Cover-Bild Der Duft des Regens
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Insel Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 366
  • Ersterscheinung: 21.10.2013
  • ISBN: 9783458359555
Frances Greenslade

Der Duft des Regens

Roman
Claudia Feldmann (Übersetzer)

In den weiten Wäldern Kanadas wachsen die Schwestern Maggie und Jenny glücklich und behütet auf. Sie lieben die Ausflüge zu den Seen, sammeln Pilze und Beeren, abends spielen sie mit den Eltern Karten. Doch die Welt der beiden Mädchen gerät vollkommen aus den Fugen, als der Vater bei einem Unfall ums Leben kommt. Und wenig später gibt die Mutter die Schwestern auch noch bei einer fremden Familie in der Stadt in Obhut – vorübergehend, sagt sie. Tage werden zu Wochen, Wochen zu Monaten, Monate zu Jahren. Die Mutter kehrt nicht zurück.
Auf sich gestellt, lernen Maggie und Jenny schnell, dass sie sich gegenseitig halten müssen, um den Boden nicht unter den Füßen zu verlieren. Sie entwickeln einen ungeahnten Überlebenswillen – stets begleitet von der Sehnsucht nach ihrer Mutter. Einige Jahre später macht sich Maggie schließlich auf, sie zu suchen. Sie kehrt zurück in die mächtigen Wälder, an die Orte ihrer Kindheit …

Frances Greenslade erzählt eine berührende und starke Geschichte von Müttern und Töchtern, von der einzigartigen Liebe zweier Schwestern, von Verlust und Verletzlichkeit, aber auch von Sehnsucht, Hoffnung und ungebrochener Zuversicht.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.09.2021

Wann kommt Irene zurück?

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"Sorgen waren in jede Nische rund um mein Herz gestopft wie Zeitungspapier in die Ritzen der Hüttenwand, und sie erdrückten die Leichtigkeit, die dort hätte sein sollen." (S. 10)

Die Geschichte der Familie ...

"Sorgen waren in jede Nische rund um mein Herz gestopft wie Zeitungspapier in die Ritzen der Hüttenwand, und sie erdrückten die Leichtigkeit, die dort hätte sein sollen." (S. 10)

Die Geschichte der Familie Dillon spielt Mitte der 1960er bis Mitte der 70er Jahre in British Columbia, Kanada. Maggie und ihre ein Jahr ältere Schwester Jenny leben dort mit ihren Eltern in bescheidenen Verhältnissen am Rande des Waldes. Alles könnte so schön sein, wenn Maggie sich nicht ständig um alles sorgen würde. Ungute Vorahnungen begleiten sie und es scheint, dass diese Vorahnungen das Unglück anziehen. Als die Familie das Haus nicht mehr halten kann, bringt Irene ihre Töchter zu Bekannten und fährt davon, um in einem Holzfällercamp als Köchin zu arbeiten. Die Briefe der Mutter werden seltener, bis sie ganz ausbleiben. Die Mädchen leben nun bei den Edwards. Jenny gewöhnt sich schnell ein, ist sogar glücklich. Maggie hingegen nicht. Ihre Freundschaft mit dem jungen Vern, einem indigenen Jungen gibt ihr Halt. Aber es bleibt die Frage, warum Irene nicht wiederkommt.

Die Handlung wird von Maggie in der Ich-Perspektive erzählt. Dinge, die sie nicht weiß, werden durch lange Briefe oder Erzählungen anderer eingefügt. Das ist gelegentlich etwas langatmig. Im Roman kommen auffällig häufig Träume und Tagträume vor. Nicht immer war mir klar, warum diese erzählt werden. Die Geschichte der Dillons spielt in einem Gebiet, das auch heute noch zu großen Teilen von der indigenen Bevölkerung bewohnt wird. Sie spielen im Roman eine wichtige Rolle, einige Träume, Legenden und Vorahnungen hängen damit zusammen, aber nicht alles läßt sich dadurch erklären.

Insgesamt läßt sich die Geschichte aber gut lesen. Ganz stark finde ich die Beschreibungen, denn Maggie ist eine genaue Beobachterin: Das Haus der Dillons, der Wald und wie dort Maggie mit ihrem Vater einen Unterschlupf baut, der Wechsel der Jahreszeiten, die Szenen mit Vern etc. Dadurch wird viel Atmosphäre geschaffen.

Frauen dominieren die Handlung, neben Maggie, Jenny und ihrer Mutter gibt es Mrs. Edwards und die unabhängigen Figuren Rita und Agnes sowie die geheimnisvolle Chiwid. Die Männer (Patrick, Ted, John) begleiten die Handlung nur ein Stück, lediglich Vern und sein Onkel Leslie sind präsenter.

Ein Manko des Romans ist das Dahinplätschern der Handlung. Die Ereignisse reihen sich aneinander, ohne dass wirklich Spannung aufgebaut wird. Auch das Ende wirkt relativ emotionslos. Der Klappentext läßt vermuten, dass ein Großteil der Handlung der Suche nach Irene gewidmet ist, das stimmt so nicht. Irene gibt die Mädchen (zu dem Zeitpunkt elf und zwölf Jahre) bei den Edwards nach ca. 100 Seiten ab. Maggie macht sich mit 14 Jahren (ab ca. Seite 260) auf die Suche, welche die letzten 100 Seiten des Romans einnimmt. (Hier wird nicht gespoilert, steht soweit auch alles im Klappentext.)

Insgesamt hat mich das Buch nicht völlig überzeugt. Es ist eine interessante, aber auch teilweise verwirrende Geschichte, die wunderschöne Szenen enthält. Allerdings vermisse ich einen Spannungsbogen und dann fehlt mir auch eine "Aussage". Was will uns die Autorin sagen? Leider verleiten Cover und Titel nicht unbedingt zum Spontankauf. Der Originaltitel "Shelter", also Schutz, passt viel besser. Er kann sich auf die Unterstände im Wald beziehen, die Maggie mit ihrem Vater und Vern baut, auf das Haus, das die Familie verlassen muss und schließlich auf die Familie selbst. Wer eine interessante Familiengeschichte, verwoben mit der indigenen Welt Kanadas lesen möchte, denen sei dieser Roman empfohlen. Ich vergebe dreieinhalb Sterne.

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Veröffentlicht am 30.01.2018

Der Duft des Regens

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In den weiten Wäldern Kanadas wachsen die Schwestern Maggie und Jenny glücklich und behütet auf. Sie lieben die Ausflüge zu den Seen, sammeln Pilze und Beeren, abends spielen sie mit den Eltern Karten. ...

In den weiten Wäldern Kanadas wachsen die Schwestern Maggie und Jenny glücklich und behütet auf. Sie lieben die Ausflüge zu den Seen, sammeln Pilze und Beeren, abends spielen sie mit den Eltern Karten.

Doch die Welt der beiden Mädchen gerät vollkommen aus den Fugen, als der Vater bei einem Unfall ums Leben kommt. Und wenig später gibt die Mutter die Schwestern auch noch bei einer fremden Familie in der Stadt in Obhut – vorübergehend, sagt sie. Tage werden zu Wochen, Wochen zu Monaten, Monate zu Jahren. Die Mutter kehrt nicht zurück.

Auf sich gestellt, lernen Maggie und Jenny schnell, dass sie sich gegenseitig halten müssen, um den Boden nicht unter den Füßen zu verlieren. Sie entwickeln einen ungeahnten Überlebenswillen – stets begleitet von der Sehnsucht nach ihrer Mutter. Einige Jahre später macht sich Maggie schließlich auf, sie zu suchen.

Sie kehrt zurück in die mächtigen Wälder, an die Orte ihrer Kindheit …


Meine Meinung:

Eine schöne Geschichte, mit authentischen und sympathischen Buchcharakteren!

Eine Geschichte die zeigt, das auch wenn du am Boden liegst, du wieder aufstehen kannst und darum kämpfen sollst der Welt wieder mit einem Lächeln begegnen zu können!

Es werden viele ernste Themen in dieser Geschichte behandelt, der Tod spielt eine große Rolle! Und doch scheint man in dieser Geschichte nie die Hoffnung zu verlieren, dass alles am Ende doch noch gut ausgeht! Ob das wirklich so ist, verrate ich nicht ;)

Am liebsten hatte ich Maggie, den mit ihrem Charakter konnte ich mich irgendwie am besten identifizieren. Und das obwohl ich in vielen Situationen wohl ganz anders als diese gehandelt hätte!

Die Beziehung zwischen den beiden Schwestern wird im Laufe der Geschichte deutlich verstärkt, und das obwohl es den beiden wirklich nicht einfach gemacht wird!


Fazit:

Ein schönes Buch, auch wenn mich die Geschichte dann leider doch nicht so sehr fesseln konnte das ich restlos begeistert bin!

Liebe Grüße, lisamarie_94

Veröffentlicht am 05.10.2016

Der Duft des Regens

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Inhalt:

In den weiten Wäldern Kanadas wachsen die Schwestern Maggie und Jenny glücklich und behütet auf. Sie lieben die Ausflüge zu den Seen, sammeln Pilze und Beeren, abends spielen sie mit den Eltern ...

Inhalt:

In den weiten Wäldern Kanadas wachsen die Schwestern Maggie und Jenny glücklich und behütet auf. Sie lieben die Ausflüge zu den Seen, sammeln Pilze und Beeren, abends spielen sie mit den Eltern Karten. Doch die Welt der beiden Mädchen gerät vollkommen aus den Fugen, als der Vater bei einem Unfall ums Leben kommt. Und wenig später gibt die Mutter die Schwestern auch noch bei einer fremden Familie in der Stadt in Obhut – vorübergehend, sagt sie. Tage werden zu Wochen, Wochen zu Monaten, Monate zu Jahren. Die Mutter kehrt nicht zurück.
Auf sich gestellt, lernen Maggie und Jenny schnell, dass sie sich gegenseitig halten müssen, um den Boden nicht unter den Füßen zu verlieren. Sie entwickeln einen ungeahnten Überlebenswillen – stets begleitet von der Sehnsucht nach ihrer Mutter. Einige Jahre später macht sich Maggie schließlich auf, sie zu suchen. Sie kehrt zurück in die mächtigen Wälder, an die Orte ihrer Kindheit.

Meinung:

Die beiden Schwestern Maggie und Jenny wachsen umsorgt und behütet in den Wäldern Kandas auf. Die Situation verändert sich zunächst, als der Vater der beiden stirbt. Zusammen mit ihrer Mutter Irene versuchen sie diese Lebenslage zu meistern, bis diese die beiden eines Tages zu einer fremden Familie bringt. Irene verspricht den beiden, ihnen zu schreiben und bald zu ihnen zurück zu kehren. Doch der Kontakt bricht ab und aus Wochen werden Monate, werden Jahre, in denen die Schwestern kein Lebenszeichen ihrer Mutter erhalten.

Den Roman habe ich aufgrund einer Teilnahme an einer Leserunde erhalten. Was mir am besten gefallen hat, war die Art, wie die Umgebung beschrieben wird. Man hat sofort das Gefühl, durch die kanadischen Wälder und Indianerreservarte zu streifen. Auch die Beziehung zwischen Maggie - aus dessen Sicht der Roman geschrieben ist - und ihrem Vater ist sehr gefühlvoll beschrieben. Hier hört es aber leider auch schon mit den Emotionen auf. Irenes Charakter ist einer der am stärksten beschriebensten. Desweiteren zeigen Nebencharaktere wie Ted oder Leslie mehr Gefühl als die Hautpersonen, was leider sehr schade ist. Maggie und Jenny leben einfach ihr leben weiter. Häufig habe ich mich gefragt, wann sie sich denn endlich auf die Suche nach Ihrer Mutter begeben bzw. warum sie eigentlich nie gemeinsam über dieses Thema gesprochen haben. Hierfür gibt es den ersten Abzug in der Bewertung. Vielleicht hätte es ganz anders ausgesehen, würde der Roman über 200 Seiten mehr - und somit mehr Zeit für den Charakterausbau - verfügen.

Das Ende des Romans lässt mich mit sehr vielen Fragen zurück. Es wird zwar aufgelöst, was mit Irene geschieht aber ihre genauen Beweggründe, warum sie ihre Töchter zurückgelassen hat, werden mir immer offen bleiben. Auch hätte ein derart tragisches Ende viel mehr Reaktionen bei Maggie hervorrufen müssen. Ich finde es gut, dass der Roman trotz den ganzen Schicksalsschlägen kein einziges Mal kitschig wurde aber mir fehlten hier leider ein wenig die Emotionen. Das Buch hat einen sehr melancholischen Handlungsstrang, dies hätte mehr ausgearbeitet werden können. Das bereits erwähnte - und in meinen Augen leider schwache - Ende führt zu einem weiteren Abzug. So kann ich diesem Roman leider nur drei von fünf Sternen geben.