Band 8 von 8 - langatmig, vorhersehbar, Schwarz-Weiß-Zeichnung
Nachdem ich Band 1 bis 4 mochte, Band 5 dann aber seicht und langatmig wirkte, verzichtete ich auf Band 6 und 7. Weil ich dann aber doch wissen wollte, welchen Ausgang die Autorin für alle Charaktere vorgesehen ...
Nachdem ich Band 1 bis 4 mochte, Band 5 dann aber seicht und langatmig wirkte, verzichtete ich auf Band 6 und 7. Weil ich dann aber doch wissen wollte, welchen Ausgang die Autorin für alle Charaktere vorgesehen hat, besorgte ich mir den finalen Band 8. Ich bekam beiläufig auf den ersten Seiten gut das Verpasste mit, sodass Verständnisschwierigkeiten ausblieben.
Der Stil wirkt ähnlich wie in Band 5: Eine Seifenoper um gutherzige Frauen, verständnisvolle und gönnerhafte Männer, faule und boshafte (und immer die gleichen) Gegenspieler. Viele Wiederholungen, Gedanken- und Gefühlskarussel, Füllmaterial: Fahrten mit der Kutsche, liebevolle Blicke, Getränke servierendes Personal, ...
Der historische Aspekt und der Lerneffekt sind gering, hauptsächlich in einem Brief verarbeitet mit wenig Relevanz für die eigentliche Handlung.
Am liebsten waren mir die Perspektiven von Hamza, Florentinus und - von allzu rührseligen Momenten abgesehen - Luise und Frederike, besonders die Eindrücke zu Kamerun. Leider ohne besondere Überraschungen.
Die Empfindungen und Erlebnisse von Florentinus im letzten Band waren schön zu lesen, entfalteten sogar Dramatik, hinterlassen am Ende aber einen faden Beigeschmack. Als ob ein Leben nur dann erfüllt wäre, wenn man „vernünftig“ eine Familie gründen würde, zumal das ja bei meinem ehemaligen Lieblingscharakter Karl so gut funktionierte ...
Der Abschluss wirkt für meinen Geschmack überwiegend vorhersehbar und weichgespült. Ein bisschen bleibt offen, wohl um irgendwie allen Interessen gerecht zu werden.
Ich bereue nicht das Lesen, bleibe wehmütig zurück. Bleibt Ellin Carsta bewusst hinter ihren Möglichkeiten zurück, um am Fließband viele kurze Romane auf den Markt zu werfen und dabei solche Leserinnen einzusammeln, die sich leicht lesbar berieseln lassen wollen? (Wobei hierzu das Sterben von Kindern nicht passt.) Dieser Eindruck drängt sich bei mir auf, denn die Reihe begann gehaltvoll, informativ, aktionsreich, bildgewaltig und emotional, mehrere aufregende Jahre abdeckend, wurde dann langgezogen und oberflächlich mit Schwarz-Weiß-Zeichnung. Für meinen Geschmack hätte eine Reduktion auf fünf oder sechs Bände der Familiensaga gut getan. 3 Sterne für die Saga in Gänze.