Eine "eisklare" Leseempfehlung :-)
Darum geht‘s:
Die vierzehnjährige Bee leidet unter den ständigen Wohnortwechseln aufgrund der Arbeit ihres Vaters, der als Geologe für internationale Ölförderfirmen tätig ist. An der aktuellen Schule sind ...
Darum geht‘s:
Die vierzehnjährige Bee leidet unter den ständigen Wohnortwechseln aufgrund der Arbeit ihres Vaters, der als Geologe für internationale Ölförderfirmen tätig ist. An der aktuellen Schule sind die Mitschülerinnen besonders grausam zu ihr. Umso glücklicher ist sie, dass ihr Vater sie auf einen Arbeitsausflug mit einem Kleinflugzeug in die Kanadische Arktis mitnimmt. Sie hofft, auf der Reise ihre Sorgen wenigstens für ein paar Tage vergessen zu können. Doch direkt nach der Landung wird ihr Vater von dubiosen Männern überfallen und Bee schafft es zu fliehen. Als sie in der arktischen Einöde in einer alten Hütte Unterschlupf sucht, trifft sie auf den einheimischen Yutu, der heimlich alleine auf Seehundjagd gehen wollte. Dabei war er im Eis eingebrochen und konnte sich nur mit letzter Kraft aus dem eisigen Wasser retten. Bee hilft ihm, wieder zu Kräften zu kommen. Zusammen machen sie sich auf, um rauszufinden, was mit Bees Vater geschehen ist. Doch der Weg zur Wahrheit entpuppt sich als ein wahrer Überlebenstrip.
So fand ich‘s:
Wie es der englische Originaltitel („Melt: A Breathless Adventure Story of Courage and Survival in the Warming Climate“) verspricht, entpuppt sich dieses Buch tatsächlich zum einem rasanten und abwechslungsreichen Leseabenteuer, in das ich voll und ganz eintauchen konnte.
Besonders gut gefallen haben mir die Beschreibungen von Yutus Lebensweise in der nördlichsten Siedlung der Kanadischen Arktis. Es wirkt wie eine ganz andere, eigene Welt – eine Welt, die leider zu verschwinden droht. Die Autorin hat in dieser Geschichte die Auswirkungen des Klimawandels subtil und einfühlsam, aber dennoch eindrücklich einfließen lassen, was dem Buch meiner Meinung nach eine wertvolle Note verleiht.
Gleichzeitig erzählt sie Bees und Yutus Abtenteuer auf sehr kurzweilige und spannende Weise. Ich habe mit den beiden förmlich mitgefroren und mitgebangt. Ich war beim Lesen froh, gemütlich eingekuschelt im warmen Wohnzimmer zu sitzen. Der moderne und altersgerechte Erzählstil lässt alles lebendig wirken und es kommt in keinem Kapitel Langeweile auf.
Meines Erachtens hat die Autorin hier ein wichtiges Buch geschrieben, das einerseits richtig Spaß macht und dadurch die Leselust fördert und gleichzeitig auf aktuelle Probleme, die unsere Welt bedrohen, aufmerksam macht. Aber auch die Themen wie Freundschaft über Kulturgrenzen hinaus und die Wichtigkeit, an sich selbst zu glauben, spielen keine unbedeutenden Rollen.
Mir hat dieses Buch richtig gut gefallen und einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Also eine „eisklare“ Leseempfehlung von mir.