Cover-Bild Die Erfindung der Hausfrau. Geschichte einer Entwertung
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: HarperCollins
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Gesellschaftliche Gruppen
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 26.10.2021
  • ISBN: 9783749902408
Evke Rulffes

Die Erfindung der Hausfrau. Geschichte einer Entwertung

Über Arbeitsteilung, Rollenbilder und den Gender-Gap | Ein Plädoyer für mehr Gerechtigkeit und Wertschätzung von Care- und Hausarbeit

Kinder, Küche und Karriere? – Über Arbeitsteilung, Rollenbilder und gekippte Machtverhältnisse

»Das bisschen Haushalt« – diese unsäglich anstrengende, undankbare Aufgabe kostet viele Frauen bis heute den letzten Nerv. Egal, ob sie berufstätig oder »nur« Hausfrau (und Mutter) sind. Doch unter welchen ökonomisch-gesellschaftlichen Verhältnissen konnte sich überhaupt ein solches Rollenmodell etablieren, das Frauen nicht nur in finanzielle Abhängigkeit drängte, sondern enormen psychischen Belastungen aussetzte?

Evke Rulffes erzählt die historische Entwicklung der Hausfrau nach und zeigt, wo sich diese alten Verhältnisse trotz all der politischen Bemühungen um ein gleichberechtigtes Miteinander heute noch wiederfinden, wie sie uns prägen und beeinflussen: Warum haben vor allem Mütter das Gefühl, sie müssen alles alleine schaffen? Warum ist es ihnen unangenehm, sich Hilfe zu organisieren? Und warum bleibt selbst das Organisieren von Hilfe in der Regel bei ihnen hängen?

Pointiert, fundiert und erhellend zeigt uns die Autorin die historischen Gründe für unseren Gender-Gap und was die Erfindung der Hausfrau mit dem schlechten Gewissen der Mutter zu tun hat. Denn »Das bisschen Haushalt« kommt nicht von ungefähr …

Ein Plädoyer für mehr Gerechtigkeit und Wertschätzung von Care- und Hausarbeit


»Evke Rulffes zeigt in ihrem Buch "Die Erfindung der Hausfrau" das fehlende Bewusstsein für eine unverzichtbare Arbeit - und liefert amüsante Einblicke in die Alltagskniffe des 18. Jahrhunderts.« Marlene Knobloch, Süddeutsche Zeitung , 18.10.2021

»Ein sehr spannendes Buch.« Judith Heitkamp, BR2 Kulturwelt , 28.10.2021

»Präzise macht Rulffes deutlich, dass wirkmächtige Rollenbilder sich aus ideologischen Motiven entwickelten, zum Nachteil von Frauen.« Elisa von Hof, Der Spiegel , 30.10.2021

»[Es] lohnt sich das Buch zu lesen – Die Erfindung der Hausfrau – sehr interessant, sehr vielschichtig.« Kristin Hunfeld, Bremen Zwei , 31.20.2021

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.01.2022

Alles für die Familie

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" Diener für niedere Arbeiten konnte sich nur eine Minderheit der vorindustriellen Gesellschaft leisten, im Zuge der Demokratisierung steht heute fast dem gesamten männlichen Bevölkerungsteil eine Ehefrau ...

" Diener für niedere Arbeiten konnte sich nur eine Minderheit der vorindustriellen Gesellschaft leisten, im Zuge der Demokratisierung steht heute fast dem gesamten männlichen Bevölkerungsteil eine Ehefrau als Dienerin zur Verfügung."
Dieser Satz findet sich fast am Ende des Buches von Evke Rulffes und er wirkt unwirklich. Nach der Lektüre bildet er allerdings eine logische Konsequenz aus der bisherigen Entwicklung, schließlich ist es nichts anderes, was eine Ehefrau verrichtet, Dienste, die früher von Dienstboten verrichtet wurden und aus Kostengründen irgendwann immer mehr in die Verantwortung der Ehefrau übergingen.

Die Autorin setzt in ihren Ausführungen recht früh an, geht Jahrhunderte zurück, zeigt eine Zeit in der es vollkommen normal war, das Frauen Betriebe führten, ein Handwerk ausübten, Handel trieben. Gerade in Kriegszeiten war es unabdingbar, dass Frauen all diese Tätigkeit autark und selbständig ausführen konnten, um so in Abwesenheit der Männer das Auskommen der Familie zu sichern. Später werden Mann und Frau als Partner dargestellt, allerdings kommt es immer mehr zu einer gewissen Aufgabenverteilung. Während der Mann die Rolle des Hausvorstandes ausübt, obliegt es der Frau über das Gesinde und die täglichen Aufgaben in Haus und Hof zu wachen. Es gibt für ihr Aufgabenfeld schriftliche Ratgeber, Die Hausmutter, erscheint in mehreren Bänden und gibt umfassende Tipps für alle Lebensbereiche, von Rezepten, über das Verhalten gegenüber dem Gesinde, bis hin zu ehelichen Pflichten wird alles behandelt. Diesem Abschnitt widmet sich die Autorin über weite Strecken des Buches, sehr interessant, aber manchmal etwas langatmig.

Das Buch zeigt sehr eindrücklich die Anforderungen, die an eine Ehefrau in verschiedenen Zeiten gestellt wurden und wie sie immer wieder an ihrem Verhalten gemessen wird. Nach der Lektüre verstehe ich um einiges besser, warum Frauen auch heute noch anders gesehen werden, in Rollen feststecken, unsicher sind und von Selbstzweifeln geplagt werden und sich aufreiben im Spagat zwischen Familie, Haushalt und Beruf.
Die Hausfrau ist tatsächlich eine Erfindung, wie der Titel ganz richtig beschreibt. Eine Erfindung der Gesellschaft, aber vor allem eben von Männern. Die Ehefrau, die schon immer zum Einkommen der Familie beigetragen hat, darf dieses nicht mehr offen, denn es würde dem Ansehen des Mannes schaden. Sie soll repräsentieren, den Wohlstand mehren, in dem sie Arbeiten nicht mehr auslagert, sondern selbst ausführt. Sie soll die Erziehung der Kinder übernehmen, dem Mann nach einem schweren Tag eine Stütze sein, nie klagen, oder sich beschweren und möglichst trotz einem vollgepackten Tag noch ihren ehelichen Pflichten nachkommen.

So sehr wir bei diesem Bild auch schmunzeln, zeigt die Autorin doch, wie weit in die jüngere Vergangenheit hinein dies Alltag war. Die Erkenntnis regt zum Nachdenken an und zum reflektieren über eigene Rollenbilder.

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Veröffentlicht am 03.01.2022

Zu eng gedacht. Unterhaltsam, aber nicht mehr

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Die Erfindung der Hausfrau – Geschichte einer Entwertung von Evke Rulffes, erschienen im HarperCollins Verlag am 26. Oktober 2021.

Das Bild der Frau wurde sehr im 18. Jahrhundert von der „Hausväterliteratur“ ...

Die Erfindung der Hausfrau – Geschichte einer Entwertung von Evke Rulffes, erschienen im HarperCollins Verlag am 26. Oktober 2021.

Das Bild der Frau wurde sehr im 18. Jahrhundert von der „Hausväterliteratur“ die Pastor Christian Friedrich Germershausens in einem 900 Seiten starken mehrere Bände umfassende Buchreihe für Frauen erschaffen. Weite Teile des Buchs von Evke Rulffes behandeln genau diese Buchreihe. Man bekommt einen guten Eindruck davon, wie Gemershausens Idealbild von Frauen gewesen ist.
Das Buch beginnt vorher mit Frauen die gleichberechtigt sind und in einer Gütergemeinschaft die Geschäfte was Buchhaltung, Ankauf und Verkauf beinhaltet selbstständig und auch in der Abwesenheit ihres Mannes führen kann und muss. Bei Gemershausen wandelt sich die Frau zu einem abhängigen Geschöpf, dass immer mehr Aufgaben innerhalb des Hauses selbstständig und eigentlich auch ohne Anleitung übernehmen muss. Das über 900 Seiten lange Werk was ihr da als Leitfaden dient hat noch nicht mal Kochrezepte, die man ohne Vorwissen durchführen kann.

Erst auf den letzten Seiten schafft es das Buch dann in die Neuzeit und wie lange auch dort Frauen völlig abhängig von einem männlichen Vertreter in Geschäftsangelegenheiten waren und das die ungeliebte und missachtete Hausarbeit, noch bis in die aktuelle Zeit automatisch an die weibliche Bevölkerung weitergereicht wird.

Insgesamt war es faszinierend wie sich die Wünsche eines Mannes so in unsere Kultur einschleichen konnten, auf der anderen Seite war er zwar der Letzte der in Deutschland solche Hausväterliteratur verfasste, aber soweit ich das sehe ist mir dieses Buch zu eng. Hausfrauen gab und gibt es überall auf der Welt und überall mussten und müssen sich Frauen ihre Rechte erst erkämpfen. Das kann nicht an einer Buchreihe eines Autors liegen, dessen Buch, so die Autorin, mehr verschenkt als gelesen wurde. Ganz interessant, aber nicht informativ genug.

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