Beim Nordseeritzer handelt es sich um den Start der Krimireihe um die beiden Ermittler Jan Graf und Stefanie Teufel aus der Feder von Drea Summer, das ganze spielt sich auf Sylt ab.
Da mich Drea Summer in der Vergangenheit schon mit ihren Werken sehr begeistert hat, war ich auch hier direkt Feuer und Flamme.
Der Schreibstil ist sehr angenehm und leicht zu lesen. Sie webt dazu eine sehr düstere und beklemmende Atmosphäre, die mich sofort gefangengenommen hat.
Jan und Steffi sind total sympathische Ermittler, die ich sofort sehr ins Herz geschlossen haben.
Bei den Nebencharakteren hat mich vor allem Lüder sehr begeistert. Aber auch Leyla und Robert mochte ich total gern.
Insgesamt sehr authentische und greifbare Charaktere, die direkt unter die Haut gehen und die zudem wenig eindimensional sind. Auch die Antagonisten sind sehr interessant gestaltet.
Am Anfang war es ein Sprung in den Tod.
Doch was ist der Auslöser?
Es gibt praktisch keine Anzeichen für dieses Unglück.
Besonders der Einstieg war unglaublich spannend und man rätselt extrem mit, was da eigentlich passiert ist.
Parallel dazu tut sich ein weiteres Verbrechen auf.
Bereits am Anfang bekommt man es mit unterschiedlichen Handlungssträngen zu tun, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben.
Dabei wird tief in der Vergangenheit gegraben und was dort lauert, ist schon sehr perfide. Aber wirkliche Zusammenhänge lassen sich kaum ausmachen.
Und dann kommt ein weiterer Entführungsfall ,der mir extrem an die Nieren ging, zumal man schnell eine emotionale Bindung aufbaut.
Interessant hierbei ist wirklich, dass man sämtlichen Perspektiven folgt, je nachdem, wer gerade im Zentrum des Geschehens steht. Dadurch bekommt man ein sehr intensiven Einblick in das innere der Charaktere. Aber trotzdem hat man das Gefühl, sie nicht ein Hauch durchschauen zu können.
Erst im späteren Verlauf verdichten sich die Spuren und wirklich, ich war sprachlos. Mit allem hab ich gerechnet, aber nicht damit.
Denn dadurch verschieben sich die Blickwinkel unmerklich. Man weiß gar nicht, mit wem man mehr mitfühlen soll.
Denn ganz so leicht ist es leider nicht.
Alles birgt seine Vor- und Nachteile. Wobei das auch wieder falsch ausgedrückt ist.
Im ersten Band der Reihe konfrontiert uns die Autorin mit einer sehr komplexen Geschichte, die sehr ernste Themen beinhaltet und diese auch großartig darbietet.
Und nicht eine davon ist nur einen Hauch vorhersehbar.
Insgesamt bin ich komplett begeistert, über diese gut ausgearbeitete Ermittlungsarbeit, aber auch über die Einzelschicksale der Charaktere. Sicherlich keine leichte Kost, da man gerade im emotionalen Bereich sehr damit zu kämpfen hat.
Im weiteren Verlauf bietet sie einige Wendungen, mit denen man mit Sicherheit nicht rechnet.
Dabei geht es um Schuld und Rache, aber auch darum, dass man sich sein Leben nicht aussuchen kann und dagegen förmlich machtlos ist.
Insgesamt absolut empfehlenswert.
Fazit:
Der erste Band rund um die beiden Ermittler Jan Graf und Stefanie Teufel hat es definitiv in sich
Sehr erschütternd, beklemmend und unglaublich spannend.
Wenn die Vergangenheit zur Falle für die Gegenwart wird.
Definitiv eine Leseempfehlung.