Das Moor lässt seine Geheimnisse an die Oberfläche
Ich liebe die Reihe rund um die Kommissare Rike Waatstedt und Richard Faber. Sie ergänzen sich nicht nur perfekt, sondern schaffen es auch immer wieder, mich zu überraschen und auf ganzer Linie zu begeistern. ...
Ich liebe die Reihe rund um die Kommissare Rike Waatstedt und Richard Faber. Sie ergänzen sich nicht nur perfekt, sondern schaffen es auch immer wieder, mich zu überraschen und auf ganzer Linie zu begeistern. Deswegen hab ich mich auch sehr auf ihren achten Fall gefreut und hätte nie gedacht, was dieser für Ausmaße annehmen würde.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr leicht, fesselnd und unglaublich einnehmend.
Bereits der Prolog war immens spannend und schürte meine Neugier auf mehr.
Und dieses “mehr” hatte es definitiv in sich.
Elke Nansen entführt den Leser diesmal ins Moor und seine Geheimnisse. Tödliches Moor ohne Wiederkehr. Bereits mit diesem Bild vor Augen, erfasste mich das Grauen und eine immense Gänsehaut breitete sich auf meinen Armen aus.
Eigentlich geht es hier um die verschwundene Charlotte, doch schnell gerät sie in den Hintergrund. Weil das Moor all seine Geheimnisse an die Oberfläche zerrt. Und diese sind beileibe nicht einfach zu tragen.
Selbst die hartgesottenen Kommissare Rike und Richard müssen dabei ordentlich schlucken. Dabei geraten sie oft an die Grenzen ihrer Belastbarkeit.
Denn der Schein ist nichts als Schall und Rauch.
Die Wirklichkeit so beklemmend und grausam.
Zum Glück schaffen es Philipp und Opa Knuth immer wieder dem Ganzen etwas die Spitze zu nehmen und das Ganze mit ihrem Humor aufzulockern.
Besonders Opa Knuth liebe ich abgöttisch. Es ist immer wieder genial, wie er seine Weisheit und Lebenserfahrung zum Besten gibt. So leicht bringt ihn nichts aus der Ruhe und dadurch schafft er für den Leser einen sicheren Hafen, an dem man Kräfte sammeln kann.
Etwas das nicht nur enorm wichtig ist, sondern auch so unglaublich gut tut.
Wie gewohnt, erfährt man auch hier größtenteils die Perspektiven der Kommissare, wodurch man besonders die Ermittlungen sehr gut mitverfolgen und nachvollziehen kann.
Obwohl dieser Kriminalfall erstaunlich komplex ist.
Vergangenheit wird zur Gegenwart und plötzlich wird das Pflaster heißer als erwartet.
Hoffnung wird zu finsteren und undurchdringlichen Abgründen.
Macht, Gier, Missbrauch auf unterschiedlichste Art und Weise.
Ich war total sprachlos und entsetzt, wie perfide und voller Kalkül hier agiert wurde.
Empathie völlig fehl am Platz. Man gerät in Gewässer, die man niemals freiwillig betreten würde.
Hier werden Themen erörtert, die nicht nur verdammt ernst sind, sondern auch immer sehr weit entfernt erscheinen.
Es geht um Schicksale, die bewegen und einfach auch klarmachen, wie leicht man die Unschuld verlieren kann.
Übrig bleibt nichts.
Es ist die Unbesonnenheit, die alles zerstört.
Der stetige Drang sich aufzubäumen und einfach Leben zu wollen.
Dabei denkt man nicht an die Gefahren und das ist das Schlimmste daran.
Zurück bleibt Traurigkeit und das Gefühl, als würde es einem den Hals zuschnüren.
Es geht hier nicht nur um Opfer und Täter.
Es geht um das Leben und wie man es lebt.
Die Charaktere sind sehr lebendig und einfach authentisch. Laut, Kraftvoll und voller Leben. Aber auch leise, still und zögerlich.
Ich liebe dieses Facettenreichtum, dadurch wird es niemals langweilig und als Leser, wird man ständig gefordert.
Tatsächlich hat mich die Auflösung überrascht, ebenso in welche Richtung sich alles bewegt hat. Auch wenn es mir ab und an ,etwas zu schnell ging. So hat sich dennoch alles schlüssig gefügt.
Besondere Momente erlebt man auch auf der zwischenmenschlichen Ebene, dadurch erlebt man ein Gefühl von Zuhause und Zugehörigkeit.
Dieser Kriminalfall ist nicht nur rasant, packend und bewegend. Elke Nansen regt hier auch zum nachdenken an.
Denn ich verspürte Beklemmung, Nervosität und einfach eine Angst, die alles bestimmte.
Ich bin unglaublich gespannt, womit sie sich als nächstes befassen werden.
Fazit:
Das Moor lässt seine Geheimnisse an die Oberfläche.
Vergangenheit wird zur Gegenwart.
Unschuld zum tiefsten Abgrund.
Faber und Waatstedt haben ordentlich zu knabbern, an diesem Fall, der ziemlich beängstigend ist.
Rasant, packend und einfach unglaublich spannend, erstaunlich komplex und vielfältig in seiner Ausarbeitung.
Elke Nansen regt hier auch zum nachdenken an.
Denn ich verspürte Beklemmung, Nervosität und einfach eine Angst, die alles bestimmte.
Ich bin unglaublich gespannt, womit sie sich als nächstes befassen werden.