So viele Briefe. Und jeder erzählt eine eigene Geschichte. Jeder erzählt ein eigenes Schicksal.
Emily Trunko hat es mit ihrem Tumblr-Blog geschafft, dass Menschen ihre Herzen öffnen, ihre geheimen Gedanken und Gefühle mit der Welt teilen. Ich wollte nur, dass du noch weißt… ist ein einzigartiges Buch, welches nicht so kurzweilig ist, wie es sein schmales Äußeres vermuten lässt.
Ich wollte nur, dass du noch weißt… von Emily Trunko ist so ein besonderes Buch. Ich musste das alles ein bisschen sacken lassen, weil mir auf Anhieb nicht die richtigen Worte dafür einfallen wollten. Und ich bezweifle, dass ich das jetzt schon kann. Aber es muss raus.
Ich folge dem Leitgedanken dieses Buches: Nämlich Inperfektion. Nur das Ich wollte nur, dass du noch weißt… das in Perfektion macht.
Wer hier auf eine junge fiktive Geschichte gehofft hat, der liegt falsch. Aber das ist hoffentlich schon allgemein bekannt. Stattdessen findet der Leser ein kleines Sammelsurium an Briefen wieder, die alle mal auf Emily Trunkos Tumblr-Blog erschienen sind. Einzigartig und bewegend.
Eigentlich könnte ich nach den letzten beiden Adjektiven die Rezension beenden, denn diese zwei Worte beschreiben jeden Brief, jede Seite dieses Buches.
Doch ein paar Dinge gibt es doch noch zu sagen.
Wie bereits erwähnt beinhaltet das Buch eine große Ansammlung von Briefen. Die sind mal nur wenige Sätze lang, mal gehen sie über zwei Seiten. Aber jeder Brief an sich ist sehr schnell gelesen, weswegen diese ca. 190 Seiten des Buches (das Buch hat übrigens keine Seitenanzahl, dafür aber ein Lesebändchen, was das Wiederfinden erleichtert) kaum ins Gewicht fallen und man schneller durch ist, als einem lieb ist.
Denn man mag in diesem Buch verweilen. Man verliert sich ein wenig darin. Jedenfalls hab ich es so empfunden. Ich hab schon von gewissen anderen Stimmen gehört, die dieses Buch an einem Tag durch hatten. Was absolut okay ist. Dagegen hab ich jeden Abend vor dem Schlafengehen ein paar Seiten oder einen ganzen Abschnitt, wie z. B. den zu dem Oberbegriff „Verlust“, „Liebe“ oder „Verrat“ gelesen. Und habe jede Seite genossen. Mich hier und da wiedergefunden; ich musste seufzen, mitleiden und mich freuen.
Die Aufmachung, die wir Lisa Condgon zu verdanken haben ist nämlich wunderschön. Irgendwie kindlich, sehr jung, aber auch sehr künstlerisch und wie ich finde, passend zu jedem einzelnen Brief. Jede einzelne Seite ist ein kleines Kunstwerk und macht das Buch und das Leseerlebnis zu etwas ganz besonderen. Und aus diesem Grund war für mich schon nach wenigen Seiten klar, dass dies das perfekte Buch zum Verschenken ist. Denn jeder Beschenkte wird sich irgendwo zwischen diesen Seiten wiederfinden. Jeder.
Doch warum ist man so begeistert, nachdem man das Buch gelesen hat? Wieso sollte man nicht einfach auf den Blog von Emily Trunko gehen und dort all diese Briefe lesen? Denn das kann man. Jeden Tag finden anonyme Briefeschreiber dort ihre Plattform, um ihre geheimen, unausgesprochenen Gefühle und Gedanken zu offenbaren. Gerade aber die Aufmachung und die Form des Buches, machen die Briefe und das Lesen dieser, zu einer ganz intimen und wohligen Sache. Und ehrlich? Ich wäre ohne das Buch niemals auf diesen Blog gestoßen. Oder nicht so schnell.
Und die bereits erwähnte Intimität ist so schön. Da sind nur du und das Buch und jede einzelne Geschichte, jedes einzelne Schicksal, welches sich hinter jedem Brief verbirgt. Mit dem Bewusstsein, dass jeder Brief einen realen Hintergrund hat, dass dies keine Fiktion ist, sind Tränen, Gänsehaut und Begeisterung vorprogrammiert.
Fazit
Ich wollte nur, dass du noch weißt… von Emily Trunko ist auf besondere Weise eins meiner Highlights für 2017 geworden. Besonders im Abschnitt Verlust, brauchte ich mehr als einmal ein Taschentuch um die Tränen zu trocknen. Aber auch jeder andere Abschnitt ist einfach nur wunderschön und die viel zu wenigen Lesestunden wert.