Cover-Bild Die Brut - Sie sind da
Band 1 der Reihe "Die Brut"
(38)
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 398
  • Ersterscheinung: 24.05.2017
  • ISBN: 9783596035533
Ezekiel Boone

Die Brut - Sie sind da

Thriller
Rainer Schmidt (Übersetzer)

Etwas lebt. Und es vermehrt sich rasend schnell.

Am Amazonas stirbt eine Wandergruppe. Kurz zuvor war ein merkwürdiges Summgeräusch zu hören.
In Indien schnellen die Seismographen in die Höhe, doch es folgt kein Erdbeben.
In China wird eine Atombombe gezündet. Angeblich versehentlich.
In Minneapolis stürzt ein Flugzeug vom Himmel. Im Wrack findet Agent Mike Rich eine verbrannte Leiche aus der etwas Schwarzes kriecht.
Biologin Melanie Guyer erhält in Washington eine FedEx-Sendung. Ein mysteriöser Fund von den Nazca-Linien.

Nervenzerrende Spannung – Sie werden das Atmen vergessen!

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.06.2017

Abstraktes biologisches Weltuntergangszenario – Teil 1

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Klappentext und Kurzzusammenfassungen wurden für diesen Thriller clever gewählt, sodass es passieren kann, dass man sich im Vorfeld ein etwas anderes Buch erwartet, als es schlussendlich wird. Für Fans ...

Klappentext und Kurzzusammenfassungen wurden für diesen Thriller clever gewählt, sodass es passieren kann, dass man sich im Vorfeld ein etwas anderes Buch erwartet, als es schlussendlich wird. Für Fans von leicht apokalyptischen Horror-Blockbustern ist dieser Thriller – der sich eher wie ein ausgebautes Drehbuch für einen solchen Film liest – sicher das richtige.
Für einen gut und spannend aufgebauten Thriller war über große Strecken für mich einfach zu vieles vorhersehbar und weder besonders gruselig noch fesselnd geschrieben. Zu weit ab von Wahrscheinlichkeiten und biologischen Gegebenheiten agiert hier die Bedrohung, die die Menschheit in Geiselhaft nimmt. Durch diese unwirklichen Beschreibungen ergibt sich eine emotionale Distanz, die verhindert, dass der Leser vollkommen im Buch versinkt. Natürlich liest sich die Geschichte flott und kurze Abschnitte halten das Tempo hoch. Doch das reicht nicht. Der schnelle Ortswechsel, die vielen Charaktere die teilweise nur kurz auftreten und auch die, die wiederkehrend sind, können kaum Bindung zum Leser aufbauen.
Zu unnahbar und wenig mitleiderregend bleiben die handelnden Personen, da die Gesamtsituation einfach den gesamten Raum einzunehmen scheint. Bleibt dann Platz für ein paar persönliche Gedanken und Geschichten, scheinen sie fast schon deplatziert zu sein, an falscher Stelle angesprochen zu werden.
Hinzu kommen noch zwei sehr wesentliche Punkte: die Grundidee, die hinter dem Thriller zu stecken scheint und an oben erwähnte Filme erinnert, ist für mich zusätzlich noch mit einer Novelle von Jeremias Gotthelf verknüpft (wer das Buch liest, wird die passende schnell erraten). Somit ist nichts an diesem Plot eine komplett neue Erfindung. Alles wirkt bekannt, was auch nicht zur Spannung beiträgt. Der zweite Punkt: Dieses Buch ist in sich nicht abgeschlossen, es wird keinerlei Lösung der scheinbar ausweglosen Situation angeboten. Dieses Buch ist Teil 1 einer Trilogie. Schwer vorstellbar, wie der eher dünne, sich wiederholende Plot, noch zwei Mal 400 Seiten füllen soll.

Veröffentlicht am 02.06.2017

Leider sehr enttäuschend

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Die Welt steht einer noch nie dagewesenen Gefahr gegenüber. Überall auf der Welt werden Menschen bei lebendigem Leibe gefressen, während schwarze Fluten über die Kontinente spülen. Die amerikanische Regierung ...

Die Welt steht einer noch nie dagewesenen Gefahr gegenüber. Überall auf der Welt werden Menschen bei lebendigem Leibe gefressen, während schwarze Fluten über die Kontinente spülen. Die amerikanische Regierung versucht mit allen Mitteln eine Invasion zu verhindern, doch die Brut ist schon längst unter uns!

Das Cover gefällt mir ganz gut. Ich habe zwar erst auf den zweiten Blick gesehen, dass es Spinnenweben sind - ich dachte es wären Rauchschwaden - aber es lässt trotzdem eine gruselige Stimmung aufkommen und gibt schon einen ersten Hinweis auf den Inhalt des Buches.

Ich muss gestehen, ich bin unglaublich enttäuscht von diesem Buch. Nachdem mir das Cover und der Klappentext so gut gefallen haben, konnte ich kaum erwarten das Buch endlich lesen zu dürfen, aber von Seite zu Seite ist meine Begeisterung verflogen.
Für mich das größte Manko an diesem Buch sind die vielen Perspektivenwechsel.
Mit ein, zwei, von mir aus auch drei verschiedenen Perspektiven komme ich ja noch klar, aber immer wenn ich dachte noch mehr kann einfach nicht kommen, erlebe ich die Geschehnisse aus einer neuen Sicht.
Sicherlich ist das dazu da, um dem Leser zu zeigen wie ernst die Lage ist und wie schnell sich die Brut ausbreitet, aber ab einem gewissen Punkt wurde es nur noch verwirrend und unübersichtlich.
Dazu kommt, dass die vielen Wechsel dazu geführt haben, dass ich mit keinem der Charaktere wirklich warm werden konnte. Grade wenn ich das Gefühl hatte ich lerne einen Charakter näher kennen und verstehe vielleicht besser was seine Rolle in dem Szenario ist, wurde ein neuer Vorgestellt und ich war wieder damit beschäftigt die neuen Informationen abzuspeichern.
Ganz ehrlich - irgendwann habe ich die Infos auch einfach durcheinandergeworfen und es aufgegeben die Charaktere auseinander halten zu wollen.
Die Handlung an sich hat mir soweit ganz gut gefallen. Hin und wieder hatte ich das Gefühl, dass ein Kapitel nur eingestreut wurde, um ein paar mehr Seiten zu füllen und dem Leser noch einmal ins Gedächtnis zu rufen, wie schlimm das alles ist.
Die ein oder anderen Tatorte, die geschildert wurden, haben mir schon einen leichten Schauer über den Rücken laufen lassen, denn sie wurden sehr bildlich beschrieben und sehr detailreich.
Aber das ist letztendlich ein Pluspunkt, denn das macht einen Thriller authentischer.
Und das vor Allem, wenn man, wie ich, ein wenig Angst hatte, dass die Handlung zu sehr in Richtung Science Fiction abzurutschen droht.
Der Schreibstil des Autors hat mir am Besten an diesem Buch gefallen. Sehr flüssig, einfach und dennoch ein wenig anspruchsvoll, sodass man schnell vorangekommen ist.

Fazit:
Ich habe mir viel mehr von dem Buch versprochen und bin daher doch sehr enttäuscht. Ich glaube auch nicht, dass ich mir die folgenden zwei Bände noch kaufen werde.

Veröffentlicht am 29.05.2017

Ein zu lang geratener Prolog

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Dieses Buch ist als Thriller bezeichnet, hat jedoch deutliche Elemente des benachbarten Horror-Genres. Wer mit Spinnen nicht gut kann oder relativ detaillierte Beschreibungen von blutigen Szenen nicht ...

Dieses Buch ist als Thriller bezeichnet, hat jedoch deutliche Elemente des benachbarten Horror-Genres. Wer mit Spinnen nicht gut kann oder relativ detaillierte Beschreibungen von blutigen Szenen nicht mag, ist hier definitiv falsch.

Ebenfalls falsch ist hier allerdings auch jeder, der eine stringent erzählte Geschichte mit klassischem Spannungsbogen sucht. Schon nach wenigen Kapiteln, die alle recht kurz gehalten, teilweise nicht einmal eine Seite lang sind, wird deutlich, dass wir es mit einer großen Gruppe von vorläufig unabhängig voneinander agierenden (oder besser: reagierenden) Figuren zu tun haben. Manche sind relativ offensichtlich nur als Bauernopfer da, um dem Leser anschaulich das Grauen der Bedrohung vor Augen zu führen, während andere sich schnell als Protagonisten herauskristallisieren und wieder andere in ihrer Bedeutung noch unklar bleiben. Für mich war es kein Problem, den vielen verschiedenen Handlungssträngen zu folgen, doch mit ein bisschen weniger Aufmerksamkeit kann man da schon mal ins Schwimmen geraten. Gerade auch die Anzahl an „Bauernopfer-Kapiteln“ ist eventuell zu hoch, da sie meistens wenig Neues (und soweit bisher ersichtlich: wenig Bedeutendes) beisteuern.

Die Personen, die uns länger begleiten, haben alle eines gemeinsam: Sie sind sehr menschlich und sie denken sehr gerne über sich, ihr Aussehen, ihr Sexleben und das Sexleben ihrer Mitmenschen nach. Mir gefällt es, wenn Figuren in Büchern tatsächlich viel nachdenken und wir als Leser das mitbekommen. Das gibt sowohl den Charakteren als auch der Geschichte Tiefe und kann zu spannenden Momenten führen. Charakterentwicklung ist nicht umsonst meine favorisierte Triebfeder für den Plot. Hier jedoch folgt aus der Charakteranalyse nichts. Rein gar nichts. Weder entwickeln sich Beziehungen, noch hat jemand Sex, noch handelt irgendein Charakter aus einer beziehungstechnischen Motivation heraus. Gewiss, manche Personen lernen sich nur aufgrund anderer, existierender Beziehungen kennen, aber nie wird das, was so viel Platz in der Erzählung einnimmt, tatsächlich zur Triebfeder irgendeiner Handlung. Entsprechend fragwürdig ist es, warum den inneren Monologen und dem Sexleben der Charaktere so viel Spielraum beigemessen wird.

Gerade die erste Hälfte des Buches ist zudem dominiert von Zurschaustellung des Horrors, was leider relativ schnell eintönig und repetitiv wirkt. Besonders interessant: Obwohl viele verschiedenen Regionen der Welt präsentiert werden, haben wir doch einen sehr deutlichen Amerika-Fokus, was für mich ein weiteres zentrales Problem des Buches ist: Wir betrachten die Welt nur als Amerika. Ja, die bisher wichtigsten Personen sind alle Amerikaner – zum Beispiel die Präsidentin der USA. Ja, natürlich interessieren sich amerikanische Medien nicht für China oder Indien. Das könnte man in den Teilen, die in Amerika spielen, tatsächlich so darstellen und es könnte eine schöne unterschwellige Gesellschaftskritik sein. Stattdessen jedoch reiht sich der Autor mit dem Buch selbst direkt ein: Wir sind in China und Peru und Indien nur Zuschauer, reine Zuschauer. Während wir von Amerika erfahren, was in Medien, Bevölkerung und Regierung vor sich geht, sehen wir in allen anderen Ländern, die betroffen sind, nur von außen was das Grauen anrichtet. Warum kann man nicht zumindest einen Einblick geben, wie die Entscheidung für die Atombombe abgelaufen ist? Wieso kann man nicht zumindest als Ausschnitt zeigen, wie indische Medien reagieren? Und wo ist eigentlich Europa, abgesehen von Schottland? Muss ein Thriller, der eine globale Bedrohung zum Thema hat, denn nur auf Amerika fokussiert sein, bloß weil der Autor amerikanisch ist und das erste Zielpublikum auch? Kann man nicht in unserem heutigen Zeitalter zumindest versuchen, international zu denken? Aber wer weiß, vielleicht überraschen mich die Folgebände ja in der Hinsicht. Vom alten amerikanischen Patriotismus, wie wir ihn bei Independence Day hatten, habe ich jedenfalls genug.

Kommen wir zu der Frage, ob dieses Buch spannend ist. Ich würde sagen: Es ist interessant. Gerade die zweite Hälfte des Buches wir zunehmend interessanter und so hat auch mein Lesetempo zugenommen. Allerdings habe ich mich nie gegruselt oder fand es wirklich spannend. Bei „Die Saat“ von Guillermo Del Toro, welches ganz ähnlich funktioniert mit verschiedenen Protagonisten, Bauernopfer und einer zunächst unbekannten Bedrohung, da habe ich mich teilweise so sehr gegruselt, dass ich nachts Angst vor dem Einschlafen hatte. Es ist also durchaus möglich, mit dem geschriebenen Wort Horror zu erzeugen. Doch entweder, in der Übersetzung ist etwas verloren gegangen – muss man eigentlich „obstacle“ wirklich mit „Obstakel“ übersetzen? – oder der Autor ist einfach nicht im selben Maße fähig zu bildgewaltiger Sprache. Schade, denn er nimmt sich viel Zeit, das Grauen und die blutigen Szenen zu beschreiben, doch mehr als ein mildes „Oha“ hat es bei mir nie ausgelöst – und ich ängstige und ekele mich schnell! Dennoch: Es war interessant, die Figuren haben authentische Dialoge geführt und die Handlung hat sich weitestgehend logisch entwickelt.


Fazit

Der Thriller „Die Brut – Sie sind da“ von Ezekiel Boone ist interessant, aber nicht spannend oder gruselig. Obwohl die zweite Hälfte des Buches stärker wurde, konnte die Geschichte mich nie fesseln, da die Handlung kaum voran ging und man nie den Eindruck hatte, die extrem selbst-reflektierten Charaktere würden tatsächlich agieren. Das gesamt Buch liest sich wie ein raffinierter Prolog – und da es der Auftakt zu einer Trilogie sein soll, muss man es wohl als solchen betrachten, um das Buch mögen zu können.