Cover-Bild Dunkelblum
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11,99
inkl. MwSt
  • Verlag: E-Books im Verlag Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 19.08.2021
  • ISBN: 9783462303582
Eva Menasse

Dunkelblum

Roman
Jeder schweigt von etwas anderem.
Auf den ersten Blick ist Dunkelblum eine Kleinstadt wie jede andere. Doch hinter der Fassade der österreichischen Gemeinde verbirgt sich die Geschichte eines furchtbaren Verbrechens. Ihr Wissen um das Ereignis verbindet die älteren Dunkelblumer seit Jahrzehnten – genauso wie ihr Schweigen über Tat und Täter. In den Spätsommertagen des Jahres 1989, während hinter der nahegelegenen Grenze zu Ungarn bereits Hunderte DDR-Flüchtlinge warten, trifft ein rätselhafter Besucher in der Stadt ein. Da geraten die Dinge plötzlich in Bewegung: Auf einer Wiese am Stadtrand wird ein Skelett ausgegraben und eine junge Frau verschwindet. Wie in einem Spuk tauchen Spuren des alten Verbrechens auf – und konfrontieren die Dunkelblumer mit einer Vergangenheit, die sie längst für erledigt hielten. In ihrem neuen Roman entwirft Eva Menasse ein großes Geschichtspanorama am Beispiel einer kleinen Stadt, die immer wieder zum Schauplatz der Weltpolitik wird, und erzählt vom Umgang der Bewohner mit einer historischen Schuld. »Dunkelblum« ist ein schaurig-komisches Epos über die Wunden in der Landschaft und den Seelen der Menschen, die, anders als die Erinnerung, nicht vergehen.
»Die ganze Wahrheit wird, wie der Name schon sagt, von allen Beteiligten gemeinsam gewusst. Deshalb kriegt man sie nachher nie mehr richtig zusammen. Denn von jenen, die ein Stück von ihr besessen haben, sind dann immer gleich ein paar schon tot. Oder sie lügen, oder sie haben ein schlechtes Gedächtnis.«

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.09.2021

Dunkle Vergangenheit

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Dunkelblum von Eva Menasse, erschienen im Kiepenheuer & Witsch eBook Verlag am 19. August 2021.

Dunkelblum ein Ort an der Grenze zu Ungarn kurz bevor der Eiserne Vorhang fällt und hunderte Ossis in der ...

Dunkelblum von Eva Menasse, erschienen im Kiepenheuer & Witsch eBook Verlag am 19. August 2021.

Dunkelblum ein Ort an der Grenze zu Ungarn kurz bevor der Eiserne Vorhang fällt und hunderte Ossis in der Botschaft in Ungarn ausharren. Ein Mann reist an, um die Vergangenheit zu erkunden, eine Gruppe Wiener Studenten kommt und bringt den jüdischen Friedhof auf Vordermann. Dies erzürnt einige der alten Anwohner deren Herzen Mördergruben sind und deren Geheimnisse dunkel.

Eva Menasse ist ein Geniestreich gelungen. Ohne schmerzhaft das Geschehen von Rechnitz im Roman aufzuklären, erzählt sie davon, wie es einer Dorfgemeinschaft mit solchen Geheimnissen geht. Um eine solche Geschichte zu erzählen wird der Leser natürlich mit einer ganzen Dorfgemeinschaft überschüttet. Es braucht auch einige Zeit und viel hin und her bis man richtig in der Geschichte und um was es geht angekommen ist. Die Gemeinschaft erinnert sich und schweigt und erfährt viel über die, die schweigen. Ich hatte anhand des Klappentextes einen Krimi erwartet und habe Geschichtsauferbeitung bekommen, was mich zwar überrascht hat, aber die Geschichte ist grandios erzählt und da ich gerne Juli Zeh lese hat mir dieses Buch auch sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 22.08.2021

Zeitreise

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Der Schauplatz der Handlung ist die österreichische Kleinstadt Dunkelblum. Sie wird nicht nur in der Vergangenheit Schauplatz eines Verbrechens, sondern spielt auch für DDR-Flüchtlinge eine große Rolle. ...

Der Schauplatz der Handlung ist die österreichische Kleinstadt Dunkelblum. Sie wird nicht nur in der Vergangenheit Schauplatz eines Verbrechens, sondern spielt auch für DDR-Flüchtlinge eine große Rolle. Das Buch vereinigt beide Begebenheiten perfekt und macht gleichzeitig deutlich, wie die älteren Anwohner damit umgehen. Ich fand das Buch sehr interessant und spannend. Der Fall ist in jeden Fall besonders und auch die Figuren sind bemerkenswert. :Sehr zu empfehlen.

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Veröffentlicht am 19.08.2021

Ortschronik

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Die Schriftstellerin Eva Menasse hat den Roman „Dunkelblum“ kunstvoll gestaltet.
Dunkelblum ist eine österreichische Kleinstadt im Grenzgebiet. Die Einwohner werden über 60 Jahre lang begleitet.Zur ...



Die Schriftstellerin Eva Menasse hat den Roman „Dunkelblum“ kunstvoll gestaltet.
Dunkelblum ist eine österreichische Kleinstadt im Grenzgebiet. Die Einwohner werden über 60 Jahre lang begleitet.Zur Nazuzeit waren viele Personen aktiv und auch danach verstanden die Schlimmsten es sich zu verstellen und waren wieder obenauf. Aber es gibt auch andere.
Aufgedeckt wird einiges, weil einer ein Ahnenforschung betreibt und weil sein Name oft vorkommt, kommt er auf die Idee eine Ortschronik zu schreiben.

Die Autorin schwingt ziemlich oft hin und her. Die Personen wechseln etwas viel, so das man mit den einzelnen Figuren nicht immer warm wird. Trotzdem ist es ein interessanter Roman, mit vielschichtigen Handlungen. Die Autorin verwebt menschliche und politische Katastrophen. Sie brilliert mit großer Erzählkunst. So ist gute Literatur.









Veröffentlicht am 19.09.2021

Hat mich nicht überzeugt

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Eva Menasse nimmt sich eines nach wie vor kontrovers diskutierten Themas der österreichischen Geschichte an: dem Verdrängen der Mittäterschaft während der NS-Zeit.
Das fiktive Dorf Dunkelbum wird gezielt ...

Eva Menasse nimmt sich eines nach wie vor kontrovers diskutierten Themas der österreichischen Geschichte an: dem Verdrängen der Mittäterschaft während der NS-Zeit.
Das fiktive Dorf Dunkelbum wird gezielt an der ungarischen Grenze platziert, gibt es doch dort den Ort Rechnitz, an dem sich in den letzten Kriegstagen das Massaker an jüdischen Zwangsarbeiter ereignet hat. Von den Toten fehlt nach wie vor jede Spur.

Doch zum Roman:

Koreny, der neue Bürgermeister, muss sich nicht nur mit dem Kampf der ortsansässigen Bauern und deren Kampf um eine eigene Wasserversorgung herumschlagen, sondern auch mit dem Verschwinden einer Studentin und dem Auffinden eines Skeletts. Wer ist der Tote? Ein ehemaliger Wehrmachtsangehöriger? Ein Grenzgänger? Gibt es noch mehr davon?

Und hängen der plötzliche Tod von Eszter Lowetz und das Verschwinden der Studentin damit zusammen? Beide, Eszter und die, Locke genannte Studentin, haben unangenehme Fragen zur verdrängten NS-Vergangenheit der Bewohner gestellt. Und warum restauriert ausgerechnet jetzt eine Gruppe langhaariger Gestalten den verwahrlosten dritten Friedhof von Dunkelblum? Warum der kleine Ort gleich drei Friedhöfe braucht? Jeder Bewohner, ob katholisch, evangelisch oder jüdisch wurde auf „seinem eigenen“ Friedhof beerdigt - sortenrein, quasi.

In Dunkelblum scheinen eine Menge von skurrilen Personen zu leben. Alte Frauen, die 1945 der Roten Armee in die Hände gefallen sind, ebenso alte Männer, die sich ewige Treue und Schweigen geschworen haben sowie mancher, der einiges zu verbergen hat.

Unklar ist, ob die Reschen-Resi, seinerzeit Zimmermädchen, im Hotel Tüffer eine von den Guten oder doch eine Nutznießerin ist. Immerhin hat sie 1938 von der jüdischen Hotelbesitzerin den Schlüsselbund erhalten und ihn bislang nicht hergeben müssen. Ob bei den Recherchen von Eszter und Locke Erben der Familie Tüffer ausfindig gemacht werden, die Ansprüche stellen könnten? Und wer ist dieser Fremde, der im Hotel logiert?

Meine Meinung:

Ich bin bei diesem Roman ein wenig zwiegespalten. Das hängt zum einem mit der Sprache und dem Schreibstil von Eva Menasse und zum anderen mit der Vielzahl von Themen zusammen.

Zur Sprache und Schreibstil:

Die Autorin verwendet zahlreiche Austriazismen, die mir gut gefallen. Sie hat dem Volk auf’s Maul geschaut. Viele Anmerkungen sind subtil und wirklich bösartig. Nervig hingegen ist für mich persönlich der Verzicht auf die direkte Rede. Damit kann ich mich so gar nicht anfreunden.

Zusätzlich dauert es sehr lange, bis die Autorin zum Kern kommt. Manches wird wiederholt. So verliert sich Eva Menasse in sehr vielen Details, ohne dass hier ein Informationsgewinn entsteht.

Der Schreibstil ist für viele Leser anstrengend. Die Fabulierkunst wird hier auf die Spitze getrieben und dient irgendwie nicht der Geschichte sondern einer Art Selbstverliebtheit.

Vielzahl der Themen:

Die Episode mit den DDR-Flüchtlingen, die wie seinerzeit die Ungarn-Flüchtlinge 1956, halbherzig wohlwollend aufgenommen werden, passt irgendwie nicht oder doch in die Geschichte. Ist die Hilfe für die DDR-Bürger eine späte Reue? Oder nimmt man sich ihrer nur deswegen an, weil sie Deutsche sind, auch, wenn die gemeinsame Sprache einiges Trennendes mit sich bringt?

Der Streit um eine eigene Wasserversorgung oder den Anschluss (böses Wortspiel!) an eine kommunale Wasserleitung ist nur ein weiteres davon.

Eva Menasse lässt uns an Familienzwisten teilhaben und springt ein wenig durch die Zeit, weniger durch den Raum, denn die Ereignisse aktuell oder vergangen, spielen sich in Dunkelblum bzw. in der unmittelbaren Umgebung ab. So kommt der Weinskandal von 1985 zur Sprache, der einige Winzer in den Abgrund reißt. Apropos Winzer! Manchmal hat man den Eindruck, ganz Dunkelblum lebt nur von flüssiger Nahrung in Form von Wein und Schnaps. Selbst wenn den einzelnen Familienmitgliedern täglich vor Augen geführt wird, dass der exzessive Alkoholkonsum letal ausgehen wird, mit dem Saufen aufhören ist keine Option. Sich die unbequeme Wahrheit schönreden, Pardon, schönsaufen schon.

Die Charaktere hingegen finde ich sehr gut gelungen. So begegnen unter anderem einem Altnazi und ungeschoren davongekommenen Mördern. Aber auch einem Anflug von Reue ("Wäre er erst einmal in Gewahrsam gewesen, hätten vielleicht ein paar andere auch etwas gesagt. Sie wollte nicht die Einzige sein") sowie selbstgeschaffene Differenzierungen ("Josef, ihr Mann und Vater ihres Sohnes, war ein anständiger Nazi"). Gab es „anständige Nazis“? Oder ist das wieder nur Schönfärberei?

Wenig ist hier im Ort schwarz oder weiß, das meiste, passend zum Ortsnamen dunkelgrau.

Wer sich mehr mit dem Massaker an den jüdischen Zwangsarbeitern beschäftigen will, dem sei das Buch „Und was hat das mit mir zu tun?“ von Sacha Batthyany, dessen Großtante Gräfin Margit Thyssen-Batthyány empfohlen. Sie war in eines der schrecklichsten Nazi-Verbrechen am Ende des Zweiten Weltkriegs verwickelt. In ihrem Schloss in Rechnitz gibt sie ein rauschendes Fest für führende Nazi-Bonzen. Gegen Mitternacht verlassen die Gäste das Schloss und erschießen 180 Juden. Was genau in dieser Nacht geschieht, ist bis heute unklar. Die Toten nach wie vor nicht gefunden.

Fazit:

Leider wirft dieser Roman, wie man an meiner Rezension sieht, mehr Fragen auf, als er beantwortet. Dieser irgendwie unrunde Schluss ärgert mich. Immerhin bin ich der Autorin durch einen Wust an Themen, Schwurbeleien und einer großen Zahl an beteiligten Personen gefolgt. Da hätte ich mir doch einen Abschluss, ob versöhnlich oder nicht, bleibt dahingestellt, verdient. So lässt mich der Roman unbefriedigt zurück. Daher kann ich ruhigen Gewissens auch nur 3 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 19.08.2021

Nicht meins

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Ich habe mich gleich von Anfang an schwer getan mit dem Buch und habe letztendlich nach ca. 1/4 der Buches aufgegeben. Die Story hat mich überhaupt nicht erreicht, die vielen Personen eher verwirrt und ...

Ich habe mich gleich von Anfang an schwer getan mit dem Buch und habe letztendlich nach ca. 1/4 der Buches aufgegeben. Die Story hat mich überhaupt nicht erreicht, die vielen Personen eher verwirrt und ich konnte auch dem Schreibstil nur wenig abgewinnen