Cover-Bild So schön still
(3)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Psychologie
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 240
  • Ersterscheinung: 15.02.2022
  • ISBN: 9783499006388
Eva Lohmann

So schön still

Die Stärke introvertierter Kinder und Eltern

Wie ein Reh auf einem Rockkonzert ... - so beschreibt Eva Lohmann das Gefühl, sich als leises Kind in dieser Welt zu bewegen. Anhand ihrer eigenen Geschichte erzählt sie, wie anstrengend das manchmal sein kann. Aber auch, wie tiefgründig und nachdenklich, kreativ und sensibel introvertierte Kinder sind. So schön still nimmt Eltern die Sorge, ihre ruhigen Kinder könnten in dieser lauten Welt übersehen werden. Es erklärt, was hinter der Sehnsucht nach Stille steckt und wie man seinem Kind Schutzräume bauen kann. Im Kindergarten, in der Schule und im Familienalltag. 
Und wenn stille Menschen selbst Eltern werden? Dann haben auch sie ein Recht auf Ruhe. Lohmann zeigt Wege auf, dieses Recht liebevoll durchzusetzen, ohne dass der Rest der Familie dabei auf der Strecke bleibt.

Ein Buch für alle leisen Menschen in dieser lauten Welt.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.12.2024

Ein Plädoyer für die Qualitäten und Bedürfnisse introvertierter Menschen

0

Wir leben in unserer westlichen Gesellschaft in einer Kultur, die das Extravertierte überbetont und mehr wertschätzt. Das zieht sich durch das ganze Leben: statt Frontalunterricht geht seit einiger Zeit ...

Wir leben in unserer westlichen Gesellschaft in einer Kultur, die das Extravertierte überbetont und mehr wertschätzt. Das zieht sich durch das ganze Leben: statt Frontalunterricht geht seit einiger Zeit der Trend zu ständiger Teamarbeit in der Schule, zu gemeinsamen Referaten und Gruppenarbeiten auf der Uni und zu Großraumbüros. Die mündliche Mitarbeit ist ein beträchtlicher Teil der Note, macht in manchen Schulen und Fächern mehr als 50 % aus. Und zurückhaltende, stillere Kinder bekommen die ganze Zeit die Botschaft, sie sollten mehr aus sich herausgehen, mehr auf andere zugehen, die ganze Zeit mit anderen spielen usw. Das ist übrigens nicht in allen Kulturen gleich, so wurden offenbar z.B. im sozialistischen Polen als auch im China der Gegenwart die Qualitäten introvertierter Menschen deutlich mehr geschätzt, erzählt die Autorin.

Zum Glück beginnt in den letzten Jahren aber eine Gegenbewegung, die auf die Bedürfnisse und Qualitäten auch introvertierter Menschen aufmerksam macht, z.B. hat Susan Cain dazu ihr monumentales Werk "Still" geschrieben, und es gibt mittlerweile auch einige Bücher zu Introversion und zu Hochsensibilität (was nicht genau das gleiche ist).

Eva Lohmann hat nun ein weiteres, sehr empfehlenswertes und persönliches, Werk zu dieser Reihe hinzugefügt. Sie war selbst ein introvertiertes Kind und ist nun eine introvertierte Erwachsene und Mutter einer extravertierten Tochter, die in dieser Hinsicht ganz nach dem Vater kommt, nach Aussagen der Autorin einer der extravertiertesten Menschen, den sie kennt (mittlerweile sind die beiden getrennt, und was anfangs faszinierend war, stellte sich offenbar spätestens in der Elternrolle als sehr herausfordernd heraus).

Das Buch ist in zwei Teile geteilt. Im ersten und längeren Teil geht es um das introvertierte Kind, der zweite Teil ist für introvertierte Eltern geschrieben. Zwar bezieht die Autorin durchaus gelegentlich auch Erkenntnisse aus Studien, aus anderen Büchern oder Blog- und Social-Media-Beiträgen mit ein, grenzt Introversion von Schüchternheit und Hochsensibilität ab, und empfiehlt auch einige Bücher, insgesamt ist es aber überwiegend ein persönlicher Erfahrungsbericht.

Im Teil über das introvertierte Kind geht es hauptsächlich um das introvertierte Kind Eva Lohmann, das die Autorin einmal war, und um die Erfahrungen, die sie gemacht und reflektiert hat. Im Teil für introvertierte Eltern geht es hauptsächlich um die introvertierte Mutter Eva Lohmann, die ein extravertiertes Kind erzieht - immer mit der Haltung, wie können introvertierte Menschen sie selbst bleiben und gleichzeitig ihre Umwelt so anpassen, dass es ihnen dabei gut geht, oder die für sich passende Umgebung finden, z.B. gibt es große Unterschiede in der Qualität von Kinderbetreuungseinrichtungen, Schulen und auch Arbeitsplätzen in dem, wie sehr sie den Rückzugs- und Ruhebedürfnissen introvertierter Menschen entgegen kommen.

Durchs Buch ziehen sich immer wieder auch praktische Übungen zur Selbstreflexion, z.B. dazu, sich das innere Bild des eigenen Wunschkindes bewusst zu machen und dieses zu verabschieden, denn kein reales Kind wird diesem Bild jemals entsprechen können.

Aufbauend auf ihrer eigenen Erfahrung gibt die Autorin interessante und hilfreiche Tipps, sowohl zum Umgang mit introvertierten Kindern als auch dazu, sich als introvertierter Elternteil Pausen zu verschaffen. Es ist ein leicht zu lesendes und interessantes Buch einer sehr reflektierten Autorin, das für ein wichtiges Thema sensibilisiert und aus dem ich einiges mitnehmen konnte - danke für das hilfreiche Buch zu diesem wichtigen Thema!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.01.2024

stille Wasser sind tief

0

Hast du gewusst, dass introvertierte Personen ihre Akkus völlig anders wieder aufladen als extrovertierte Menschen? So finden stille, zurückhaltende Menschen neue Energie eher mit Lesen, ruhigen Stunden ...

Hast du gewusst, dass introvertierte Personen ihre Akkus völlig anders wieder aufladen als extrovertierte Menschen? So finden stille, zurückhaltende Menschen neue Energie eher mit Lesen, ruhigen Stunden mit sich alleine oder auch in der Natur, sie brauchen dafür keine Reize von außen und langweilen sich nur selten mit sich alleine. Extrovertierte Personen können sich am besten unter anderen Menschen, wenn etwas um sie herum geschieht wieder aufladen.

Eva Lohmann unterteilt ihr Buch in zwei Teile, der erste Teil erklärt das introvertierte Kind, seine Eigenschaften, seine Stärken, sein Sein. Im zweiten Teil widmet sie sich den introvertierten Eltern, sie veranschaulicht an ihrem eigenen Beispiel wie anstrengend es sein kann, selbst introvertiert zu sein und ein extrovertiertes Kind zu haben, wie zwei so gegensätzliche Persönlichkeiten in der Verbindung Mutter/Kind Lösungen finden können, so dass beide in einer Komfortzone leben können ohne dem anderen die Energie zu rauben oder ständig mit einem schlechten Gewissen durch die Welt zu laufen, da introvertierte Eltern oft das Gefühl haben seinen Kindern nicht genug “Action” bieten zu können.

Das Buch ist sehr spannend und angenehm zu lesen, es werden viele Alltagsbeispiele erzählt ohne eine “akademische” Sprache zu benutzen. “So schön Still” ist eines dieser Bücher, welches ich gerne zwanzig Jahre früher gelesen hätte um mich selber besser verstehen und annehmen zu können ohne dauern das Gefühl zu haben, anders oder sogar komisch zu sein. Nun kommt es mir aber auch als Mama sehr gelegen und bestärkt mich darin, meinen eingeschlagenen Weg zusammen mit meiner ebenfalls introvertierten Tochter so weiter zu gehen wie wir es uns eingerichtet haben, nämlich auf unsere Bedürfnisse als stille Personen zu achten, auch wenn es manchmal von außenstehenden Personen nicht unbedingt nachvollzogen werden kann.

Denn jeder Mensch, egal ob still oder laut, zurückgezogen oder voller Abenteuerlust, Bücherwurm oder Partymaus, ist genau richtig so, wie er ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.02.2023

Eine Bibel für mein Leben

0

Heute weiß ich, dass ich Introvertiert bin bzw. überwiegend. Denn jeder Mensch hat zum Introvertierten Teil auch einen Extravierten Teil in sich. Bei den einen überwiegend das eine, bei den anderen überwiegend ...

Heute weiß ich, dass ich Introvertiert bin bzw. überwiegend. Denn jeder Mensch hat zum Introvertierten Teil auch einen Extravierten Teil in sich. Bei den einen überwiegend das eine, bei den anderen überwiegend das andere. Oder sie sind genau in der Mitte (Zentrovertiert) (SPOILER).
Das fand ich gut:
Den Spruch zu Pipi Langstrumpt ist ja sehr bekannt. Der, wo es heißt, seit weniger wie Annika und mehr wie Pipi. Tatsächlich hat es diesen Spruch nie von Astrid Lindgren gegeben und wurde ihr von einem anderen Autor in den Mund gelegt. Er steht allerdings dafür, dass in der Gesellschaft mehr Extrovertiertheit gefordert wird als Introvertiertheit. Und das Introvertiertheit langweilig ist. Dabei ist das in uns verankert, nichts was wir wegtrainieren können. Mir hat es gefallen, dass auch die Entstehung thematisiert wurde. Das Buch ist ein Mix aus Wissenschaft, eigene Meinung und einem Spritzer Humor. Zudem ist es leicht und flüssig zu lesen. Ich liebe die Buch- und Podcasts Tipps.

Das fand ich nicht so gut:
Eva Lohmann berichtet von sich. Irgendwo steht in einem Nebensatz, dass sie auch Hochsensibel ist. Ich finde es vom Inhalt her schwer zu trennen, was Intro und was HSP ist, wobei mir auch bewusst ist, dass beides ineinander einhergeht. Intro ist für mich eine Basis und egal ob man HSP, ADHS oder ASS hat, wird auch dort der Introvertierte Teil durchkommen. Jedoch bringt "das andere" noch mehr mit sich, was nichts mit dem reinen introvertiert sein zu tun hat.
Sie beschreibt ihr Kind als Extrovertiert und dass es ein Extrovertierter Zug ist, dass dies viel mit ihr zusammen sein will und viel mit ihr reden will. Da musste ich etwas schmunzeln. Ich glaube, das bei Kindern generell recht normal. Ich habe mind. ein introvertiertes Kind und auch dieses labert mich häufig zu oder will viel bei mir sein ;)

Fazit:
Für mich ist dieses Buch ehrlich ein Geschenk. Ich habe mich in so viel wiedergefunden, Gründe gefunden und auch Strategien. Mir hat auch der Kinderteil geholfen, um zu erkennen, was in meiner Kindheit schon introvertiert war. Einiges habe ich original genauso erlebt. Außerdem hilft es mir für meine eigenen Kinder. Viele Dinge, die sie erzählt hat, konnte ich nachempfinden. Zum Beispiel die Mutter, die morgens (schon) fix und fertig an der Kita ankommt und froh ist, das alles geschafft zu haben, aber auch nicht fähig ist, großartig etwas anderem noch ihrere Aufmerksamkeit zu schenken. Ich finde mich generell im Kontext introvertiert Mutter sein wieder.
Ich habe mich von diesem Buch einfach nur umarmt und abgeholt gefühlt. Vieles kenn ich selbst einfach so gut. Der Kinderteil wird für mich eine "Bibel" werden, denn bei meinen Kindern steht vieles noch bevor, wo ich sie auf ihre Art durchbegleiten muss. Ich danke der Autorin sehr für dieses Buch.

Bleiben oder Weg? Die Frage erübrig sich ja :)

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere