Packende Zeitreise
Liebe Daisy,
heute melde ich mich von einem spektakulären Abenteuer zurück. Ich bin nämlich mit Hilfe von Eva Völlers Zeitenzauber. Die magische Gondel, das 2011 bei Baumhaus erschienen ist, gereist. ...
Liebe Daisy,
heute melde ich mich von einem spektakulären Abenteuer zurück. Ich bin nämlich mit Hilfe von Eva Völlers Zeitenzauber. Die magische Gondel, das 2011 bei Baumhaus erschienen ist, gereist. Wohin? Nach Venedig. Seite an Seite mit der Protagonistin Anna. Aber es wird noch besser.
Eigentlich dachte Anna nämlich, dass es sich um einen ganz gewöhnlichen Familienurlaub handelt, als sie mit ihren Eltern, die dort beruflich zu tun haben, nach Venedig gereist ist. Doch bereits nach wenigen Tagen des Herumschlenderns und Tramezzini Essens, wird ihre Welt auf den Kopf gestellt: Durch ein Missgeschick stolpert Anna in einen der Kanäle und wird bei dem Versuch wieder an’s Ufer zu kommen prompt in’s Jahr 1499 geschleudert. Das Leben, wie sie es kannte, ist verschwunden. Wird Anna den Weg dorthin zurückfinden? Und wer ist dieser junge Mann, der mit ihr in der Vergangenheit gelandet ist?
Du merkst schon, es handelt sich um ein abenteuerliches Buch. Ich hatte es vor einigen Jahren tatsächlich schon einmal gelesen und auch dieses Mal wieder große Freude, die Vergangenheit an der Seite von Anna zu erkunden. Sie ist eine ausgesprochen sympathische Protagonistin und ich konnte mich trotz des mittlerweile vorhandenen Altersunterschiedes oft mit ihr identifizieren, als sie von einem Fettnäpfchen in’s nächste stolperte.
Allgemein fand ich die Figuren und ihre verschiedenen Entwicklungen sehr gelungen. Nicht nur die beiden Protagonisten, sondern auch die Nebenfiguren waren vielschichtig erarbeitet. Es haben sich zunehmend mehr Aspekte offenbart, die neue Schlüsse auf Intrigen zuließen. Ich hatte erneut viel Spaß daran zu kombinieren, wer wirklich die Fäden in der Hand hat und worauf alles hinauslaufen könnte.
Auch dem Schreibstil war ich sehr zugetan. Eva Völler schreibt einfach, aber nicht trivial. Man fliegt förmlich durch die Seiten, ohne sich an bewusst kunstvollen Formulierungen zu stören. Dies passt auch hervorragend dazu, dass das Buch aus der Sicht von Anna geschrieben ist. Flapsige Ausdrücke in ihren Gedanken und viele Referenzen zur Populärkultur der Zeit, an denen ich ganz besonders große Freude habe, weil ich mit genau diesen Dingen groß geworden bin, machen diese Erzählperspektive authentisch.
Wie ich schon erwähnt habe, hatte ich das Buch vor einigen Jahren schon einmal gelesen. Ich konnte mich allerdings kaum erinnern und habe mich nun gefragt, warum. Das Buch kriegt von mir volle fünf Sterne und damals hat es vier bekommen. Ich glaube also, dass die fehlende Erinnerung an meinem Lesetempo liegt: Die Erzählung ist so mitreißend, dass ich kaum innegehalten und reflektiert, sondern immer weiter und weitergelesen habe.
Es ist ein Buch, das ein herrliches Lesegefühl auslöst und einem direkt das Gefühl gibt, mit Anna auf den Straßen Venedigs unterwegs zu sein. Und wer wäre das (momentan) nicht gerne?
Ich werde mich jedenfalls direkt in den zweiten Band stürzen und sehen, was für Abenteuer da auf Anna warten.
Deine Daffy