Ein sehr komplexer Kriminalfall, der vor allem durch immer wieder neue Spuren besticht
Die Kurzbeschreibung dieses Buches klang schon sehr vielversprechend und ich war sehr gespannt was mich da wohl erwarten würde.
Als erstes erhalten wir ein Rückblick von einer Person, die in der Vergangenheit ...
Die Kurzbeschreibung dieses Buches klang schon sehr vielversprechend und ich war sehr gespannt was mich da wohl erwarten würde.
Als erstes erhalten wir ein Rückblick von einer Person, die in der Vergangenheit spielt und die klang wirklich sehr abgründig . Es machte definitiv so richtig Lust auf das Buch.
Dann kehren wir ins hier und jetzt zurück. Ein Toter wird in einem Sanatorium gefunden.
Comissario Pavarotti kommt dazu und beginnt zu ermitteln.
Unterstützung holt er sich von Frau von Spiegel, kurz genannt Lissie.
Die beiden kennen sich bereits seit dem letzten Fall.
Immer mehr Spuren entdecken die beiden und die führen sie an immer andere Orte.
Zunächst jedoch entdecken sie, das der Tote nicht der ist, der er vorzugeben schien?
Doch wer ist er und was hatte er zu verbergen?
Aber sie führen sie auch an eine längst vergangene Zeit. An eine Zeit , die für Pavarotti längst vergessen schien.
An eine gemeinsame Zeit.
Aber auch das Sanatorium hat scheinbar einiges zu verbergen.
Weshalb ist die Selbstmordrate dort so groß?
Läuft da was im Verborgenen?
Aber auch im privaten Umfeld von Pavarotti und Lissie ereignet sich einiges.
Auch dieser Aspekt ist sehr spannend und tiefgründig gestaltet.
Sehr gut hat mir gefallen, dass wir Rückblicke auf die gemeinsame Zeit von Pavarotti und Lissie erhalten.
Die Autorin schafft es geschickt uns vollends im Dunkeln zu lassen und uns immer mehr zu verwirren.
Wir bekommen immer mehr Häppchen zugeworfen, ohne überhaupt etwas zu ahnen.
Glauben wir uns auf der richtigen Spur, werden wir gleich wieder abgelenkt und woanders hingeschickt.
Je mehr wir dem Schlussakt entgegensteuern umso spannender wird es. Man kommt quasi überhaupt nicht zum Luft holen.
Die Auflösung hat mir sehr gut gefallen, damit hätte ich nicht gerechnet. Auch der Showdown gestaltete sich als sehr explosiv und komplex.
Pavarotti hat mir vom ersten Moment an gefallen, er war mir sofort sehr sympathisch und der ein oder ander Kommentar von ihm, hat mich ziemlich zum schmunzeln gebracht. Das hat das ganze Buch nochmal etwas aufgelockert und ihm ein wenig die Schärfe genommen.
Er ist ein Mensch mit Ecken und Kanten und das macht ihn authentisch. Er hat das Herz auf dem rechten Fleck und das merkt man auch.
Aber auch Lissie ist eine sehr interessante und vielschichtige Persönlichkeit. Es gibt Seiten von ihr , die ich gern noch ergründen würde. Sie hat allerdings auch eine Schwäche, die sie desöfteren mal in Gefahr bringt. Ich denke , bei ihr gibt es noch einige Geheimnisse zu erforschen.
Gut gefallen hat mir die Beschreibung von Spock, da musste ich auch hin und wieder schmunzeln.
Die Umgebung wurde auch sehr gut beschrieben, man konnte sich alles recht bildlich vorstellen.
Denn die Geschichte spielt sowohl in Italien, als auch in Deutschland.
Der geschichtliche Teil dieses Buches wurde sehr gut rübergebracht , sehr gut hat mir das Nachwort darüber gefallen. Darin wurde vieles nochmal näher erklärt.
Der zentrale Teil dieses Buches wurde sehr authentisch dargestellt und es zeigt uns auf, was wir sonst nicht sehen und wovor wir meist die Augen verschließen.
Überwiegend erfahren wir hier alles aus Pavarottis und Lissies Sicht, das verleiht ihnen eine merkliche Tiefe. Wir lernen ihre Gedanken und Gefühle kennen. Aber dennoch wird nicht alles offenbart, so das noch Platz für weitere Fälle ist.
Die Charaktere wurden sehr authentisch dargestellt.
Dieses Buch ist auch auf der emotionalen Ebene sehr gut ausgereift. Ich konnte förmlich den Schmerz und auch die Empfindungen der Personen spüren.
Aber es hat mich auch berührt.
Bei jeder Zeile habe ich mitgelitten und mitgefiebert.
Je nachdem, wer gerade im Zentrum des Geschehens ist, erfahren wir auch noch andere Perspektiven. So können wir auch einen Blick in ihre Seelen werfen. Was den Charakteren ein Gesicht verschafft und es nicht nur zu Randfiguren macht.
Das Buch ist in 3 Teile aufgeteilt. Die einzelnen Kapitel haben eine normale Länge. Die Gestaltung hat mir gut gefallen.
Zwischendruch lesen wir auch ein Gesprächsprotokoll , die der Kriminalpsychologe Dr. Sigmund Frahm mit einer Person führt. Das hat die Spannung noch mehr aufgeheizt, denn es war bis zum Schluss nicht klar, um welche Person es sich dabei handelt.
Es ließ sich sehr locker und fließend lesen. Die Autorin hat einen sehr einnehmenden Schreibstil, der den Leser von Anfang an, in einen Sog führt, aus dem es kein entkomen geht.
Den Titel find ich sehr gelungen. Er ist ungewöhnlich, aber trifft des Nagel auf den Kopf.