« bei btb im Taschenbuch erschienen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.05.2022

Neun alternative Leben um die Entscheidung, Mutter zu werden - originell, emotionsgeladen, glaubwürdig. Hier gibt es kein richtig oder falsch.

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Rose Napolitano hatte bereits im Alter von 14 Jahren entschieden, später keine Kinder haben zu wollen. Ihrem Ehemann Luke hatte sie dies schon vor der Hochzeit zu verstehen gegeben und er war mit ihrer ...

Rose Napolitano hatte bereits im Alter von 14 Jahren entschieden, später keine Kinder haben zu wollen. Ihrem Ehemann Luke hatte sie dies schon vor der Hochzeit zu verstehen gegeben und er war mit ihrer Entscheidung, ihrer Karriere als Wissenschaftlerin den Vorzug zu geben, einverstanden. Als Luke nach einigen Jahren umschwenkt und Rose drängt, ihre Entscheidung zu überdenken, gerät die Ehe in eine Schieflage. Rose verspürt nach wie vor keinen Mutterinstinkt und möchte keine Kinder. Ihr wird jedoch bewusst, dass sie Luke verlieren wird, wenn sie seinem Wunsch nicht nachgibt.

"Die neun Leben der Rose Napolitano" beginnt mit einem Streit zwischen Rose und ihrem Ehemann Luke um fruchtbarkeitsfördernde Vitaminpillen am 15. August 2006 und zeigt sodann neun mögliche Wege auf, wie es nach dem Streit weitergegangen sein könnte.
Es sind neun ganz unterschiedliche Leben für Rose - mal mit, mal ohne Kind, mal mit, mal ohne Luke, mal mit der Entscheidung, für sich und seine Wünsche einzustehen, mal mit der Entscheidung, zurückzustecken und ein Leben zu leben, das Rose eigentlich niemals wollte. Der Roman dreht sich dabei weniger um die Frage, ob nur ein Leben mit Kind lebenswert ist, sondern vielmehr um die Angst, sich selbst zu verlieren, das Hadern, eine lebensverändernde Entscheidung treffen zu müssen und mit den Auswirkungen, die sich daraus ergeben.

Die Lektüre verlangt Konzentration, denn die unterschiedlichen Lebenswege werden nicht in abgeschlossenen Kurzgeschichten erzählt, sondern peu à peu kommt ein Leben hinzu, bis sich die Leben 1 bis 9 unregelmäßig abwechseln. Dabei sind die alternativen Leben trotz Wiederholungen, die sich durch das Ausgangsszenario ergeben, nicht eintönig, sondern jedes auf seine Weise interessant. Es ist regelrecht spannend, wie viele Möglichkeiten sich aus einer Entscheidung für oder gegen Nachwuchs ergeben - für Rose persönlich und für ihre Beziehung zu Luke.
Gleichbleibend ist der Druck, der auf Rose lastet. Für ihren Mann, ihre Eltern und Schwiegereltern scheint ein Leben ohne Kinder oder Enkel leer und Rose wird mit ihrer Entscheidung dagegen einerseits nicht wirklich ernst genommen, andererseits als eigenartig niedergemacht, so dass sich Rose wie ein Ungeheuer fühlt. Eine Frau, die keine Kinder möchte, gilt gesellschaftlich als exotisch, eine Ausnahmeerscheinung, wie dieser Roman sehr deutlich zeigt. Gleichzeitig steht diese Ablehnung für den Mut, unpopuläre Entscheidungen zu treffen und noch mehr, auch dazu zu stehen.

Das Buch ist emotionsgeladen und sicher polarisiert Rose in der ein oder anderen Version, denn jede Entscheidung macht etwas aus Rose, das nicht immer sympathisch wirkt.
Der Roman handelt von Selbstbestimmung und der Rolle der Frau, die nicht (mehr) vorbestimmt ist, Mutter zu sein. Er liefert tiefgehende Erkenntnisse zu Mutterschaft, aber vor allem auch zu Ehe und Partnerschaft, so dass man sich selbst in der ein oder anderen Situation wiederfinden kann.

Die neun alternativen Leben zeigen eindringlich, dass es letztlich kein richtig oder falsch gibt und dass selbst die Entscheidung, für seine eigenen Bedürfnisse einzustehen und sich selbst treu zu bleiben, nicht unbedingt DIE Lösung ist. Rose macht eine glaubhafte Entwicklung durch und erkennt, dass es verschiedene Arten gibt, eine Mutter zu sein und Frieden mit ihrer jeweiligen Entscheidung zu schließen.
Der Roman überzeugt durch seine originelle, fordernde Erzählart und die substantiellen Fragen, die er aufwirft.

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Veröffentlicht am 09.05.2022

Faszinierende Auseinandersetzung mit der Frage "Was wäre, wenn...."

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Rose Napolitano weiß genau, was sie will, beruflich erfolgreich hat sich sich von früher Jugend an für ein Leben ohne Kinder entschieden. Vor der Hochzeit war Luke mit diesem Lebensentwurf einverstanden, ...

Rose Napolitano weiß genau, was sie will, beruflich erfolgreich hat sich sich von früher Jugend an für ein Leben ohne Kinder entschieden. Vor der Hochzeit war Luke mit diesem Lebensentwurf einverstanden, doch nach einigen gemeinsamen Jahren, hat er seine Meinung geändert und wünscht sich nun ein Baby, immer stärker fühlt Rose den Druck, den ihr Ehemann und seine Eltern auf sie ausüben. Doch soll sie ihre Zukunft - entgegen der eigenen Überzeugung - von Lukes Vorstellungen abhängig machen? Welche Auswirkungen wird eine Verweigerung auf ihre Beziehung haben? Kann und will Rose überhaupt eine gute Mutter sein, ohne selbst jemals einen Kinderwunsch verspürt zu haben?

In ihrem Roman ""Die neun Leben der Rose Napolitano" setzt sich Donna Freitas geschickt mit der Frage "Was wäre wenn...?" auseinander und lässt ihre Protagonistin Rose beginnend bei der immer gleichen Ausgangssituation neun verschiedene Wege beschreiten. Oft sind es nur Kleinigkeiten im Verhalten der Figuren, die dem Szenario eine andere Richtung geben und grundlegende Änderungen bewirken. Mich hat die Geschichte mit ihren verschiedenen Entwicklungsmöglichkeiten fasziniert und begeistert, ich habe das Leseerlebnis dadurch als sehr einzigartig und besonders empfunden. Rose ist eine intelligente, starke Frauenfigur, die mir schnell ans Herz gewachsen war und dennoch sieht sie sich durch gesellschaftlichen Druck und patriarchische Ansichten in ihrer Entscheidungsfreiheit eingeengt.

Den Schreibstil habe ich als spannend empfunden, mit dem Wechsel zwischen mehreren verschiedenen Leben fordert die Autorin ihren Lesern volle Konzentration ab, dieses Buch sehe ich nicht geeignet, um in kleinen Häppchen oder nebenbei gelesen zu werden. Doch wer sich darauf einlässt und bereit ist, tief in die verschiedenen Varianten von Roses Leben einzutauchen, den erwartet ein unvergleichliches Lesevergnügen. Immer wieder habe ich mich gefragt, wie ich in der jeweiligen Situation an Roses Stelle gehandelt hätte - wobei mir natürlich klar ist, dass es immer einfacher ist, eine Entscheidung als Beobachter zu beurteilen, als sie selbst treffen und vor allem auch gegen geliebte Menschen verteidigen zu müssen. Ein kleiner Abschnitt kurz vor dem Schluss des Buches, der weit in die Vergangenheit zurück springt, hat mich zunächst überrascht, letzten Endes passte die Szene aber wie das Tüpfelchen auf dem i und hat den Ausklang der Geschichte meiner Meinung nach gut abgerundet. Für diesen äußerst spannenden und stellenweise auch sehr nachdenklichen Roman spreche ich gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Beinahe jeder hat sich schon einmal mit der Frage auseinander gesetzt, was wäre, wenn man eine bestimmte Entscheidung anders getroffen hätte. Donna Freitas lässt ihre Protagonistin neun verschiedene Lebenswege durchlaufen, heraus gekommen ist eine einzigartig faszinierende Geschichte, die mich bis zur letzten Seite gefesselt hat, so dass ich sie mit Begeisterung weiter empfehle.

Veröffentlicht am 08.06.2022

Faszinierende Geschichte

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Jedes der neun Leben hat mich in seinen Bann gezogen, und es gab kein einziges, das mir nicht gefallen hat.
Ich hätte allerdings gern mindestens eine Version von Rose gelesen, in der sie ihr ganzes Leben ...

Jedes der neun Leben hat mich in seinen Bann gezogen, und es gab kein einziges, das mir nicht gefallen hat.
Ich hätte allerdings gern mindestens eine Version von Rose gelesen, in der sie ihr ganzes Leben ohne Kindererziehung gelebt hat und eigentlich glücklich damit war. Oder tatsächlich 1 Version, in der sie ein Kind hat und es hasst und es bereut, das Kind zu haben. Es gibt sehr wenig in dem Buch über das Glück, das man ohne Kinder haben kann.

Ich konnte gut mit der Hauptfigur mitfiebern, egal was sie tat oder was um sie herum passierte, weil sie einfach so sympathisch war. Rose ist lustig, süß, verletzlich, stark und traurig, und alles zusammen gibt ihr das Gefühl, eine echte Person zu sein. Die anderen Charaktere waren auch großartig und ihre Beziehungen zu Rose waren komplex und faszinierend. Der Schreibstil war schön lebendig und gleichzeitig leicht lesbar und lustig.

Eine faszinierende Art, die Mutterschaft und das Frausein sowie den äußeren und inneren Druck zu erforschen, dem wir ausgesetzt sind. So viele Passagen waren tief aufschlussreich in jene Momente der Ehe und Mutterschaft, die ich auch schon gefühlt hatte, aber nicht wusste, wie ich sie artikulieren sollte – was die Autorin hier brillant macht.

Alles in allem, als Mutter herself, fand ich das buch toll und die verschiedenen Perspektiven die beleuchtet wurden. Es hat mich darüber nachdenken lassen, wie anders meine Entscheidungen gewesen und mein Leben verlaufen wäre, hätte ich keine Kinder gehabt.

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Veröffentlicht am 31.05.2022

Was wäre, wenn...

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Rose Napolitano weiss schon seit ihrer frühesten Kindheit, dass sie nie Mutter werden möchte. Sie ist Professorin für Soziologie, ist sehr erfolgreich, gibt Vorlesungen und leibt ihren Beruf über alles. ...

Rose Napolitano weiss schon seit ihrer frühesten Kindheit, dass sie nie Mutter werden möchte. Sie ist Professorin für Soziologie, ist sehr erfolgreich, gibt Vorlesungen und leibt ihren Beruf über alles. Doch ebenso sehr liebt sie ihren Mann Luke und für ihn ist klar, dass er Vater werden möchte. Zuerst mit sanftem Druck, dann immer gezielter, versucht Luke sie zu überreden, eine Familie zu gründen. Doch was wird mit ihrer Karriere? Was, wenn sie nicht als Mutter taugt? Soll sie ihre Meinung ändern….Luke zuliebe? Wird eine Weigerung ihre Liebe zunichtemachen?



Was wäre, wenn…


Die Idee, das Leben der Protagonistin mit neun verschiedene Varianten durchlaufen zu lassen, hat mich eigentlich begeistert.

Eigentlich.

Leider wird dadurch die Abfolge chronologisch ungeordnet und ich habe bis ganz am Schluss nicht durchgeblickt, was die Autorin sich für ein System zurechtgelegt hat, die neun Varianten von Roses Leben nebeneinander laufen zu lassen.

Die Kapitel werden zwar mit Tagen, Monaten und Jahren, sowie Leben 1, 2…usw eröffnet. Aber ich wusste nie, wo denn zum Beispiel die Geschichte in Leben 3 steckte, da ich zuvor über Leben 4 oder 5 gelesen und da die Handlung schon weiter war. Ganz verloren habe ich den Faden, als gegen Schluss zum Beispiel Leben 1 und 2 oder 4 und 5 in einem Kapitel zusammengefasst sind. Eine Schlüsselszene, in der Luke und Rose über Vitamine streiten, wird mehrere Male wiederholt und dient als Auftakt in eine neue Variante von Roses Leben.

Rose ist Professorin der Soziologie und in ihrem Beruf geht sie völlig auf. Rose steht zwischen der Entscheidung Karriere zu machen oder eine Familie zu gründen. Etwas, womit Frauen heutzutage immer wieder ausgesetzt sind.

Bei Napoiltanos kommt dazu, dass Rose sich nie als Mutter sah. Denn ihr Leben ist durch ihren anspruchsvollen Beruf mehr als ausgefüllt. Unglaublich, was Rose für einen Druck erlebt, nur weil sie keine Kinder möchte. Absolut authentisch, denn auch mit ausgeklügelten Kinderbetreuungsangeboten ist es doch immer die Mutter, die beruflich zurückstecken muss.

Die Geschichte ist leicht feministisch angehaucht und ich habe oft gestöhnt über die fordernde und selbstverständliche Art von Luke.

Man erlebt mit Luke und Rose alle Höhen und Tiefen ihrer Beziehung. Fallstricke, die durch die Diskussionen, ob sie nun ein Kind wollen oder nicht, zwangsläufig entstehen. Unterschiedliche Lebenspläne von Mann und Frau, die einen ganzen Rattenschwanz an Problemen entstehen lassen und mit sich ziehen.

Meine Sympathien waren da nicht nur bei Rose, denn sie ist oft sehr wankelmütig und auch egoistisch. Je nachdem, in welcher Variante gerade steckte. Ich empfand Rose als sehr interessante Figur, die dem Leser unheimlich nahekommt. Das auch, weil immer sie mit ihren Gefühlen im Mittelpunkt steht und Lukes Ansichten nur in der Beobachterperspektive zu lesen sind. Sie zaudert, wehrt sich, versucht zu vermitteln, lässt sich überreden, bricht aus und hadert mit der Situation. Wie sich Rose schlussendlich entscheidet…lest selbst.

Was wäre, wenn…unweigerlich hat mich die Geschichte rund um Rose dazu gebracht innezuhalten und nachzudenken. Was wäre, wenn ich mich vor Jahren anders entschieden hätte. Wie wäre mein Lebensweg verlaufen? Wo würde ich heute stehen?



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Veröffentlicht am 16.05.2022

Ein durch und durch lesenswertes Buch

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Meinung:

Mit ihrem Debütroman für Erwachsene schreibt Donna Freitas ein interessantes Buch ganz unter dem Spruch "Was wäre, wenn...". Der Leser trifft auf Rose Napolitano die sich gegen die Meinung aller ...

Meinung:

Mit ihrem Debütroman für Erwachsene schreibt Donna Freitas ein interessantes Buch ganz unter dem Spruch "Was wäre, wenn...". Der Leser trifft auf Rose Napolitano die sich gegen die Meinung aller gegen Kinder entschieden hat. Noch vor der Ehe war sie und ihr Mann Luke sich in diesem Punkt noch einig, doch nachdem er seine Meinung geändert hat, finden die beiden sich in einem Streit über Schwangerschaftsvitamine wieder und am stehen neun verschiedene Zukunftswege.

Bevor ich das Buch zu Hand genommen habe, hatte ich schon ungefähre Vorstellungen in welche Richtung sich die Gestaltung bewegen wird und bis zu einem Gewissengrad lag ich auch richtig, aber dennoch habe die ein oder anderen positiven Überraschungen auf mich gewartet. Der Einstieg hat sich für mich sehr einfach und angenehm gestaltet, auch wenn es direkt Wechsel zwischen zwei verschiedenen Leben der Rose Napolitano gibt. Am Anfang lernt der Leser zunächst Rose und Luke, ihren Mann, kennen und dazu auch ihr kennenlernen. Die ersten Szenen haben mir gut gefallen, da es der Autorin sehr gut gelungen ist, die beiden Protagonisten und ihre Gefühle an den Leser heran zutragen. Das hat sich auch bis zum Schluss nicht verändert.

Rose Napolitano ist eine zielstrebige und erfolgreiche Frau, die sich klar gegen Kinder entschieden hat. Für sie selber ist es die einzig richtige Entscheidung und für sie gibt es keine Grund diese in Frage zu stellen. Wären da nicht die vielen Zweifel und fehlende Akzeptanz ihrer Mitmenschen die ständig auf sie eintreffen. Die Geschichte von ihr ist ein schönes Beispiel über den gesellschaftlichen Umgang und der veralteten Ansicht, dass eine Frau Kinder kriegen muss. Dabei gelingt es der Autorin sehr gut, jede Szene, Auswirkung und jeden Gedanken sowohl realitätsnah als auch authentisch darzustellen. Es finden sich neun interessante, aber auch unterschiedliche Lebenswege, bei denen die Entscheidungen von Rose in einem richtigen Einklang mit den Konsequenzen stehen, so dass ich nie das Gefühl hatte, dass die Autorin an irgendeiner Stelle versucht etwas in eine gewünschte Richtung zu biegen. Bei den neun verschiedenen Leben konnte ich gut mit Rose mitfühlen und konnte bei manchen Reaktionen der anderen nur den Kopf schütteln. Im Kontrast dazu gibt es aber auch schöne Momente, in denen ich auch ein kleines Lächeln auf dem Gesicht hatte.

In dem Buch erwarten den Leser, wie schon erwähnt, neun unterschiedliche Lebenswege von Rose. Dabei hat die Autorin 2-3 Leben in einen Teil gepackt und in diesen Teilen wechseln sich die verschiedenen Leben mit den Kapiteln immer ab. Manche Kapitel erzählen auch von Szenen die Teil aller Leben sind. Das heißt, dass die Autorin sich nicht vom ersten bis zum letzten Leben in der richtigen Reihenfolge entlang hangelt. Auch in den verschiedenen Leben sind die Szenen nicht chronologisch angeordnet. Das führt dazu, dass es nie langweilig wird, weil es nur sehr schwer ist vorauszuahnen, was als nächstes passiert. Das hat mir sehr gut gefallen. Auf der anderen Seite muss man zu jedem Zeitpunkt genau wissen, was in welchem Leben passiert ist, damit man alles richtig Verbinden kann. Damit hatte ich keine allzu großen Probleme, aber ich kann mir gut vorstellen, dass das bei Lesern, die sich mehr Zeit für das Buch nehmen, ganz anders ausfallen könnte. Auch wenn für mich das Lesen nie wirklich langweilig geworden ist, hat sich ab der Hälfte eine Gewohnheit eingeschlichen, wodurch das Buch für mich zum Ende hin etwas abgenommen hat.

"Die neun Leben der Rose Napolitano" ist eine toller Roman, der an vielen Stellen zum Nachdenken anregt und dabei eine tolle Geschichte mit einer authentischen und realitätsnahen Protagonistin ist. Die Gestaltung verspricht Abwechslung, kann aber auch schneller mal zur Verwirrung führen. Für mich verdient das Buch eine Empfehlung für alle Leser, die sich gerne mit der Frage beschäftigen "Was wäre, wenn..." und das Anhand eines wichtigen Themas über das Kinderkriegen.

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