Großartiger Wohlfühl-Krimi mit wunderbarem israelischen Lokalkolorit
Dieses Buch war für mich eine ganz großartige Mischung aus Spannung, Wohlfühlen und Humor. Ich habe etwas über ein Land und seine Leute gelernt, dass ich bisher - und das ist mir während des Lesens bewusst ...
Dieses Buch war für mich eine ganz großartige Mischung aus Spannung, Wohlfühlen und Humor. Ich habe etwas über ein Land und seine Leute gelernt, dass ich bisher - und das ist mir während des Lesens bewusst geworden - unbewusst vermieden hatte mir genauer zu Gemüte zu führen. Denn ja, das Grauen unser aller Vergangenheit und dazu die Probleme die das Land selbst hat und zuletzt nun dieser furchtbare wieder aufgebrochene brutale Konflikt, der einfach sprachlos macht. Ja, das alles hat mich fern gehalten. Doch ich bin so froh und dankbar, dass mir mit diesem wunderbaren, lebensnahen und auch witzigen Wohlfühl - Krimi das Land Isreal näher gebracht wurde. Und wieder einmal bestätigte sich für mich, dass es eben einfach nie nur Schwarz und Weiß gibt und vor allem überall Menschlichkeit herrscht! Und da ich auch aufmerksam das Nachwort gelesen habe, weiß ich, dass diese Darstellung auf echten Erfahrungswerten beruht, die die Autorin selbst gesammelt hat. Deshalb fühlt sich die Geschichte auch so nah und echt an. Sie berührt, nimmt mit und entführt ganz sanft in eine Welt, die der Großteil von uns nur durch den Blickwinkel der Medien und Schreckensmeldungen kennt, und zeigt, wie wunderschön und herzlich Land und Leute sind. Danke für diese Erfahrung!
Der Kriminalfall soll jetzt hier natürlich nicht zu kurz kommen! Die Kommissarin Olivia Pfeffer hat einen heftigen Herbstblues und träumt von wärmeren Gefilden als sie plötzlich zu einem Mordfall nach Israel gerufen wird. Dort ermittelt sie zum zweiten Mal, verwöhnt von Sonne und Meer, während ihr Kollege Mimi sich im nasskalten Deutschland mit Bea, einer aufdringlichen Kollegin, rumschlagen muss. Der Mordfall selber ist einige Zeit sehr undurchsichtig und lädt ab ca. einem Drittel des Buches zum Miträtseln ein, als sich so langsam erste Verdachtsmomente entwickeln und bleibt bis zum Schluss spannend. Es berührte mich sehr, wie sensibel die Spätfolgen des Holocaust, die sich über Generationen erstrecken, von der Autorin mit eingearbeitet wurden.
Der Schreibstil ist sehr angenehm mit einer herrlich bildhaften Sprache, die einem das israelische Lokalkolorit näher bringt. Die Autorin spielt mit einer fesselnden Spannung innerhalb der Story, gespickt mit einem feinen und angenehmen Humor. Die Charaktere sind mit ihren Ecken und Kanten echt und greifbar.
Für mich ist es rundum ein sehr toller Krimi mit Wohlfühlfaktor. Nach dem ersten Drittel habe ich mir noch den ersten Fall von Olivia Pfeffer geholt. Man kann wohl sagen, dass ich quasi angefixt bin. Und ich denke das es nicht überrascht, dass es von mir eine klare Leseempfehlung gibt!