Cover-Bild Der Trick
Band der Reihe "detebe"
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 25.10.2017
  • ISBN: 9783257244007
Emanuel Bergmann

Der Trick

Einst war er der »Große Zabbatini«, der 1939 in Berlin als Bühnenzauberer Erfolge feierte, heute ist er ein mürrischer alter Mann in Los Angeles, der den Glauben an die Magie des Lebens verloren hat. Bis ihn ein kleiner Junge aufsucht, der mit Zauberei die Scheidung seiner Eltern verhindern will. Ein bewegender und aberwitziger Roman über verlorene und wiedergewonnene Illusionen.

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Veröffentlicht am 29.01.2022

Das Wunder der Illusion

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Dies ist ein bemerkenswerter Debütroman von Emanuel Bergmann, der mich gleichermaßen verzaubert, berührt und gefesselt hat.

Mosche Goldenhirsch lebt in Prag und hat schon früh seine Mutter verloren. 1934 ...

Dies ist ein bemerkenswerter Debütroman von Emanuel Bergmann, der mich gleichermaßen verzaubert, berührt und gefesselt hat.

Mosche Goldenhirsch lebt in Prag und hat schon früh seine Mutter verloren. 1934 besucht er als fünfzehnjähriger einen Zauberzirkus mit dem berühmten Magier, dem Halbmondmann. Als ein Freiwilliger gesucht wird und Mosche auf die Bühne geht, um die reizende Assistentin zu küssen, ist es um ihn geschehen. Er läuft von zu Hause fort und schließt sich dem Zirkus an. Vom Halbmondmann lässt er sich in die Welt der Illusionen und der magischen Tricks einführen. Nach einem Brand im Zirkus flüchtet Mosche mit der Assistentin Julia Klein und tritt unter seinem neuen Namen „Der große Zabbatini“ im Berliner Wintergarten auf. Einige Zeit kann er seine jüdische Herkunft verschleiern, bis er verraten wird und nach Auschwitz kommt.

Im Jahr 2007 erfährt Max Cohn, dass seine Eltern sich scheiden lassen wollen. Dieses belastet ihn sehr. Als sein Vater auszieht, entdeckt er eine alte Schallplatte vom Großen Zabbatini. Auf der gibt es einen Zauberspruch zur ewigen Liebe und Max hofft, dass dieser Spruch seine Eltern wieder zusammenbringen kann. Doch als Max die Platte abspielt, hat sie gerade an dieser wichtigen Stelle einen Kratzer und er kann den Spruch nicht verstehen. So macht er sich auf die Suche nach dem Großen Zabbatini.

Die beiden Handlungsstränge werden abwechselnd erzählt. Ich bin mit Mosche Goldenhirsch auf eine Reise gegangen von der Geburt in Prag über Dresden nach Berlin, weiter nach Auschwitz und von dort in die USA, wo er allein in einem Seniorenheim auf seinen Tod wartete. Gleichzeitig habe ich Max bei der Suche nach dem Großen Zabbatini begleitet und war angetan von seiner Hoffnung und seinem Glauben an die Magie, die seine Eltern wieder zusammenbringen soll.
Emanuel Bergmann hat für mich einen wunderschönen Erzählstil. Es gibt in dem Buch schöne, aber auch sehr grausame Schilderungen, die sehr nahe an der Realität liegen. Vieles wird abgemildert, weil zwischen durch immer wieder ein leichter Humor aufblitzt. Zum Schluss schließt sich der Kreis mit einem für mich überraschendem Ende.
Ein empfehlenswertes Buch, dass mich bewegt und nachdenklich gestimmt hat, vom dem aber ein ganz besonderer Zauber ausgeht.

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Veröffentlicht am 11.12.2017

Ein Buch über Magie, dem der Zauber fehlt

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Die Story versprach, interessant zu werden: Auf der einen Seite der alte, des Lebens müde Jude Mosche Goldenhirsch, welcher ein Leben bestehend aus Täuschung und Magie hinter sich hat. Auf der anderen ...

Die Story versprach, interessant zu werden: Auf der einen Seite der alte, des Lebens müde Jude Mosche Goldenhirsch, welcher ein Leben bestehend aus Täuschung und Magie hinter sich hat. Auf der anderen Seite der junge Max Cohn, dessen Eltern sich trennen wollen und der dadurch umso mehr an die Kraft der Magie glauben möchte.
Im Wechsel wird zum einen retrospektiv das Leben des Mosche erzählt, welcher als Kuckuckskind eines jüdischen Rabbi in Prag zur Welt kommt und als Jugendlicher seiner Welt zu entfliehen versucht, indem er sich einem europäischen Zauberzirkus anschließt. Mit der Umbenennung in den Künstlernamen Zabbatini versucht er zudem, seine jüdische Herkunft zu vertuschen, um vor den Nazis unentdeckt zu bleiben. Es folgen Täuschung, Verrat, Verlust der Liebsten. Trotz späterer Erfolge in den USA ist er am Ende seines Lebens einsam und pleite und will diesem ein Ende setzen.
Parallel erfährt man über den jungen Max, dass dieser eine alte Schallplatte des "Großen Zabbatini" bei den Sachen seines Vaters gefunden und sich nun in den Kopf gesetzt hat, mithilfe des Zauberers seine Eltern durch einen Liebeszauber wieder zusammen zu bringen. Dank des Jungen schlägt der versuchte Freitod des Mosche fehl und die Geschichte nimmt ihren Lauf...
Leider hielt das Bucht nicht das, was es versprach: Es ist ein Buch über Magie, dem jedoch jegliche Magie fehlt. Ebenso lassen die Personen sowie deren Leben und Emotionen jeglichen Tiefgang vermissen. Alles bleibt oberflächlich und distanziert, die Figuren zweidimensional. Dadurch konnte mich das Buch bei weitem nicht so fesseln, wie ich es mir gewünscht hätte. Eine zauberhafte Idee, die den Leser leider nicht zu verzaubern vermag.