Chris ist 17 Jahre alt und weiß noch nichts davon, dass er ein Wunschdenker ist. Wir befinden uns im Jahr 2041 und mit der Entfaltung seiner Gabe, als Wunschdenker andere Menschen beeinflussen zu können, sieht er sich plötzlich einer anderen Welt gegenüber. Einer Welt, in der es Hüter gibt, die ihm zur Seite stehen und Jäger, die ihn jagen.
Chris gerät zu allem Überfluss auch noch in die Fänge des fanatischen Andreas Austenberg, der eine neue Welt erschaffen will – Panterra Nova. Und dafür geht er über Leichen. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, um die Welt vor einer Katastrophe zu retten. Wird es Chris, seiner Hüterin und seiner besten Freundin gelingen?
Zunächst einmal möchte ich mich beim Thienemann-Esslinger Verlag für die zur Verfügung Stellung eines Ebooks zur Rezension bedanken.
Der Einstieg in die Geschichte fiel mir relativ leicht. Die Autorin bedient sich keiner komplizierten Sprache und ich konnte ihren Ausführungen diesbezüglich leicht folgen. Die Kapitel werden immer wechselnd aus der Sicht von Chris und dann wieder aus der von Andreas Austenberg.
Nur leider hat sich der Klappentext weit besser gelesen als das Buch an sich. Die Charaktere sind blass geblieben und ich konnte keinen so wirklich leiden. Abgesehen von einer kleinen Sympathie für Georg, das wars aber auch schon. Georg hat auch keine wirklich große Rolle im Buch.
Chris benimmt sich ständig widersprüchlich und er lernt mit seinen 17 Jahren überhaupt nichts dazu. Auf der einen Seite gibt er sich total reif, macht aber auf der anderen Seite immer wieder dieselben Fehler. Er denkt über sein Handeln nicht nach – weder beim ersten, noch beim fünften Mal.
Leider kommt auch das, was mich wirklich interessiert hätte, nämlich die Welt der Wunschdenker, Jäger, Hüter, viel zu kurz. Das wird irgendwie angeschnitten und dann ganz schnell abgefrühstückt und ist dann auch kein großes Thema mehr.
Umso größer allerdings das Thema rund um Andreas Austenberg, der einfach nur total einen an der Klatsche hat und dessen Ideale schon längst völlig aus der Bahn geraten sind.
Die Autorin lässt manches auch einfach unter den Tisch fallen. So zum Beispiel weiß ich noch immer nicht, wie die Mutter von Chris und seine beste Freundin Jana es geschafft haben, sich zu befreien, nachdem Chris Andreas Austenberg folgen musste.
Mitten in den Kapitel kommen Wechsel, bei denen ich oft vor meinem Kindle gesessen bin und überhaupt nicht mehr folgen konnte. Nach einem Thema geht es im nächsten Satz nahtlos mit einem ganz anderen Thema oder ein paar Tage später weiter. Verwirrend war für mich auch, dass es so dringend ist, die Welt zu retten, dann hat man aber plötzlich Tage und Wochen Zeit, um nix zu tun, rumzusitzen und zu warten. Ja was denn nun? Geht die Welt unter oder haben wir alle Zeit der Welt?
Dann nicht zu vergessen die Liebesgeschichte. Absolut unnütz und unglaubrüdig. Noch dazu ist es total gefühllos, wie Chris all seine Erlebnisse diesbezüglich so beschreibt.
In keiner Sekunde konnte ich mich in einen der Charaktere auch nur annähernd hineinversetzen und die Welt, die die Autorin hier erschaffen wollte, konnte ich mir auch nicht vorstellen. Meine Fantasie wurde überhaupt nicht beflügelt und ich habe mich wirklich durch das Buch gekämpft.
Persönlicher Geschmack ist natürlich, dass ich keine so langen Kapitel mag. Aber wenn mir mein Kindle über 30 Minuten für ein Kapitel anzeigt, finde ich das definitiv zu lang. Denn mitten im Kapitel aufzuhören, weil man vielleicht gerade nicht so viel Zeit zum lesen hat, finde ich nicht gut.
Alles in allem kann ich dieses Buch wirklich nicht weiterempfehlen. Es gibt so grandiose Dystopien, bei denen man sich auch wirklich vorstellen kann, dass es die dort beschriebene Welt einmal so gibt. Und noch dazu dann mit sympathischen Da braucht man sich wirklich nicht mit diesem wirklich schwachen Versuch zu beschäftigen.
Aus all den aufgeführten Gründen kann ich hier nicht mehr als einen Stern vergeben.