Cover-Bild So wüst und schön sah ich noch keinen Tag
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16,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Hanser, Carl
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 01.02.2016
  • ISBN: 9783446250826
  • Empfohlenes Alter: ab 13 Jahren
Elizabeth LaBan

So wüst und schön sah ich noch keinen Tag

Birgitt Kollmann (Übersetzer)

Im renommierten Irving-College ist es Tradition, seinem Zimmer-Nachfolger eine Überraschung zu hinterlassen. Duncan findet besprochene CDs seines Vorgängers Tim, die eine traurige Liebesgeschichte offenbaren. Tim, der als Albino meist zum Opfer von Anfeindungen und Mobbing wird, verliebt sich darin in die begehrenswerte Vanessa. Mit ihr fühlt er sich das erste Mal nicht als Außenseiter. Trotzdem fehlt ihm der Mut, ihr seine Gefühle zu gestehen. Ein Mangel an Selbstbewusstsein, der zum tragischen Unglück führt. Für Duncan ist Tims Geschichte aber der Anstoß, endlich den entscheidenden Schritt in Richtung Liebe zu tun. Ein mitreißendes Debüt über das Erwachsenwerden, verbotene Liebe und Verlust.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.12.2016

Von einem, der auszog und die Liebe fand

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Irgendwie kann ich nie genug davon bekommen. Von Außenseiter(liebes)geschichten. Auch wenn man denken könnte, dass das irgendwann langweilig wird, lese ich sie so gerne, weil jede auf ihre Art speziell ...

Irgendwie kann ich nie genug davon bekommen. Von Außenseiter(liebes)geschichten. Auch wenn man denken könnte, dass das irgendwann langweilig wird, lese ich sie so gerne, weil jede auf ihre Art speziell und besonders ist.

Die Geschichte wird auf zwei Ebenen erzählt. Einmal ist da Duncan in der Gegenwart, der CDs von seinem Zimmervorgänger im Internat bekommt. Auf diesen CDs "hört" man Tim zu, der seine Geschichte Duncan erzählt. Das ist die zweite Ebene, die in der Vergangenheit spielt. Tims Geschichte fand ich persönlich um einiges besser als Duncans. Bei Duncan konnte ich nie wirklich einen Bezug herstellen. Er blieb für mich irgendwie ungreifbar. Die Autorin hat mir auch zu wenig zwischen den Charakteren differenziert. Es fehlte mir ein bisschen das Drumherum in Duncans Leben. Also das Schulische, seine Freunde. Das kommt fast gar nicht vor.

Und trotzdem war ich von Anfang an total eingenommen von der Geschichte. Vor allem, weil die Vergangenheit mit der Gegenwart so verbunden ist und man weiß, dass irgendwas passiert ist, das nicht aufgehalten werden kann. Die ganzen Andeutungen machten mich zwischendurch echt verrückt, weil ich es unbedingt wissen wollte. Der Spannungsaufbau ist der Autorin wirklich sehr gelungen.
Sie hat einen sehr angenehmen Schreibstil, der sich flüssig lesen lässt. Duncans Teil wird aus der dritten Person aus erzählt, Tim hingegen spricht aus der Ich-Perspektive. LaBan beschäftigt sich sehr intensiv mit den Begriffen 'Tragödie' und 'Tragweite'. Sie sind für die Geschichte sehr zentral und beide sind nicht nur theoretisch vertreten, sondern zeigen sich auch in den Handlungen der Figuren.


Fazit
Auch wenn es einige Unstimmigkeiten in der Geschichte gibt, habe ich ein schönes Lesevergnügen hinter mir und das Buch hat mich sehr berührt. Am Ende hatte ich auch ein paar Tränen in den Augen. Es ist ein gelungenes Jugendbuch, das mich als Leserin dazu anhält, mehr über meine Entscheidungen und Handlungen nachzudenken.

Veröffentlicht am 15.09.2016

So wüst und schön sah ich noch keinen Tag

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Inhalt
Im renommierten Irving-College ist es Tradition, seinem Zimmer-Nachfolger eine Überraschung zu hinterlassen. Duncan findet besprochene CDs seines Vorgängers Tim, die eine traurige Liebesgeschichte ...

Inhalt
Im renommierten Irving-College ist es Tradition, seinem Zimmer-Nachfolger eine Überraschung zu hinterlassen. Duncan findet besprochene CDs seines Vorgängers Tim, die eine traurige Liebesgeschichte offenbaren. Tim, der als Albino meist zum Opfer von Anfeindungen und Mobbing wird, verliebt sich darin in die begehrenswerte Vanessa. Mit ihr fühlt er sich das erste Mal nicht als Außenseiter. Trotzdem fehlt ihm der Mut, ihr seine Gefühle zu gestehen. Ein Mangel an Selbstbewusstsein, der zum tragischen Unglück führt. Für Duncan ist Tims Geschichte aber der Anstoß, endlich den entscheidenden Schritt in Richtung Liebe zu tun. Ein mitreißendes Debüt über das Erwachsenwerden, verbotene Liebe und Verlust.

Charaktere

Der Roman wird aus zwei Perspektiven erzählt: Aus Duncans und aus Tims, doch Tims Sicht der Geschichte nimmt mehr Raum im Buch ein. Beide sind Jugendliche im letzten College-Jahr und auf der Suche nach sich selbst. Duncan wie auch Tim gehören nicht zu den begehrtesten Schülern, wobei Tim durch seinen Albinismus bisher eher im Abseits zu stehen scheint. Zumindest war das bisher so! Sein letztes Irving-Jahr belehrt ihn eines Besseren und er wird von seinen Mitschülern nicht mehr ständig angestarrt. Er fühlt sich zum ersten Mal „normal“ und dazugehörig.
Duncans Geschichte scheint mit Tims verbunden zu sein: Er bezieht nach Tims Abgang dessen Zimmer und auch er erlebt zum ersten Mal die große Liebe. Außerdem scheint die beiden noch mehr zu verbinden…
Auch Vanessa (Tims Freunden) und Daisy (Duncans Freundin) ergänzen die Geschichte gut. Sie sind sehr liebevoll und detailliert gezeichnet.
Das einzige, was mich gestört hat: Die Jugendlichen haben oft zu vernünftig für ihr Alter reagiert.

Schreibstil

Elisabeth LaBan hat eine tolle Sprache gefunden, um die Gefühle und Ängste der Protagonisten im Buch auszudrücken. Sie ist leicht und schwer gleichzeitig und regt zum Nachdenken an.
Besonders gefallen hat mir der Vergleich zur (literarischen) Tragödie, der sich wie ein roter Faden durchs Buch zieht. Man kommt selber ins Spekulieren und Grübeln, wenn Worte wie „Tragweite“, fallen und wie vielleicht alles anderes gekommen wäre, wenn genau in diesem Moment die Entscheidung anderes gefallen wäre. Wäre es wirklich anders gekommen? Hätte die Entscheidung wirklich solche Auswirkungen gehabt? Und hat nicht genau in diesem Moment genau diese Entscheidung fallen müssen?

Fazit
Ein tolles Jugendbuch, das durchaus auch von Erwachsenen gelesen werden kann.