Aufgeben oder kämpfen?
Dr Thea Graven ist ihrem vollkommenen Glück sehr nah, als ein schwerer Schicksalsschlag sie trifft. Sie steht kurz vor der Heirat mit Georg, als sie sich plötzlich immer schwächer fühlt, was in der Diagnose ...
Dr Thea Graven ist ihrem vollkommenen Glück sehr nah, als ein schwerer Schicksalsschlag sie trifft. Sie steht kurz vor der Heirat mit Georg, als sie sich plötzlich immer schwächer fühlt, was in der Diagnose 'Kinderlähmung' mündet. Thea muss um ihr Leben kämpfen und hat Erfolg, aber es bleiben Lähmungen zurück, die sie psychisch so treffen, dass sie sich aufgibt. Nur dank des selbstlosen Einsatzes ihrer Schwester Katja empfindet sie nach und nach wieder Freude am Leben....
Am Schreibstil der Autorin gibt es nichts auszusetzen, der Roman liest sich flüssig und erfasst alle Details, besonders auf der Gefühlsebene. Spannung ist auch vorhanden, denn man möchte immer weiter lesen, um zu sehen, ob alles wieder besser wird. Manchmal hatte ich sogar ein Tränchen der Rührung im Auge. Was mir nicht so gut gefällt, ist die Voraussehbarkeit vieler Handlungen, wirklich überraschend ist wenig. Es könnte ja auch mal etwas nicht so gut laufen....Besonders am Ende passt alles optimal zusammen, nichts geht schief, sogar Geld ist kein Problem in dieser wirtschaftlich schweren Zeit. Das war mir eindeutig zu viel Gelingen.
Dem Roman liegen intensive Recherchen zu Grunde, so habe ich sehr viel über die Gefährlichkeit der Kinderlähmung erfahren, was mir bisher nicht in seinem ganzen Ausmaß bekannt war. Und auch die Überschreitung der Regeln in Kinderheimen hat meinen Wissensstand erweitert.
Alles in allem muss ich sagen, dass mir die Reihe um Friederike Matthée derselben Autorin besser gefallen hat, da sie irgendwie realistischer war. Trotzdem war dieses Buch lesenswert und ist etwas fürs Herz.