Dieses Buch ist ein richtiges Schmankerl!
Heinz und sein Herrl leben ein zurückgezogenes Leben im Wiener Gemeindebau. Sie drehen ihre Runden um den Block und besuchen ihren Freund Hans (seine Freundin Nina meiden sie aber). Schnell wird dem Lesenden ...
Heinz und sein Herrl leben ein zurückgezogenes Leben im Wiener Gemeindebau. Sie drehen ihre Runden um den Block und besuchen ihren Freund Hans (seine Freundin Nina meiden sie aber). Schnell wird dem Lesenden klar, dass das Herrl von Heinz ein anders ist als andere Menschen.
Eines Tages wird das von Routinen bestimmte Leben reichlich durcheinandergeworfen, als es ein Missverständnis mit dem Nachbarn, der immer schon was gegen Heinz hatte gibt. Der Nachbar stürzt und stirbt kurz darauf im Spital. Das Herrl befürchtet daraufhin den Nachbarn umgebracht zu haben und wegen Mordes ins Gefängnis zu müssen. Heinz’ Herrl wissen sich nicht anders zu helfen als eine alte Bekannte zu kontaktierten, die zur Aussage mit aufs Revier kommt. Zeitgleich tritt ins Leben von Heinz’ Herrl eine Frau, für die er Gefühle entwickelt wie er sie schon lange nicht mehr hatte. Die steht aber auch gleich unter Verdacht, als das Herrl plötzlich Drohbriefe erhält. Warum muss das Leben nur so kompliziert sein?
Der Klappentext versprach ein amüsantes und gemütliches Leseerlebnis, für mich war das Buch aber so viel mehr: Beim Lesen habe ich festgestellt, dass mir die österreichische Sprache unglaublich gut gefällt. Da begegnen einem Wörter wie Tramway, Stiegenhaus, Ordination oder Sackerl, in meinem umgebungsbedingten Sprachgebrauch vollkommen ungewöhnlich. Ich mag ja Bücher, in denen schrullige und seltsame Männer drin vorkommen, die wirken, als wären sie irgendwie ein bisschen fehl am Platz in der Welt. Mich erinnerte dieses Buch ein bisschen an “Rudi” von Anne Herzig, “Agathe” von Anne Bomann oder “Barbara stirbt nicht” von Alina Bronsky.