Cover-Bild Nichts Neues von Gurb
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15,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Klett-Cotta
  • Themenbereich: Belletristik - SciFi: Außerirdische
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Fantasy & Science Fiction
  • Ersterscheinung: 17.02.2024
  • ISBN: 9783608123166
Eduardo Mendoza

Nichts Neues von Gurb

Matthias Strobel (Übersetzer)

»Ein literarisches Antidepressivum« Cosmopolitan
Zwei Außerirdische landen mit ihrem Raumschiff im Barcelona des Jahres 1992. Der Kapitän und sein Techniker Gurb reisen bereits seit hunderten von Jahren gemeinsam durchs All. Sie sind inzwischen nicht nur Kollegen, sondern auch gute Freunde. Doch als sie in Barcelona landen, wo die Menschen sich auf die olympischen Spiele vorbereiten, verschwindet Gurb beim ersten Kontakt mit der »Lebensform der Zone«...
Gurb ist weg und der Kapitän muss immer wieder in seinem Logbuch notieren: Nichts Neues von Gurb. Am nächsten Tag macht er sich also auf den Weg, um seinen Freund zu suchen. Dabei nimmt er, genau wie Gurb auch, eine menschliche Gestalt an. Doch er muss sich erst an die Welt gewöhnen, in die er da gestolpert ist. Bereits am ersten Morgen schreibt er in das Logbuch: 08:01: Von einem Corsa überfahren. 08:02: Von einem Lieferwagen überfahren. 08:05: von einem Taxi überfahren. Und so nähert der unsterbliche Alien sich der menschlichen Zivilisation langsam an, während er Unmengen von Churros isst und versucht, seinen Freund aufzuspüren. Auf der Suche nach Gurb bleibt kein Stein auf dem anderen. Wird Barcelona diese außerirdische Invasion überleben? Wird der Kapitän seinen Techniker jemals finden? Gibt es in Barcelona genug Churros, um seinen intergalaktischen Appetit zu stillen?

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.06.2024

Wer nicht sucht, der findet

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Spätestens seit ich Per Anhalter durch die Galaxis gelesen hatte, habe ich ein Faible für humoristische Sci-Fi, daher sprach mich diese, ja man könnte schon sagen Klassiker Neuauflage, gleich an, als ich ...

Spätestens seit ich Per Anhalter durch die Galaxis gelesen hatte, habe ich ein Faible für humoristische Sci-Fi, daher sprach mich diese, ja man könnte schon sagen Klassiker Neuauflage, gleich an, als ich sie im Programm der Hobbit-Presse entdeckte. Nun will ich dieses Buch natürlich nicht mit dem legendären Don’t Panic vergleichen, aber eine Frage bleibt trotzdem: konnte es mich unterhalten?

Die spinnen, die Menschen
Die Ausgangssituation ist schnell erzählt: Zwei Außerirdische landen 1992 in Barcelona. Mit ihren formwandelnden Fähigkeiten nehmen sie schnell Kontakt zur einheimischen Lebensform, den Menschen auf, doch schon nach diesem ersten Kontakt verschwindet der Techniker Gurb spurlos. Allein in einem Raumschiff, dass er nicht warten kann und das deshalb schnell defekt geht, bleibt dem namenlosen Kapitän nichts anderes übrig, als sich auf die Suche nach seinem Kameraden zu machen.
Das Buch hält sich nicht lange mit Vorgeplänkel auf, sondern startet an Tag eins, an dem es “Nicht Neues von Gurb” gibt. Überraschend für mich war, dass tatsächlich das ganze Buch in Form von Tagebuch bez. Logbuch Einträgen geschrieben ist, die mal länger, mal sehr kurz sind. Wer also kein Fan von Brief- und Tagebuchromanen ist, hat es mit Gurb vielleicht etwas schwer.

Da ich prinzipiell keine Probleme mit dieser Erzählform hatte, las ich aber munter weiter und zunächst gefiel mir das Buch wirklich gut. Unser galaktischer Kapitän muss sich erstmal in den Wirren der spanischen Großstadt zurechtfinden, was ziemlich amüsant ist. Zu einem in klassischer Slapstick Manier, wenn er zum Beispiel das System von Straßen noch nicht versteht und mehrfach überfahren wird (was ihm jedoch nicht allzu schadet). Zum anderen aber auch ein bisschen philosophischer in den Momenten, in denen er versucht, die Spezies Mensch zu verstehen und dem/r Leser/in dabei allerhand Absurditäten unserer Gesellschaft vor Augen führt, die oftmals kaum einen anderen Schluss zulassen als: Die spinnen, die Menschen. In solchen Momenten, wo uns der Autor pfiffig den Spiegel vor die Nase hält, macht das Buch richtig Spaß.

Gurb Wer?
Doch auch wenn die aberwitzigen Situationen, in die unser Kapitän gerät, lustig sind, irgendwann fragt man sich schon: Was ist eigentlich mit Gurb? Denn nachdem der Kapitän erstmal ein paar Menschen und das Leben in der Großstadt kennengelernt hat, scheint er sich immer weniger wirklich um Gurb zu bemühen. Stattdessen richtet er sich in einer Wohnung ein, versucht die Nachbarin zu bezirzen, isst Churros bis zum Umfallen und abends hebt er gern mal die Kante. Alles in allem hat man mit Verlauf der Handlung immer weniger das Gefühl, dass der Kapitän Gurb überhaupt wirklich sucht. Er schreibt zwar fleißig in sein Logbuch “Nichts Neues von Gurb” und denkt auch öfters an ihn, aber wirklich aktiv was unternehmen, außer bei seinen Erledigungen ein bisschen Ausschau zu halten, macht er nicht.
Es mag der Veröffentlichungsgeschichte des Romans geschuldet sein, dieser wurde nämlich ursprünglich in einzelnen Episoden in einer Zeitung veröffentlicht, aber durch dieses fehlende Engagement des Kapitäns verliert die Handlung spätestens ab der Hälfte ihren roten Faden und man hat immer mehr den Eindruck hier eine Aneinanderreihung von mehr oder weniger lustigen Situationen zu lesen, als eine zusammenhängende Geschichte.

Auch muss ich leider sagen, dass das Buch nicht gut gealtert ist, gerade was die weibliche Perspektive angeht. So bekommt der Kapitän bei seinen Recherchen zu korrekten Verhaltensweisen zu dem Schluss, dass es völlig ok sei, Frauen Gewalt anzutun:

"Frage: Wann muss ein Herr einer Dame Respekt erweisen? Antwort: Wenn sie sich durch ihre moralischen Qualitäten, ihre gesellschaftliche Stellung, ihre züchtige Kleidung und ihre persönliche Hygiene dafür qualifiziert. In allen anderen Fällen ist der Rückgriff auf Gewalt eine Option"
(Nichts Neues von Gurb von Eduardo Mendoza, Klett-Cota, 2024.)

Auf wie vielen Ebenen diese Aussage misogyn, menschenverachtend und problematisch ist, brauche ich, so hoffe ich, nicht erläutern. Nun könnte der Autor dies ja satirisch gemeint haben, in dem er seine Figur bewusst etwas falsch verstehen lässt. Allerdings wird diese Passage im weiteren Verlauf des Buches nie korrigiert, der Irrtum nicht aufgedeckt oder diese Ansicht anders in einen Kontext gesetzt, der einen überspitzten satirischen Charakter zum Ausdruck bringen könnte. Damit steht sie also einfach nur so da, als Aussage, nicht als Satire und das sehe ich als höchst problematisch und bei aller Liebe für Klassiker als nicht mehr tragbar an.

Fazit:


Ist auch der der Menschheit vorgehaltene Spiegel oftmals amüsant, und erlebt der Alienkapitän auch so einige urkomische Situationen, so kann dies leider spätestens ab der Hälfte des Romans nicht mehr darüber hinwegtäuschen, dass der eigentliche rote Faden der Handlung zunehmend flöten geht. Die Geschichte mag als Episodenroman in der Tagezeitung gut funktioniert haben, als eigenständiger Roman hingegen fehlt es an Substanz.

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Veröffentlicht am 05.03.2024

Eigentlich ganz witzig...

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Eigentlich nicht schlecht.... aber....
es fällt mir wirklich nicht leicht, hier meine Meinung zu diesem Buch wiederzugeben.
Ich finde die Idee der Geschichte und das Cover gelungen.
Ich fand den Schreibstil ...

Eigentlich nicht schlecht.... aber....
es fällt mir wirklich nicht leicht, hier meine Meinung zu diesem Buch wiederzugeben.
Ich finde die Idee der Geschichte und das Cover gelungen.
Ich fand den Schreibstil prinzipiell gut und ich habe mich stellenweise wirklich köstlich amüsiert. Zum Teil wird sehr pointiert auf der Spezies Mensch "herumgehackt" und man kommt nicht umhin, den Wahrheitsgehalt der Aussagen dahinter wahrzunehmen.
Andererseits fand ich einige Ausschmückungen und Übertreibungen unpassend, unverständlich und so verlor ich mit der Zeit Leselust und Spaß an der Geschichte. Weiterhin erschwerend kommen die zahlreichen Persönlichkeiten dazu, von denen ich nicht alle kannte und mir fehlten da beim ebook die Fußnoten, um schnell an eine Info zu kommen.
Es sei jedem selbt überlassen - vielleicht starte ich ja noch mal einen Versuch!

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Veröffentlicht am 17.02.2024

Da bin ich gar nicht klar gekommen

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Zwei Außerirdische landen mit ihrem Raumschiff im Barcelona des Jahres 1992. Der Kapitän und sein Techniker Gurb reisen bereits seit hunderten von Jahren gemeinsam durchs All. Sie sind inzwischen nicht ...

Zwei Außerirdische landen mit ihrem Raumschiff im Barcelona des Jahres 1992. Der Kapitän und sein Techniker Gurb reisen bereits seit hunderten von Jahren gemeinsam durchs All. Sie sind inzwischen nicht nur Kollegen, sondern auch gute Freunde. Doch als sie in Barcelona landen, wo die Menschen sich auf die olympischen Spiele vorbereiten, verschwindet Gurb beim ersten Kontakt mit der »Lebensform der Zone«...
(Klappentext)

Von diesem Buch habe ich mir, ehrlich gesagt, etwas anderes erwartet. Für mich ergeben die einzelnen „Log-Bucheintragen“ keine Handlung im herkömmlichen Sinn. Der Schreibstil erinnerte mich an eine Aneinanderreihung von Aussagen. Auch entsteht kein Lesefluss. Um es kurz zu machen: das war überhaupt kein Buch für mich. Ich kann mir aber vorstellen, dass das Buch trotzdem seine Leserschaft finden wird. Ich gehöre nicht dazu. Am Besten sich seine eigene Meinung bilden.