Cover-Bild Terror
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: btb
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Politik
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 176
  • Ersterscheinung: 12.09.2016
  • ISBN: 9783442714964
Ferdinand von Schirach

Terror

Ein Theaterstück und eine Rede
Ein Theaterstück von bedrückender Aktualität. Es stellt die Frage, wie wir in Zukunft leben wollen. Werden wir uns für die Freiheit oder die Sicherheit entscheiden? Wollen wir, dass die Würde des Menschen trotz der Terrorgefahr noch gilt?

Ein Terrorist kapert eine Maschine der Lufthansa und zwingt die Piloten, Kurs auf die voll besetzte Allianz-Arena in München zu nehmen. Gegen den Befehl seiner Vorgesetzten schießt ein Kampfpilot der Luftwaffe das Flugzeug ab, alle Passagiere sterben. Der Mann muss sich vor Gericht für sein Handeln verantworten. Seine Richter sind die Zuschauer und Leser, sie müssen über Schuld und Unschuld urteilen.

Der Anschlag auf die Redaktion von Charlie Hebdo im Januar 2015 hat auf schrecklichste Weise gezeigt, wie hoch der Preis sein kann, den wir für unsere Freiheit zahlen müssen. Schirachs Rede auf Charlie Hebdo, die ebenfalls in diesem Band enthalten ist, ist ein Plädoyer für die Freiheit des Wortes, für unsere Zivilisation im Angesicht ihrer Feinde.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.08.2018

erschütternd, überraschend, schockierend, unerwartet

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Terror beinhaltet zum einen das Theaterstück mit dem gleichnamigen Titel, das beeindruckend und bedrückend zugleich ist, sowie zum anderen eine Rede des Autors Ferdinand von Schirach zur Verleihung des ...

Terror beinhaltet zum einen das Theaterstück mit dem gleichnamigen Titel, das beeindruckend und bedrückend zugleich ist, sowie zum anderen eine Rede des Autors Ferdinand von Schirach zur Verleihung des M100-Sanssouci Medien Preises an Charlie Hebdo mit dem Titel Machen Sie unbedingt weiter. Obwohl das Buch bereits 2015 erschien, ist das Thema nach wie vor hochaktuell und mit vielen seiner Prognosen hat der Autor – leider, muss man sagen – letztlich richtig gelegen.
Terror ist unheimlich fesselnd und außerordentlich interessant, obschon es sich dabei „nur“ um ein Theaterstück und nicht um einen Roman handelt, wodurch es bis auf wenige Regieanweisungen ausschließlich aus der wörtlichen Wiedergabe des Gesprochenen besteht. Es beschäftigt sich mit einem sehr brisanten Fall, der allerlei Emotionen hochkochen lässt – auch heute noch. Niemand vermag wohl zweifelsfrei zu sagen, wie er sich in so einer Situation am Ende wirklich entscheiden würde.

Im Mittelpunkt steht somit eine ausgesprochen schwierige, provokante Fragestellung, über die sogar Juristen stundenlang diskutieren können, ohne jemals auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Beide Seiten, Staatsanwaltschaft und Verteidigung, bringen durchaus sinnvolle, nachvollziehbare und überzeugende Argumente vor, am Ende muss jedoch jeder für sich selbst entscheiden, wessen Gründe einem gewichtiger erscheinen, wem man eher zustimmt. Das Urteil ist demzufolge nicht annähernd so eindeutig vorherzusehen, wie manch einer vielleicht glauben mag. Wenn wir Pech haben, wird ein solcher oder ähnlich gelagerter Fall eines Tages tatsächlich verhandelt werden müssen, das Ergebnis bleibt aber bis dahin offen.

Die Meinung von Ferdinand von Schirach scheint beim Lesen klar, doch vielleicht täuscht man sich da auch. Auf jeden Fall wird man letztlich selbst abwägen müssen, allerdings weniger Leben gegen Leben, sondern vielmehr die Menschenwürde gegen den Wunsch nach Vergeltung. Was wiegt schwerer? Was sind die Verfassung und ihre Prinzipien wert? Was ist wichtiger – Freiheit oder vermeintliche Sicherheit? Wenn wir beschließen sollten, Leben gegen Leben abzuwägen, wo ist dann die Grenze? Wer darf über Leben und Tod entscheiden? Wenn wir uns von unserer Angst beherrschen und uns immer weiter einschränken lassen, haben die Terroristen dann nicht ebenso gewonnen? Macht uns die Auffassung des Bundesverfassungsgerichts wirklich hilf- und wehrlos, wie der Angeklagte behauptet, oder ist sie nicht eher ein Ausdruck von Stärke?

Ferdinand von Schirach stellt in dem Theaterstück eine Vielzahl interessanter Überlegungen an. Es werden vergleichbare Fälle angesprochen, in denen man rein instinktiv völlig anders handeln oder gar nicht erst darüber nachdenken würde ein Menschenleben für ein anderes zu opfern und zeigt dann die zum Teil nur marginalen Unterschiede auf. Er bringt einen dazu seine Überzeugungen in Frage zu stellen und regt folglich definitiv zum Nachdenken an.

Die Darstellung der Gerichtsverhandlung ist ziemlich realistisch, mit Ausnahme der etwas zu ausschweifenden Plädoyers sowie der Entscheidungsfindung bzw. der Vielzahl an Schöffen. Es sind nämlich die Zuschauer, die letztlich über den Ausgang des Prozesses entscheiden. Es ist eine großartige Idee, das Publikum auf diese Weise aktiv in das Stück einzubinden und macht das Ganze noch deutlich spannender. Während das Ende im Theater natürlich allein der Entscheidung der Zuschauer entspricht, sind im Buch die beiden alternativen Enden nacheinander abgedruckt. Wer nach dem Lesen wissen möchte, für welche der beiden Alternativen sich das Publikum bei den Aufführungen des Stücks häufiger entschieden hat, kann die durchaus interessanten Abstimmungsergebnisse online einsehen.

Zusätzlich zum Theaterstück enthält das Buch, wie schon beschrieben, eine fantastische Rede des Autors, der man eigentlich in allen Punkten nur zustimmen kann. Er setzt sich darin mit grundlegenden, bedeutsamen Fragen auseinander und betont, wie wichtig es sei den Rechtsstaat auch in schweren Zeiten aufrecht zu erhalten, weil er essentiell für eine aufgeklärte Demokratie sei. Der Wunsch nach Vergeltung dürfe nicht dazu führen, dass wir unsere hart erarbeiteten Werte und Prinzipien vergessen. Andere Länder wie Norwegen seien bereits mit positivem Beispiel vorangegangen. Die Botschaft oder vielmehr die Frage, die sich schließlich jeder Stellen sollte, wird mehr als deutlich: Lohnt es sich die Freiheit für vermeintliche Sicherheit aufzugeben?


FAZIT

Terror ist erschütternd, überraschend, schockierend, unerwartet. Es beinhaltet ein grandioses Theaterstück, das man nach dem Lesen sehr gern einmal live sehen möchte, sowie eine überaus eindrucksvolle Rede, die man sich durchaus zu Herzen nehmen sollte.

Veröffentlicht am 14.08.2018

Nicht zu unterschätzen!

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Grob dürfte mittlerweile ein jeder die Handlung kennen, da das Theaterstück viel diskutiert worden ist: Als ein Terrorist ein Flugzeug der Lufthansa kapert und die Piloten zwingt, auf die menschengefüllte ...

Grob dürfte mittlerweile ein jeder die Handlung kennen, da das Theaterstück viel diskutiert worden ist: Als ein Terrorist ein Flugzeug der Lufthansa kapert und die Piloten zwingt, auf die menschengefüllte Allianz-Arena in München zuzusteuern, stellt sich die Frage, ob und wenn ja, wie man eingreifen darf oder sogar muss. Gegen den Befehl seiner Vorgesetzten schießt ein Kampfpilot der Luftwaffe - Lars Koch - das Flugzeug ab. Alle 164 Passagiere sterben, jedoch bleiben die 70.000 Besucher des Stadions am Leben. Dass von seinen Vorgesetzten kein Kommando erteilt wurde, hatte allerdings seine Gründe... Und so muss sich der Pilot vor Gericht verantworten - sowohl für seine Schuld als auch für seine Freisprechung gibt es zahlreiche Argumente und Regelungen. Ob er letztendlich verurteilt wird, liegt am Publikum, welches die Rolle der Schöffen einnimmt, oder am Leser.

Ich war sehr gespannt auf das Buch, da ich von dem Theaterstück nur gehört hatte und mir nun gerne ein eigenes Bild machen wollte. Tatsächlich lohnt es sich ausgesprochen, das Buch zu lesen - auch wenn man meint, die Dilemma-Situation ja bereits zu kennen. Die vielen Details, gesetzlichen Vorgaben und Alternativmöglichkeiten kann man unmöglich anders erfahren. Im Buch finden sich beide Enden - die Verurteilung und die Freisprechung -, während im Theaterstück das von der Mehrheit gewählte Ende aufgeführt wird. Sehr interessant finde ich hier, dass eine Internetseite betrieben wird, auf der man die weltweit gewählten Enden auf einer Karte sehen kann. So wird in Europa fast ausschließlich die Freisprechung und in asiatischen Ländern die Verurteilung gewählt.
Das Buch endet mit einer Rede von Schirachs zu Charlie Hepdo, die mich ebenfalls fesseln konnte. Generell hat der Autor mich mit diesem Werk wieder vollkommen in seinen Bann ziehen können. Das Buch hatte ich in kürzester Zeit beendet ohne eine Pause eingelegt zu haben. Dabei ist es wahrlich keine leichte Kost: Kann man ein Leben gegen ein anderes aufwiegen? Sollte man nicht zunächst alle Möglichkeiten ausprobieren, bei denen niemand zu Tode kommt? Wie bindend ist das Gesetz und macht man die Menschen, über die man in solchen Situationen entscheidet nicht zum Objekt? Was ist mit ihrer, im Grundgesetz festgehaltenen, unantastbaren Würde?

In meinen Augen ist dies kein überschätztes Werk. Ganz im Gegenteil halte ich es für äußerst wichtig, es gelesen und sich mit dem Thema ausführlich befasst zu haben. Es vermittelt nicht nur eine Sensibilität für (politisches) Handeln in schwierigen (Terror-)Situationen, sondern zeigt auch auf, welche Grundsätze unseren Staat zusammenhalten. Auch macht es bewusst, wie fatal vorschnelle Beurteilungen offenscheinig simpler Situationen sind. Ich kann "Terror" nur weiterempfehlen!

Veröffentlicht am 03.01.2018

Absolut empfehlenswert!

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Vor nicht allzu langer Zeit habe ich „Die Würde ist antastbar“ gelesen und mein Interesse für den Autor entdeckt. Dieses Buch hat mich sogar noch mehr überzeugt, obwohl ich anfangs recht skeptisch war, ...

Vor nicht allzu langer Zeit habe ich „Die Würde ist antastbar“ gelesen und mein Interesse für den Autor entdeckt. Dieses Buch hat mich sogar noch mehr überzeugt, obwohl ich anfangs recht skeptisch war, als ich das Theaterstück entdeckt habe. Wird das nicht ein wenig langweilig einer Gerichtsverhandlung zu folgen? Wird der Stil des Autors, der mich im ersten Buch so begeistert hatte, nicht irgendwie fehlen? Fragen die sich nach Abschluss der Lektüre definitiv verneinen kann. Das Theaterstück war für mich (ich besuche regelmäßig Theater) extrem fesselnd, beim Lesen hatte ich tatsächlich das Gefühl eine Vorstellung zu verfolgen und die Frage, ob man nun 164 Menschen einer Passagiermaschine töten darf, um 70.000 in einem Stadion zu retten, ist extrem gut dargestellt. Pro und Contra sind nachvollziehbar, das Thema einfach brandaktuell und sehr fesselnd. Man sollte sich in unseren Zeiten durchaus damit auseinandersetzen und sich seine Gedanken machen. Das Buch ist relativ schnell gelesen, aber was das Szenario danach an Diskussions- und Nachdenkpotenzial bietet, wird mich sicher noch lange geschäftigen. Meine Einstellung, die ich zum Thema im Vorfeld hatte, ist zumindest etwas ins Wanken geraten und das finde ich klasse. Würde ich den Piloten verurteilen? Vorher hätt ich definitiv mit Nein geantwortet – jetzt ist da ein „Ich weiß es nicht ganz genau“, wobei die Tendenz weiterhin zum Freispruch geht, nur nicht mehr allzu leichtfertig, wie im Vorfeld. Mich hat neben dem Theaterstück auch die Rede zur Preisverleihung für Charlie Hebdo sehr überzeugen können. Hier war ich voll mit dem Autor auf einer Linie – in Grundzügen- aber seine Argumentation hat mir die Augen weiter geöffnet.

Ich kann das Buch nur jedem Erwachsenen empfehlen. Man sollte seine moralischen, ethischen und rechtlichen Empfindungen immer wieder mal hinterfragen und prüfen – dafür bietet das Buch jeden nötigen Anreiz.

Veröffentlicht am 04.02.2017

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Nachdem ich vor kurzen " Die Würde ist antasbar" von Ferdinand von Schirach gelesen habe, wollte ich sogleich ein weiteres Buch von ihm lesen. Aufgrund der aktuellen Ereignisse bot sich Terror an.


Der ...

Nachdem ich vor kurzen " Die Würde ist antasbar" von Ferdinand von Schirach gelesen habe, wollte ich sogleich ein weiteres Buch von ihm lesen. Aufgrund der aktuellen Ereignisse bot sich Terror an.


Der Inhalt ist wie ein Theaterstück aufgebaut. Es wird der Fall des Herrn Koch verhandelt. Der ein Passagiermaschine abschoss um einen Anschlag auf ein voll besetzte Fußballstadium zu verhindern. Nun muss seine Schuld geklärt werden. Hat er richtig gehandelt, oder nicht? Das Buch gibt die ganze Verhandlung wieder. Und liest sich wie das Drehbuch eines Theaters. Man liest den jeweiligen Namen bzw. die Bezeichnung z.B Lauterbach oder Vorsitzender und darunter steht dann das, was die jeweilige Person sagt. Dinge die getan werden, werden kursiv abgedruckt.Am Ende gab es dann noch eine Rede, die mir wirklich gut gefallen hat. In ihr geht es natürlich um das Thema Terror und viele Ansichtspunkte von Ferdinand von Schirach kann ich nur teilen.

Sein Schreibstil, den ich sehr beeindruckend finde. Kam leider erst in der Rede am Ende so richtig raus. Davor gab dieser Theater Aufbau wenig platz für seine Erzählkunst. Dies fand ich recht schade. Auch waren mir manche Textstellen schon aus "Die Würde ist antasbar" bekannt. Da sie dort zitiert wurden. Die Rede am Ende hat diese Enttäuschung dann aber wieder etwas gemildert. Da sie wirklich gut war. Allein schon wegen ihr lohnt es sich, das Buch zu lesen.


Das Buch ist definitiv aktuell.
Der Aufbau als Theaterstück ist eine super Idee.
So wird zwar berichtet, aber nicht nur in eine Richtung argumentiert.
Der Leser kann sich selbst Gedanken machen und ihm wird keine Meinung aufgedrückt.
Die Rede am Ende ist für mich das Highlight des Buches.

Veröffentlicht am 24.10.2016

Regt zum Nachdenken an...unbedingt lesen!

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INHALT:

Ein Terrorist kapert eine Maschine der Lufthansa und zwingt die Piloten, Kurs auf die voll besetzte Allianz-Arena in München zu nehmen. Gegen den Befehl seiner Vorgesetzten schießt ein Kampfpilot ...



INHALT:

Ein Terrorist kapert eine Maschine der Lufthansa und zwingt die Piloten, Kurs auf die voll besetzte Allianz-Arena in München zu nehmen. Gegen den Befehl seiner Vorgesetzten schießt ein Kampfpilot der Luftwaffe das Flugzeug ab, alle Passagiere sterben. Der Mann muss sich vor Gericht für sein Handeln verantworten. Seine Richter sind die Zuschauer und Leser, sie müssen über Schuld und Unschuld urteilen.


MEINUNG:

Seit Verbrechen und Schuld bin ich bekennender Fan von Ferdinand von Schirach und habe innerhalb kürzester Zeit alles, was er je geschrieben hat, förmlich in mich aufgesaugt. Zum damaligen Zeitpunkt waren neben den beiden genannten Werken auch schon seine beiden Romane Tabu und Der Fall Collini erschienen. Glück für mich! Doch seitdem warte ich immer sehnsüchtig auf etwas Neues. Die Würde ist unantastbar hat mir zum ersten Mal nicht ganz so gut gefallen, aber Terror konnte mich jetzt wieder absolut begeistern.

Das Theaterstück beschäftigt sich mit einer Fragestellung, die sich für mich zunächst recht eindeutig und schnell beantworten lässt, aber im Verlauf des Lesens war ich mir damit nicht mehr so sicher. Sowohl der Angeklagte als auch Verteidiger und Staatsanwältin bringen sehr viele, fundierte Argumente hervor, die mich haben nachdenken lassen. Das Ganze macht es unheimlich schwierig hier zu einer Antwort zu kommen, die definitiv richtig und die andere im Umkehrschluss definitiv falsch ist. Hier kann man auch nicht wirklich damit argumentieren, dass das, wie es immer so schön heißt, Ansichtssache ist, denn das ist es nicht. Jedes Urteil zieht enorme Konsequenzen für unsere Rechtsstaatlichkeit und unserer Verfassung mit sich, die die Basis für unser Zusammenleben darstellt. In meinen Augen besonders dann, wenn man sich für „nicht schuldig“ entscheidet. Doch jeder Leser soll hier angeregt werden sich dazu eine eigene Meinung zu bilden. Es werden allerdings auch die Konsequenzen des Ganzen aufgezeigt und das halte ich hier für essentiell. Viele werden hier aus dem Bauch heraus entscheiden, dabei schließe ich mich selbst mit ein, doch so einfach ist eben nicht.

Am 17.10. wurde auf ARD auch der gleichnamige Film mit u.a. Martina Gedeck und Florian Fitz David dazu ausgestrahlt. Die Zuschauer durften dann per Anruf entscheiden, ob der Angeklagte Koch schuldig oder nicht schuldig ist. Wie entschieden wurde, ging danach auch durch die einschlägigen Quellen, wie u.a. Spiegel Online, Stern, Tagesschau. In der ARD Mediathek sind alle Beiträge dazu noch verfügbar.

Die Rede bezieht sich auf die Verleihung des M100- Sanssouci Medien Preises an Chrlie Hebdo. Sie macht sehr eindringlich darauf aufmerksam, dass wir Terror(-anschläge) nicht (versuchen) dürfen mit zusätzlichen Sicherheitsmechanismen zu bekämpfen, die vermeintlich nach mehr Schutz aussehen. Von Schirach bezieht sich hier sehr intelligent Benjamin Franklins bekanntes Zitat: „Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren.“ In der Rede führt er auch Beispiele aus der aktuellen Gegenwart an, wo genau eben das nicht gemacht wird. Das Zitat wird allerdings unterschiedlich aus dem Englischen Original übersetzt (hier könnt ihr mehr dazu lesen) Ich möchte hier gar nicht mehr zu sagen. Jeder sollte diese Rede selbst einmal gelesen haben. Sie regt definitiv zum Nachdenken und führt dem Leser so einige Kausalitäten und Beispiele vor Augen, die wir so vielleicht noch betrachtet haben.

FAZIT:

Ferdinand von Schirach hat hier ein sehr aktuelles Thema aufgegriffen. Trotz relativ kurzem Lesevergnügen, haben mich sowohl das Theaterstück als auch die Rede schwer zum Nachdenken gebracht. Beide haben mich dazu angeregt meine eigene Meinung und Ansichten zu den angesprochenen Themen zu hinterfragen. Wenn das Literatur im großen Sinne gesehen schafft, dann hat sie damit einen wesentlichen Fakt erreicht, weswegen ich gerne lese.

Ich vergebe 5 von 5 Sternen.