Die faszinierende Geschichte eines Clans
Legt ein letztes Mal eure Jade an, meine Freunde. Es geht wieder nach Janloon - genau wie die letzten Male erwartet uns eine brutale und fantastische Mischung, die ich so noch nie gelesen habe. Polit-Thriller ...
Legt ein letztes Mal eure Jade an, meine Freunde. Es geht wieder nach Janloon - genau wie die letzten Male erwartet uns eine brutale und fantastische Mischung, die ich so noch nie gelesen habe. Polit-Thriller gemischt mit Kampfkunst, Urban-Fantasy, Gang-Auseiandersetzungen und Internationalen Angelegenheiten - und in der gesamten großen Gemengelage hat die Familie Kaul wie immer ihre Finger mit im Spiel.
In den letzten Bänden habe ich Hilo, Shea und Anden tief in mein Herz geschlossen und bin mit ihnen jeden Schritt mit klopfenden grünen Herzen durch die Metropole Janloon gefolgt. Habe mit ihnen gelitten und gelacht, gekämpft und Wunden versorgt und die schweren Entscheidungen, die sie fällen mussten, getragen. Diese Bände legten das Fundament für „Jade Legacy“ - beschränkten sich die ersten Bände nur auf eine Handvoll Jahre, begleiten wir die liebgewonnenen Figuren jetzt über beinahe ein viertel Jahrhundert, natürlich mit vielen zeitlichen Sprüngen darin. Wenn Fonda Lee Anden, Hilo und Co. nicht so felsenfest in meinem Herzen verankert hätte, hätte ich wohl Probleme gehabt, der Handlung und den Figuren zu folgen. So fiel es mir leicht, da alles trotz der großen Sprünge sehr charakterzentriert war.
Da fiel es mir auch nicht schwer, der Handlung zu folgen, die sich mehr und mehr auf die wirtschaftliche Expansion ins Ausland fokussiert, ebenso wie auf die Clankriege im In- und Ausland. Ich saß mit den Geschwistern bei langen, schwierigen und gefährlichen Gesprächen, kämpfte mit Anden um das Leben von Grünblütlern und Nichtreaktiven, kämpfte mit Hilo tödliche Straßenkämpfe und lauschte mit Shae auf die Launen der ökonomischen Winde. Gleichzeitig war ich bei den größeren und kleineren familiären Katastrophen dabei.
Kekon, Esperia und Janloon haben mich als Handlungsorte immer fasziniert. Gefährliche Metropolen, in denen das Leben brodelt, in denen Fonda Lee das Fortschreiten der Zeit so gut beschreibt und uns daran teilhaben lässt.
Bisweilen haben mich die wirtschaftlichen Zusammenhänge, die zwar notwendig waren, aber auch bis in die letzte komplexe Kapillare erklärt, ermüdet, das muss ich ehrlich zugeben. Doch der Roman handelt von der Entwicklung einer Stadt, und für die sind nun mal auch die Geschäfte im In- und Ausland unerlässlich. Ansonsten wäre es kein so tiefer, düsterer, und grauer Roman geworden, wie ich ihn jetzt gerade vor mir liegen habe.
Er hat unglaublich viele Facetten, und Lee beschreibt diese so bildgewaltig und teilweise schockierend, hoffnungsvoll und niederschmetternd, dass ich teilweise auch einfach nur an den Seiten geklebt habe.
Ich habe trotzdem geschwankt - zwischen 4 und 4,5 Sternen. Das stärkste Buch dieser grandiosen und einzigartigen Reihe war der dritte Band nicht - aber das Ende hat mich emotional richtig abgeholt, mit einer Botschaft, die wir uns auch für unsere Realität gern zu Herzen nehmen sollten.
Ich empfehle diese Reihe für jeden, der auf komplexe, moderne Geschichten steht und der sich nicht vor brutalen Kämpfen und plötzlichen Todesfällen scheut. Er wird mit einem intensiven, charakterzentrierten Leseerlebnis belohnt.