Ein so wichtiger Anstoß!
Armanoush, entwurzelt und auf der Suche nach ihrer Vergangenheit und Asya, die die ihre am liebsten auslöschen würde; zwei junge Frauen, hin und hergerissen zwischen Vergangenheit und Zukunft, Tradition ...
Armanoush, entwurzelt und auf der Suche nach ihrer Vergangenheit und Asya, die die ihre am liebsten auslöschen würde; zwei junge Frauen, hin und hergerissen zwischen Vergangenheit und Zukunft, Tradition und Moderne, überwinden ein altes, kulturelles Trauma.
Elif Shafak beweist in „Der Bastard von Istanbul“ wieder einmal großes erzählerisches Talent. Kunstvoll verwebt sie die Geschichten der Türken und Armenier miteinander und legt Stück für Stück eine gemeinsame Vergangenheit frei, die den Hass der Gegenwart Lügen straft und tief mit Istanbul, dieser besonderen Stadt, die niemandem und allen gehört, verflochten ist. Kritisch, doch mit viel Empathie und Zärtlichkeit betrachtet Shafak ihre Figuren und deren Verhalten; umso unfassbarer erscheint mir die Tatsache, dass die Autorin damals wegen dieses Romans (zum Glück erfolglos) von der türkischen Regierung verklagt wurde. Ein dunkles Stück Geschichte gilt es noch aufzuarbeiten und der Autorin gelingt mit diesem Roman ein Anstoß, der nicht urteilt aber aufzeigt - wichtig, bitte lesen!