Mord, Erpressung und daneben unglaublich viel Herz, Verwundbarkeit und Humor
Mit “Tödliches Campen ” geht es bei der Reihe Faber und Waatstedt bereits in die sechste Runde.
Ich mag diese kleinen gemütlichen, aber dennoch sehr spannenden Ostfrieslandkrimis unglaublich gerne.
Auch ...
Mit “Tödliches Campen ” geht es bei der Reihe Faber und Waatstedt bereits in die sechste Runde.
Ich mag diese kleinen gemütlichen, aber dennoch sehr spannenden Ostfrieslandkrimis unglaublich gerne.
Auch im neuen Fall konnten mich die Kommissare absolut begeistern. Besonders Rike und Richard ergänzen sich einfach perfekt. Richard wirkt manchmal etwas steif, was Rike mit ihrer burschikosen Art sofort wieder wett macht.
Besonders der Dialekt bei den Ostfriesen ist phänomenal, aber auch ich hab manchmal Probleme es zu verstehen, so daß man ganz genau aufpassen muss.
Ein besonderes Herzstück und Garant zum Wohlfühlen war für mich auch hier wieder Opa Knut.
Ganz ehrlich, ich wüsste gar nicht, was die Ermittler ohne ihn machen würden.
Er macht alles so viel wärmer, leichter und herzlicher.
Sein Wissen sorgt immer wieder für Erkenntnisse und ich finde ihn einfach so genial.
Des Weiteren lernt man noch weitere Charaktere kennen, die insbesondere für den Fall von Bedeutung sind und ich fand sie einfach sehr authentisch, greifbar und mit spürbaren Ecken und Kanten versehen.
Die Story begann sofort sehr spannend und man wird direkt mit verschiedenen Erpressungen konfrontiert, die sofort gefangen nehmen.
Dabei geht die Autorin sehr detailliert vor, so daß man sich ein gutes Bild über das ganze Ausmaß machen kann.
Doch damit ist es nicht getan, denn kurz darauf kommt ein Mord ins Spiel und unwiderruflich fragt man sich, ob nicht womöglich beides zusammenhängt.
Auch hier kann man wieder die Ermittlungen sehr schön begleiten und auch wenn es auf dem Land spielt, wo man weniger Verbrechen vermutet. So ist doch da die Chance sehr hoch, ebenso brillieren hier die Ermittler mit Scharfsinn und ihrem Können. Auch wenn sie so manches Mal ein kleines Brett vor dem Kopf haben. Aber manchmal sieht man schlichtweg den Wald vor lauter Bäumen nicht.
Darüber hinaus punkten sie auch mit Humor und einer ordentlichen Prise Charme.
Einfach Menschen, die herrlich normal sind, sich aber mit den schlimmsten Abgründen konfrontiert sehen.
Während man in die schlimmsten Abgründe eintaucht und erfährt wie sich Macht gezielt einsetzen lässt, gibt es auch Momente die absolut unter die Haut gehen.
Unschuld,Zwischenmenschlichkeit, Verzweiflung, Angst und Wut dominieren diesen Roman und zeigen wozu man in der Lage ist, wenn man sich am Abgrund wähnt.
Denn nicht nur der Fall der immer höhere Wellen schlägt und einiges zutage fördert , bringt an die Grenzen und darüber hinaus.
Gewalt, der Wunsch nach Harmonie und Frieden.
Ein Stückchen Himmel und doch ist die Hölle so viel näher.
Elke Nansen zeigt deutlich auf, das es manchmal nicht reicht zu kämpfen. Manchmal muss man einen Schritt weitergehen.
Mich hat dieser hochemotionale Teil dieser Story wirklich sehr beschäftigt und bewegt.
Denn es gibt so viel, was man nicht in Worte fassen kann, geschweige denn verstehen.
Oft sagen Emotionen mehr als Worte es je könnten.
Eine Story die einfach großartig begann und am Ende in Finsternis versank.
So viele Wendungen, so viele Überraschungen und ich konnte nur ein Bruchteil dessen vorhersehen.
Eine wirklich vielschichtige und facettenreiche Story, die sich auf nur 200 Seiten darbietet. Ein solches Spektrum hätte ich nie erwartet und bin wirklich begeistert. Nicht nur von der Fülle, sondern auch, weil man sich in Land und Leute wirklich gut hineinversetzen kann und es darüber hinaus wirklich tiefgründig und facettenreich ausgearbeitet wurde.
Fazit:
Im 6.Band rund um Faber und Waatstedt geht es hoch her und schlägt ziemliche Wellen.
Mord, Erpressung und daneben unglaublich viel Herz, Verwundbarkeit und Humor.
Ein Ostfrieslandkrimi der mich auf ganzer Ebene mitreißen konnte und mit einem vielschichtigen Fall punktet, der absolut überrascht und in Atem hält.
Bitte mehr davon.