Liebevoll aber etwas zu öberflächlich
Ein älterer Mann erwartet seine Tochter und ihre Familie zu einem gemütlichen Sonntagsessen. Er kauft alles ein, deckt den Tisch und versucht sich das erste Mal im Kochen. Denn seine Frau kann diese Aufgabe ...
Ein älterer Mann erwartet seine Tochter und ihre Familie zu einem gemütlichen Sonntagsessen. Er kauft alles ein, deckt den Tisch und versucht sich das erste Mal im Kochen. Denn seine Frau kann diese Aufgabe nicht mehr übernehmen, sie ist vor acht Monaten bei einem Unfall ums Leben gekommen. Doch als der Mann fertig ist mit seinen Vorbereitungen, erreicht ihn eine weitere Unglücksnachricht. Seine kleine Enkelin ist gestürzt und die Familie kann daher nicht zum Essen kommen. Besorgt aber auch ein wenig enttäuscht macht er sich auf den Weg in einen nahgelegenen Park. Dort trifft er auf Elena und ihren Sohn, einem begeisterten Skateboardfahrer. Elena und der Mann kommen ins Gespräch, denn beide haben großen Bedarf zu reden. Und da kommt ihnen eine Idee. Warum verbringen sie diesen Tag nicht zusammen, bei einem leckeren Essen, was fertig zubereitet auf einem gedeckten Tisch wartet.
Die Idee des Buches hat mir sehr gut gefallen. Zwei einsame Menschen, die sich spontan finden und zusammentun um gemeinsam weniger alleine zu sein. Ein sehr schöner Gedanke. Der erste Eindruck durch eine Leseprobe hat mich dann aber etwas verwirrt. Es war schwer in die Geschichte einzusteigen, da für mich nicht eindeutig war, wo wir uns befinden, welche Figuren gerade handeln und warum. Neue Charaktere tauchten plötzlich aus dem nichts auf und man fragte sich, welche Rolle sie für den weiteren Verlauf spielen sollten. Alles blieb ungewohnt vage. Auch im weiteren Verlauf der Handlung haben sich diese Fragen kaum beantwortet. Der gesamte Aufbau der Geschichte macht eher den Eindruck einer Sammlung von Erinnerungen, als einer zusammenhängenden Geschichte. Manche Abschnitte wollten einfach nicht so ganz zum Rest des Textes passen. Möglicherweise war das Absicht, aber dann muss ich zugeben, dass dies nicht mein bevorzugter Schreibstil ist.
Die eigentliche Geschichte zwischen dem alten Mann und Elena kam jedoch trotzdem gut zwischen den etwas verwirrenden Abschnitten hindurch und war auch sehr schön geschrieben, was mich mit diesem Buch wieder etwas versöhnt hat. Man konnte mit den beiden Personen gut mitfühlen und freute sich über ihre neu gewonnen Bekanntschaft. Am Ende des Buches kann man sogar die kleine Botschaft ausmachen, dass wir bereit sein müssen, jeden Menschen nach Möglichkeit so zu akzeptieren, wie er ist und die Fehler, die jeder Mensch hat und macht, auch verzeihen zu können. Die Zeit alleine heilt eben nicht alle Wunden.
Ich hatte von dem Buch und seinem Inhalt zugegebenermaßen etwas mehr erwartet. Etwas mehr Tiefe und vielleicht auch ein überraschendes Moment. So blieb die Geschichte für mich leider etwas oberflächlich auch wenn sie in Teilen sehr liebevoll erzählt war.