Ein grandioses Werk von Herrn Hardinghaus
Ferdinand Sauerbruchs Bild in der Öffentlichkeit, hat in den letzten Jahren sehr gelitten. Er soll angeblich Sympathisant, ja sogar Verbündeter der Nationalsozialisten gewesen sein. Für sein Buch „Ferdinand ...
Ferdinand Sauerbruchs Bild in der Öffentlichkeit, hat in den letzten Jahren sehr gelitten. Er soll angeblich Sympathisant, ja sogar Verbündeter der Nationalsozialisten gewesen sein. Für sein Buch „Ferdinand Sauerbruch und die Charité“ recherchierte der Autor Hardinghaus und fand Quellen, die noch in keinem Buch erwähnt wurden. Dazu gehört auch das Tagebuch von Adolphe Jung, dessen Aufzeichnungen erst vor kurzem veröffentlicht wurden. Hier gibt es etliche Fakten über Herrn Sauerbruch, die unbekannt waren. Was dabei herauskam, steht in diesem Buch geschrieben. Unter anderem, dass er Mitglied einer Widerstandsgruppe war und vielen Juden half. Auch über das Attentat Stauffenbergs und seiner Mitstreiter war er umfassend informiert. Es ist also zwingend erforderlich, dass die öffentliche Meinung über Sauerbruch und seinen angeblichen Sympathien zu den Nazis, neu bewertet und er selbst rehabilitiert wird.
Was ich an Christian Hardinghaus so schätze ist, dass er sich nicht verbiegen lässt. Er recherchiert sehr intensiv und schreibt das, was er an Fakten vorzeigen kann. Dabei wagt er sich an Themen heran, die oft nicht der Meinung einer breiten Öffentlichkeit entsprechen. Das nahmen auch die Macher der zweiten Staffel der „Charité“ als Grundlage für ihre Veröffentlichung. Hier wird klar gezeigt, was auch in „Ferdinand Sauerbruch und die Charité“ zum Ausdruck kommt.
Der Autor Hardinghaus schreibt abwechslungsreich und lebendig. Klar zu erkennen ist auf jeden Fall, dass Herr Sauerbruch kein „Naziversteher“ oder Mitläufer war. Das Gegenteil ist richtig und im Nachwort schreibt der Autor noch einmal ausdrücklich, wie falsch etliche Veröffentlichungen in den Medien sind. Im Nachwort schreibt Herr Hardinghaus unter anderem über sein Treffen mit Sohn und Schwiegertochter des Arztes Adolphe Jung. Sein Tagebuch war eine Hauptquelle dieses Buches. Weitere Angaben von Quellen finden Sie am Schluss des Buches. Auch Anmerkungen zu den Fußnoten sowie ein Namensregister gibt es hier. Und dann folgt eine Leseprobe zum Buch „Die Spionin der Charité“, welches ebenfalls im Europaverlag erschien. Auch dieses Werk von Herrn Hardinghaus empfehle ich ausdrücklich. Es ist ebenfalls ein Buch wider das Vergessen.