Cover-Bild Die Geschichte des verlorenen Kindes
Band 4 der Reihe "Neapolitanische Saga"
(31)
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25,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Suhrkamp
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 614
  • Ersterscheinung: 02.02.2018
  • ISBN: 9783518425763
Elena Ferrante

Die Geschichte des verlorenen Kindes

Band 4 der Neapolitanischen Saga (Reife und Alter)
Karin Krieger (Übersetzer)

Elena ist schließlich doch nach Neapel zurückgekehrt, aus Liebe. Die beste Entscheidung ihres ganzen Lebens, glaubt sie, doch als sich ihr nach und nach die ganze Wahrheit über den geliebten Mann offenbart, fällt sie ins Bodenlose. Lila, die ihren Schicksalsort nie verlassen hat, ist eine erfolgreiche Unternehmerin geworden, aber dieser Erfolg kommt sie teuer zu stehen. Denn sie gerät zusehends in die grausame, chauvinistische Welt des verbrecherischen Neapels, eine Welt, die sie Zeit ihres Lebens verabscheut und bekämpft hat.

Bei allen Verwerfungen und Rivalitäten, die ihre lange gemeinsamen Geschichte prägen – Lila und Elena halten einander die Treue, und fast scheint das Glück eine späte Möglichkeit. Aber beide haben sie übersehen, dass ihre hartnäckigsten Verehrer im Lauf der Jahre zu erbitterten Feinden geworden sind.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.02.2018

Das Finale der Freundschaftssaga

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Die Geschichte des verlorenen Kindes ist der vierte und abschliessende Band der neapolitanischen Saga, der so viele Leser mitgerissen hat. Ich war auch einer von ihnen und habe die Leben der beiden Freundinnen ...

Die Geschichte des verlorenen Kindes ist der vierte und abschliessende Band der neapolitanischen Saga, der so viele Leser mitgerissen hat. Ich war auch einer von ihnen und habe die Leben der beiden Freundinnen miterlebt, mit ihnen gefühlt und mich mitreissen lassen, mich oftmals geärgert, ihre Geschichten haben mich berührt und zum Staunen gebracht und über 1500 Seiten lang habe ich auf keiner einzigen Langweile empfunden. 
Das Leben von Elena und Lila nimmt auch im letzten Band seinen Lauf um die Geschichte und die langjährige Freundschaft ein Ende zu setzen und nun wird einem klar, nach dem Ende des Buches was es mit dem Verschwinden von Lila auf sich hatte. 
Nebenbei bin ich auch in einiger Hinsicht auf die geschichtlichen und sozialen Ereignisse in Italien informiert worden aber auch über das Alltagsleben der Leute in den ländlichen und städlichen Regionen. 
Schade, dass die Geschichte schon zu Ende ist, man könnte den neapolitanischen Familien noch etliche Bücher weiterverfolgen.

Veröffentlicht am 20.02.2018

Das Ende einer langen Freundschaft

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Inhalt:

Lila und Elena haben sich auseinander gelebt und führen komplett unterschiedliche Leben. Doch es gibt immer noch viele Gemeinsamkeiten - sie haben sich beide von ihrem Partner getrennt, leben ...

Inhalt:

Lila und Elena haben sich auseinander gelebt und führen komplett unterschiedliche Leben. Doch es gibt immer noch viele Gemeinsamkeiten - sie haben sich beide von ihrem Partner getrennt, leben mit einem neuen Mann und werden deshalb von ihren Familien missachtet.
Trotz aller Widrigkeiten finden die beiden wieder zueinander. Jedoch müssen sie einen Schicksalsschlag hinnehmen, mit dem keine gerechnet hätte und der alles wieder aus der Bahn wirft, nachdem Sie ihre Leben geordnet haben.


Meine Meinung:
Lila und Elena haben mich wieder komplett gefesselt! Trotz aller Schwierigkeiten im Leben und Differenzen untereinander haben sie durch ihre eigenen Kinder wieder zueinander gefunden - nur um letztendlich sich für immer zu verabschieden.

Das Ende ist für viele Interpretationen offen und jeder kann sich die Ereignisse selbst erklären. Ich möchte selbst gar nicht zu viel verraten.

Der letzte Teil war wieder spannend und sehr emotional teilweise. Viele Geschehnisse wurden aufgeklärt, es gibt aber auch noch offene Fragen.

Ich bin ein bisschen traurig, dass die Reihe fertig ist. Die Seiten sind wieder geradezu dahin geflogen. So viel ist passiert und man hat die Freundinnen trotz ihrer Fehler ins Herz geschlossen. Man wurde selbst ein Teil der Geschichte.

Die Frage kommt auch immer wieder auf, wie viel die Autorin eventuell doch selbst erlebt hat. Bestimmt nicht alles aber ich glaube es wurde einiges verarbeitet in diesem Roman.

Das Cover passt wieder perfekt zu den anderen und auch die Farben spiegeln meiner Meinung nach die Melancholie des Buches wieder.

Mein Fazit:

Ein tolles Buch und eine wunderbare Reihe. Ich habe alle Bücher geliebt und bin froh, auf diese Reihe aufmerksam geworden zu sein. Elena Ferrante ist eine ganz besondere Autorin mit einem einzigartigen Stil

Veröffentlicht am 17.02.2018

Das Ende der Freundschaft von Elena und Lila

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Einerseits habe ich mich riesig auf den ersten Band gefreut, andererseits bin ich nach dem Lesen traurig , dass diese wundervolle Geschichte, die mich 4 Bände und eine ganze Weile lang begleitet hat, zu ...

Einerseits habe ich mich riesig auf den ersten Band gefreut, andererseits bin ich nach dem Lesen traurig , dass diese wundervolle Geschichte, die mich 4 Bände und eine ganze Weile lang begleitet hat, zu Ende gegangen ist. Die Freundschaft von Elena und Lila ist einfach einzigartig, wie ich auch im vierten Band wieder festgestellt habe, und ihre Beziehung wird mit vielen Hinternissen konfrontiert, wobei ich öfters dachte, ob diese Freundschaft wirklich gesund ist. Trotzdem halten die Freundinnen in schwierigen Zeiten zusammen, denn ihr Leben ist nicht nur rosig und sie haben teilweise mit vielen Problemen zu kämpfen, seien es finanzielle Sorgen, Gesellschaftskrisen, Persönlichkeitskrisen, Erziehungsproblemen und vor allem die kontinuirliche Suche nach dem wahren Ich, nach der sich jede von ihnen sehnte. Was mich öfters überrascht hatte war auch die Tatsache, dass, wenn es der einen schlecht erging, die andere einen Höhepunkt in ihrem Leben erreichte und als es dann wieder bergab ging, hatte die erste wieder Glück.
Beide Freundinnen zeichneten sich durch ihren eigenen Charakter aus, der sich in keinste Weise ähnelte, und es gab auch viele Jahre, wo sie beide keinen innigen Kontakt hatten. Und doch aren die Wendungen im Leben so, dass sich Elena und Lila wieder traffen und ihre Freundschaft stärkten, obwohl sie nicht immer gut voneinander dachten. Einige Male sogar merkte man, dass die eine die andere beneidete und nicht immer das Beste wünschte, sie waren auch manchmal nicht ehrlich zueinander, aus Angst sich selbst zu verraten, was aber eine wahre Freundschaft nicht ausmacht.
Nebenbei spielen natürlich auch die weiteren Personen eine grössere oder kleinere Rolle und wir erfahren auch über deren Lebenswandel. Ich habe einige Zeit gebraucht bis ich mit den Büchern warm wurde, danach konnte ich sie aber nicht aus der Hand legen und ich glaube die gnze Geschichte wird mich noch eine Weile lang begleiten. Vielleicht lese ich sie ja im Sommer nochmal im Schnitt durch, jetzt habe ich ja alle Bände beisammen und muss keine Angst haben in der Zwischenzeit das Meiste zu vergessen. So erging es mir nämlich mit den Nachfolgebändern immerzu.
Fazit: falls man alle vier Bände gelesen hat, kann man einfach nicht weniger als fünf Punkte geben, denn das heisst schon von selbst, dass man im Ferrante Fieber steckt.

Veröffentlicht am 17.02.2018

Soghaftes Erzählen

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Während mich der dritte Teil der Saga teilweise langweilte, kann man das von dem abschließenden Teil wirklich nicht sagen.
Die Handlung von “Die Geschichte des verlorenen Kindes” setzt in der zweiten Hälfte ...

Während mich der dritte Teil der Saga teilweise langweilte, kann man das von dem abschließenden Teil wirklich nicht sagen.
Die Handlung von “Die Geschichte des verlorenen Kindes” setzt in der zweiten Hälfte der siebziger Jahre ein. Elena ist jetzt 32, hat ihren Mann Pietro verlassen und ist mit Nino zusammen.
Die Trennung ist aber schwierig. Es gibt schließlich auch noch ihre Kinder Dede und Elsa.
Beruflich zeigen sich neue Erfolge, da ein neues Buch von ihr in Frankreich erscheint. Und schließlich wird ein Buch auch in Italien für großes Aufsehen sorgen, da es offensichtlich sozialkritisch direkt die Umgebung in Neapel zeigt.

Elena hatte eigentlich beschlossen, sich erst einmal von Lila fernzuhalten. Doch Lila hat noch Einfluss auf sie. Es geht eine große Energie von ihr aus.
Und dann werden beide zeitgleich noch einmal schwanger und ihre alte Verbindung zählt wieder.
Gemeinsam ziehen sie ihre Kinder auf. Schließlich ist ihr Schicksal miteinander verbunden.

Zu Elena Ferrantes Stil gehört das soghafte und detailreiche Erzählen, verhaftet im Alltag und der Realität, die in Italien neben der latent korrupten Politik auch der Gefahr durch die Camorra und drohende Gewalt bedeutet. Ferrante zeigt mit diesen Romanen ein Zeitportrait und eine Gesellschaftsanalyse.

Die 4 Teile der Saga bilden nach meiner Lesweise einen umfangreichen und großen, zusammenhängenden Roman, voller Komplexität und Tiefe.

Veröffentlicht am 15.02.2018

Runder Abschluss

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Dies ist nun der letzte Teil der neapolitanischen Saga. Ein letztes Mal über Elena und Lila zu lesen, machte mich doch wehmütig. Nach drei intensiven Bänden sind die beiden Freundinnen mir doch ans Herz ...

Dies ist nun der letzte Teil der neapolitanischen Saga. Ein letztes Mal über Elena und Lila zu lesen, machte mich doch wehmütig. Nach drei intensiven Bänden sind die beiden Freundinnen mir doch ans Herz gewachsen, obwohl beide nicht ganz einfach sind.
Nun im vierten Band machen beide Frauen noch mal eine Entwicklung durch und vor allem Elena scheint endlich unabhängig von Lila zu werden. Bei Männern scheint sie aber wieder kein Glück zu haben. Sie lässt sich von Nino täuschen, für den sie Mann und Kinder aufgegeben hat. Aber selbst die Warnung von Lila schlägt sie in den Wind. In dieser Hinsicht ist Elena wirklich naiv und/oder blind vor Liebe. Lila dagegen konzentriert sich auf ihre Kariere und ist erfolgreich. Aber mit dem Erfolg kommt es auch zu Machtkämpfen mit der Mafia.
Auch in ihrem letzten Teil zeichnet Ferrante ein komplexes Bild Italiens mit seiner patriarchischen Gesellschaft, in dem man als Frau kämpfen muss, um aus den durch Geschlecht und Herkunft bestimmten Zwängen herauszubrechen. Die beiden Protagonistinnen haben unterschiedliche Wege gefunden ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Das lag zum Einen an ihren sehr unterschiedlichen Charakteren und zum Anderen an ihrer unterschiedlichen Ausgangslage. Trotz der Unterschiede ist ihr Band der Freundschaft auch über Jahrzehnte nicht zerrissen. Auch wenn für mich diese Freundschaft immer merkwürdig war, nicht gleichberechtigt, freute ich mich wenn sich die beiden Frauen annäherten und litt mit ihnen als sie sich entfernten.
Neben diesem auf und ab der Freundschaft und dem Leben der Frauen gefiel mir, dass Ferrante immer wieder näher auf die gesellschaftlichen und politischen Hintergründe in Italien einging. Dabei war sie nicht plakativ, sondern webte die Informationen sehr gut in die Leben der Protagonisten ein. Dennoch die größte Stärke auch in diesem Band sind die Charaktere, die Ferrante mit viel Liebe zum Detail zeichnet. Sie sind nicht immer sympathisch, aber für mich sehr real und menschlich.
Für mich bildet der letzte Band einen runden Abschluss, auch wenn es die Autorin wieder geschafft hat mich zu überraschen. Elena und Lila werde ich so schnell nicht vergessen.