Cover-Bild Fanzi
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Picus Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 268
  • Ersterscheinung: 25.08.2021
  • ISBN: 9783711721143
Elisabeth Schmidauer

Fanzi

Roman
Wie Schuldgefühle über Generationen wirken: Ein Mann lernt spät, aber doch, mit seinem Schicksal Frieden zu schließen.Seine kleine Schwester Elfi ist sein Ein und Alles, nachdem Franz’ große Brüder in den Krieg mussten. Für sie erträgt er die Härte der Eltern – des Vaters, der ihn nicht als Nachfolger auf dem Bauernhof eingeplant hatte, und der Mutter, die vor lauter Mühsal keine Liebe für ihn übrig hat. Doch nach einer Erkrankung wird Elfi ins Heim gebracht, aus dem sie nicht mehr zurückkehren wird.Nach dem Krieg übernimmt der verstörte junge Mann den Bauernhof. Durch die Hochzeit mit Bärbi, seiner großen Liebe, stolpert er ins vordergründige Glück. Doch er bleibt ein Leben lang zurückgezogen und wortkarg. Erst als sein Sohn und seine Enkelin Fragen stellen, gelingt es ihm, sich den Erinnerungen zu stellen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.10.2021

Schwierige Vergangenheit

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Als 3. Sohn einer Bauernfamilie hat Franz es nicht leicht. Seine Eltern haben keine Zeit sich um ihn und seine älteren Brüder zu kümmern. Als seine Schwester Elfie geboren wird, hat er endlich eine Aufgabe. ...

Als 3. Sohn einer Bauernfamilie hat Franz es nicht leicht. Seine Eltern haben keine Zeit sich um ihn und seine älteren Brüder zu kümmern. Als seine Schwester Elfie geboren wird, hat er endlich eine Aufgabe. Er kümmert sich rührend um seine kleine Schwester die ihn Fanzi nennt.

Bis die älteren Brüder in den Krieg ziehen und nicht mehr wiederkommen hat niemand Franz als Nachfolger des väterlichen Hofes im Blick. Nach dem Krieg übernimmt er den Hof und heiratet seine Bärbi. Er bleibt jedoch eigenbrötlerisch und in sich gekehrt. Jetzt ist Bärbi tot und Franz alleine auf dem Hof.

Das Buch ist in zwei Erzählsträngen geschrieben aus Sicht von Astrid der Nichte von Franz die als Biologin arbeitet und aus Sicht von Franz der sich an die Vergangenheit während der Nazidiktatur erinnert, die Abschnitte von Astrid wirken verwirrend.

Der Schreibstil ist nicht leicht. Fast ohne wörtliche Rede dafür mit ausführlichen Beschreibungen und teilweise noch im österreichischen Dialekt muss man sich beim Lesen ziemlich konzentrieren. Mit der Person von Astrid kann ich nicht warm werden, Franz Lebensgeschichte dagegen ist erschütternd und es wird deutlich das die Vergangenheit an seiner heutigen Persönlichkeit seinen Anteil hat.

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Veröffentlicht am 12.09.2021

Eindrucksvoll

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In diesem Buch geht es um Franz. Ein Sohn mit zwei Geschwistern, welcher auf einem Bauernhof in der NS-Zeit aufwuchs. Langezeit trug er die Verantwortung für seine Schwester Elfi, welche aber später in ...

In diesem Buch geht es um Franz. Ein Sohn mit zwei Geschwistern, welcher auf einem Bauernhof in der NS-Zeit aufwuchs. Langezeit trug er die Verantwortung für seine Schwester Elfi, welche aber später in ein Kinderheim gebracht wurde. Später muss Franz den Hof von seinem Vater übernehmen. Sein Vater, der nichts für seinen Sohn übrig hatte... Franz spricht nicht über diese Zeit, bis seine Enkelin in viele Jahre später darauf anspricht.

Dieses Buch ist sehr schlicht und einfach geschrieben, jedoch bewegt es den/die Leser*in dennoch sehr.

Fazit:

In diesem Buch lernt man die Geschichte von Franz kennen, welcher nach allen Arten des Schmerzes und des Verlustes wieder versucht glücklich zu werden.

Veröffentlicht am 07.09.2021

Spirale des Lebens

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Elisabeth Schmidauers neuer Roman Fanzi ist schon durch das schöne Cover dem historischen Genre zuzuordnen. Sie erzählt auf sehr berührende Weise eine Familiengeschichte. Die schweren Kriegserlebnisse ...

Elisabeth Schmidauers neuer Roman Fanzi ist schon durch das schöne Cover dem historischen Genre zuzuordnen. Sie erzählt auf sehr berührende Weise eine Familiengeschichte. Die schweren Kriegserlebnisse zeichnen die Charaktere und formen diese und ihr Verhalten, das sie an nachfolgende Generationen weitergeben. Wir lesen abwechselnd aus der Sicht Fanzis und Astrids, seiner Enkelin.
Franz hat den Spitznamen Fanzi von seiner kleinen Schwester Elfi erhalten, die er sehr liebt. Die beiden sind das dritte und vierte Kind einer Bauernfamilie, die in der Erbfolge nachrangige Positionen hatten. Doch die Kriegsereignisse greifen hier verändernd ein.
Die Zeit zwischen den Weltkriegen war für die Menschen herausfordernd, das Erstarken der Nationalsozialsten und die anschließende Zeit kann hier mitverfolgt werden. Bedrückend ist es zu lesen, wie die Menschen damit umgingen, ob sie mitliefen, wegschauen, ignorierten oder begeistert folgten. Auch die Machtlosigkeit gegenüber dem neuen System ist eindrücklich geschildert. Fanzi leidet fast bis zu Ende an seinem und Elfies Schicksal, doch es gelingt ihm noch sich seiner Familie gegenüber zu öffnen.
Ich konnte mich sehr gut in die Charaktere hineinversetzen, der klare Erzählstil hat mir nach einer kleinen Eingewöhnungszeit sehr gut gefallen. Der gelegentlich eingestreute Dialekt sorgt für Authentizität, die Naturbeschreibungen und die Schicksale fand ich sehr berührend.
Eine lesenswertes Buch, das ein bedrückendes Stück Geschichte anschaulich beschreibt.

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Veröffentlicht am 02.09.2021

Schatten des Krieges

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Inhalt:
Wie Schuldgefühle über Generationen wirken: Ein Mann lernt spät, aber doch, mit seinem Schicksal Frieden zu schließen.

Fazit:
Franz ist der dritte Sohn auf einem Bauernhof in Österreich und ...



Inhalt:
Wie Schuldgefühle über Generationen wirken: Ein Mann lernt spät, aber doch, mit seinem Schicksal Frieden zu schließen.

Fazit:
Franz ist der dritte Sohn auf einem Bauernhof in Österreich und er muss seine Rolle erst finden, denn als Hoferbe steht schon sein Bruder fest. Sein Vater regiert mit unglaublicher Härte die Familie und Franz erträgt diese Härte nur, weil er noch seine kleine Schwester Elfi hat, die ihn abgöttisch liebt. Doch dann schlägt das Schicksal unerbittlich zu, denn der 2. Weltkrieg macht auch vor diesem Dorf nicht halt und der grausame Nationalsozialismus greift um sich. Die gesamte traurige und dramatische Geschichte müsst ihr leider selbst lesen, da ich nicht zu viel verraten will.

In eher ruhigen und teilweise sehr nüchternem Schreibstil konnte ich mich dem Leben und den Schatten der Familie annähern. Aus der Perspektive von Franz und seiner Enkelin Astrid erlebte ich abwechselnd das gesamte Drama, beginnend kurz vor dem zweiten Weltkrieg bis zur Gegenwart. Franz hat bisher immer zu den Schrecken geschwiegen, doch die Spannungen in der Familie bringen ihn dann doch Stück für Stück zum Reden. Deutlich ist in diesem Teil der Handlung zu spüren, wie Schuld und Schweigen eine Familie zerreißen kann und sich auf spätere Generationen auswirkt.

Astrid bin ich während der gesamten Handlung nicht wirklich nahe gekommen und hatte einige Probleme mit ihrer Perspektive. Sie beschäftigt sich viel mit der Welt aus Sicht einer Biologin und ich fragte mich teilweise, was dies mit der übrigen Handlung zu tun hat.

Mein Lieblingscharakter ist allerdings Elfi, deren Geschichte mich durch die Handlung trug. Ich hatte schnell einen fürchterlichen verdacht, was mit ihr geschehen ist und fieberte der Aufklärung entgegen. Doch auch das müsst ihr leider selbst lesen.

Das Buch ist für zart besaitete Leser eher ungeeignet, doch ich wusste im Vorfeld ungefähr was mich erwarten würde. Obwohl die Handlung an einigen Stellen dahinplätschert erwischte mich die Grausamkeit des Krieges wieder einmal mit voller Härte. Ich musste die Lektüre öfter unterbrechen und mich wieder sammeln, bevor ich weiterlesen konnte.

Die Geschichte war erschütternd und spannend und ich bin gespannt auf weitere Werke der Autorin.

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Veröffentlicht am 25.08.2021

Tragische Familiengeschichte zur Zeit des Nationalsozialismus und Zweiten Weltkriegs

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Der zunächst merkwürdig klingende Buchtitel ist die Verballhornung des Vornamens Franz. Dieser ist einer der Protagonisten, der einst so von seiner geliebten kleinen Schwester genannt wurde. Aus der Perspektive ...

Der zunächst merkwürdig klingende Buchtitel ist die Verballhornung des Vornamens Franz. Dieser ist einer der Protagonisten, der einst so von seiner geliebten kleinen Schwester genannt wurde. Aus der Perspektive von Franz und seiner Enkelin Astrid erfahren wir abwechselnd nach und nach die Familiengeschichte, beginnend einige Jahre vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs bis in die Gegenwart hinein. Die Familie wohnt in einem Dorf in Österreich und betreibt Landwirtschaft. Der Vater regiert mit eiserner Hand über seine drei Jungen und die nachgeborene Schwester. Das Hoferbe ist für ihn geregelt. Die politischen Entwicklungen machen aber einen Strich durch die Rechnung. Die Familie treffen schwere Schicksalsschläge. Sie und das gesamte Dorf werden durch den Nationalsozialismus geprägt. Bis ins Alter schweigt Franz über seine (vermeintliche?) Schuld und Verantwortung, was sein Verhältnis zu seinen eigenen Kindern ebenso trübt wie ein erneutes Unglück.
Wer an der deutschen Geschichte rund um Nationalsozialismus und Zweiten Weltkrieg ebenso wie an Familiengeschichten interessiert ist, sollte unbedingt dieses Buch lesen. Im Vordergrund steht thematisch die Verantwortung der damaligen Generation für die deutschen Gräueltaten. Im Fall von Franz treten noch Schuldgefühle an einem Geschehnis innerhalb der Familie hinzu. Das kleine Dorf und seine Bewohner sind ein getreues Abbild des Weltgeschehens und es finden sich dort so ziemlich alle Facetten, die typisch für Krieg und Nationalsozialismus waren. Während die Passagen betreffend Franz angenehm zu lesen waren, hatte ich mit denen von Astrid etwas Mühe. Sie – eine Biologin – ist sehr menschenscheu und nachdenklich. Ihr Denken dreht sich oft um Sein und Werden, um ursprüngliche Lebensformen in der Tierwelt. Der Bezug zur übrigen Geschichte erschloss sich mir nicht. Sehr schön fand ich, dass wörtliche Reden oft mundartlich wiedergegeben wurden, was authentisch wirkt.
Insgesamt vier Sterne.

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