Ein Buch, das mein „Sherlock-Gen“ in die Irre führte
Dies war wieder ein Thriller ganz nach meinem Geschmack und solche sind es, die meinen Lesegeschmack in letzter Zeit immer mehr in dieses Genre ziehen.
Wieder ein Buch, das mein „Sherlock-Gen“ getrotzt ...
Dies war wieder ein Thriller ganz nach meinem Geschmack und solche sind es, die meinen Lesegeschmack in letzter Zeit immer mehr in dieses Genre ziehen.
Wieder ein Buch, das mein „Sherlock-Gen“ getrotzt hat!
Wobei ich dieses Buch eher in das Genre Frauen-Thriller gepackt hätte, statt Thriller oder auch Psychothriller.
Dies ist kein Thriller mit großem Knalleffekt, sondern eher mit ruhig verlaufender, hintergründiger Spannung.
Als ich das Buch entdeckte hat der kurze Klappentext mich sofort neugierig gemacht – wobei ich auf Preisauszeichnungen und „Schlagzeilen“ auf Klappentexte nichts gebe.
Aber diese kurzen Sätze über ‚Sie’ und ‚ER’ ließen irgendwie schon mein Kopfkino anspringen.
Margot (SIE) ist eine junge Frau, die gerade eine schwierige Trennung hinter sich hat und nun endlich noch einmal neu anfangen will. Vor allem will sie ihr Selbstbewusstsein zurück haben und fängt schon mal mit einer neuen, selbst eingerichteten Wohnung an, in der sie alleine bestimmen kann. Außerdem bucht die spontan mit einer befreundeten Arbeitskollegin einen Kurztrip übers Wochenende nach London.
„Einkaufen, spazieren gehen, vergessen.“
Aber dann sagt die Kollegin ab und Margot entschließt sich nach langer Überlegung doch allein zu fliegen. Unsicher tritt sie ihre Reise an. Auf einem Fensterplatz in einer Dreierreihe hebt sie ab in Richtung London. Als der gutaussehende Typ am Gang sie auf harmlose Art anspricht flattern ihr vor lauter Unsicherheit die Knie, nimmt aber den Zettel mit seiner Telefonnummer an und steckt ihn ein.
Als sie dann in London ihre Unterkunft aufsucht bekommt sie Panik. „Billighotel“ ist hier mehr billig als Hotel und auch der schmierige Besitzer macht es nicht besser.
Voller Verzweiflung ruft sie den sympathischen Typ aus dem Flieger an, in der Hoffnung er kann ihr auf der Suche nach einer besseren Bleibe helfen, da sie sich überhaupt nicht in London auskennt und mit der Situation total überfordert ist.
Von da an ändert sich Margots Leben in rasanter Geschwindigkeit. Leon, der Typ aus dem Flieger, zeigt ihr eine ganz neue Welt und hilft ihr ihre Träume zu verwirklichen.
Das sie ihre Vorgängerin sehr ähnelt – die das gleiche „Manko“ hatte wie sie selbst, erfährt sie erst später. Aber ist es da vielleicht schon zu spät?
Das Buch ist aus zwei Perspektiven, jeweils in der Ich-Perspektive, geschrieben. Hauptsächlich ist da Margot, aber dann taucht immer wieder ein Kapitel auf und das ist dann „ER“.
Aber wer ist ER?
Ja, er ist ein Mörder, denn er lässt den Leser an seine Gedanken und Morde teilhaben. Er zelebriert diese Morde in allen Einzelheiten. Für ihn sind es echte Kunstwerke und er geht dabei sehr selbstsicher und gründlich vor, plant alles akribisch.
Der Kapitelwechsel ist optisch gleich zu erkennen, da die Kapitel bei „ER“ in römischen Zahlen unterteilt und auch in eine andere Schrift gedruckt sind. So weiß man immer gleich ob es sich um Margot oder „ER“ im nächsten Kapitel handelt.
Ich bin nur so durch die Kapitel „geflogen“, weil ich immer wieder wissen wollte, wie es mit der anderen Person weitergeht.
Auf der einen Seite bin ich Margot gefolgt durch ihr neues, aufregendes Leben, konnte sehen wie sie immer selbstbewusster und immer mehr in der Künstler-Highsociety Fuß fasste, der Leon angehörte. Aber Leon fördert nicht nur, er fordert auch….. in allen Bereichen ihres Lebens und langsam beherrscht er sie immer mehr.
Auf der anderen Seite wollte ich einfach wissen wie es mit diesem „ER“ weitergeht und vor allem WER er ist. Eigentlich war ich mir sicher wer er ist, meine grauen Zellen waren im Hinterkopf immer wieder am rattern und mein „Sherlock-Gen“ lief auf Hochtouren – und am Ende lag es (ich) doch daneben!
Mein Fazit:
Ein Buch, das mein „Sherlock-Gen“ in die Irre führt, bekommt von mir volle Punktzahl und kann ich nur weiter empfehlen!
Ein Thriller ohne Knalleffekt der trotzdem mich von Anfang bis Ende fesseln konnte. Und auch wenn die Erotik in der Geschichte leicht in Richtung von einem „“Mr. Grey“ geht, passte aber alles zusammen.