Cover-Bild Abstauber
Band 1 der Reihe "Hauptkommissar Falk Tauner"
14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Gmeiner-Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Polizeiarbeit
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 13.02.2012
  • ISBN: 9783839212509
Frank Goldammer

Abstauber

Kriminalroman
In Dresden findet kurz vor Beginn der Fußball-EM in Polen/Ukraine ein letztes Testspiel der deutschen Mannschaft gegen die Slowakei statt. Auf dem Weg dorthin wird der Bundestrainer Klaus Ehlig bei einem Anschlag auf sein Auto schwer verletzt, sein Assistent Holger Jansen stirbt. Sofort entsteht ein riesiger Presserummel. Falk Tauner, Hauptkommissar und Fußballhasser, ermittelt unter gegnerischen Fans, aber auch ein kürzlich geschasster Spieler sowie ein rivalisierender Trainer geraten in sein Visier. Doch als die Tatwaffe gefunden wird, trägt sie die Fingerabdrücke des DFB-Präsidenten …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.10.2019

Ein gelungener Auftakt einer Krimi-Reihe

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Dresden im Jahre 2012. Die Fußball-EM in Polen/Ukraine steht kurz bevor. Die deutsche Nationalmannschaft hat noch ein Vorbereitungsspiel im Dynamo-Dresden-Station zu bestreiten. Alle Welt liegt im Fußballfieber. ...

Dresden im Jahre 2012. Die Fußball-EM in Polen/Ukraine steht kurz bevor. Die deutsche Nationalmannschaft hat noch ein Vorbereitungsspiel im Dynamo-Dresden-Station zu bestreiten. Alle Welt liegt im Fußballfieber. Alle Welt? Nein, KHK Falk Tauner geht die Hysterie um die 22 Mann, die einem Ball nachjagen, ziemlich auf den Wecker.

Wenige Tage vor dem Spiel wird auf das Auto, in dem der Trainer Klaus Ehlig und sein Assistent Holger Jansen sitzen, geschossen. Jansen stirbt und Ehlig wird verletzt. Ausgerechnet Falk Tauner muss hier ermitteln. Die Liste der potentiellen Täter ist lang: Gegnerische Fans, ein ausgebooteter Spieler oder neidische Trainer-Kollegen könnten einen Grund gehabt haben, Ehlig zu ermorden. Doch warum ist dann Jansen tot?

Zur Verstärkung des Teams erhält Tauner einen jungen Schnösel namens Thorsten Bärlach aus dem LKA. Während Tauner und seine Mitarbeiter jedem noch so kleinen Hinweis nachgehen, wird die Tatwaffe gefunden. Darauf befinden sich die Fingerabdrücke - welch eine Überraschung! - des DFB-Präsidenten. Hat der auf Ehlig oder doch auf Jansen geschossen? Und warum?
Die weiteren Ermittlungen ziehen Kreise bis nach Hamburg und eröffnen ein völlig anderes Bild von Ehlig und Jansen. Doch jedes Mal, wenn Tauner glaubt, ein wenig weitergekommen zu sein, weiß sein kriminelles Gegenüber schon über den Ermittlungsstand Bescheid. Gibt es einen Maulwurf in der Dienststelle in Dresden?

Meine Meinung:

Dies ist der erste Krimi mit KHK Falk Tauner. Tauner ist vom Leben enttäuscht, seine Frau will ihn verlassen und die ewige Jagd nach Verbrechern, haben ihn zu einem mieselsüchtigen Menschen werden lassen. Zudem hat ihn vor einiger Zeit ein Gehirntumor außer Gefecht gesetzt.

Dass ausgerechnet er, ein Fußballhasser, sich mit dem Mord im Fußballmilieu befassen muss, empfindet Tauner als groben Affront. Seine übliche Menschenkenntnis lässt ihn diesmal ein wenig im Stich. Die Kollegen der Stammmannnschaft wie Martin oder Pia wissen mit ihm umzugehen, dennoch stellt dieses Verbrechen alle vor eine schwierige Aufgaben. Durch das Fußballgroßereignis stehen Tauner & Co. im Rampenlicht der Presse, was keinem so richtig behagt. Wie in letzter Zeit häufig, gibt es eine Staatsanwältin, die gerne die Karriereleiter hinaufsteigen möchte und einen Polizeichef, der ebenfalls auf höhere Weihen aus ist. Die beiden sorgen (natürlich) für Unmut beim Ermittlerteam, die ihr Ding nach ihren Regeln durchziehen möchten.

Wer hier kriminelle Machenschaften rund um den Fußball wie manipulierte Wetten oder gekaufte Spiele erwartet, wird enttäuscht werden. Der Fußball ist irgendwie nur Kulisse.

Der lange Weg des Ermittlerteams auf der Suche nach dem Täter ist spannend erzählt. Zahlreiche Sackgassen und Umwege führen dann zu einer unerwarteten Auflösung.

Fazit:

Mit Falk Tauner hat Autor Frank Goldammer einen Ermittler erschaffen, der stur seinen Weg geht. Gerne gebe ich hier 4 Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Fußballkrimi ohne Fußballfeeling

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Zum Autor:
Frank Goldammer ist ein 1975 in Dresden geborener deutscher Autor. Seine Romane spielen in seiner Heimatstadt und sollen dem Leser ein Gefühl für die Menschen dort geben. (Quelle: Gmeiner Verlag)

Zum ...

Zum Autor:
Frank Goldammer ist ein 1975 in Dresden geborener deutscher Autor. Seine Romane spielen in seiner Heimatstadt und sollen dem Leser ein Gefühl für die Menschen dort geben. (Quelle: Gmeiner Verlag)

Zum Cover:
Das Cover zeigt einen Fußball ganz offensichtlich auf einem Fußballfeld mit einem Tor im Hintergrund. Ein Scheinwerfer beleuchtet die Szene ein wenig und verleiht zusätzlich den Eindruck eines Stadions. Der Name des Autors, Titel des Buches sowie der Hinweis, das es sich hier um einen Fußball-Krimi handelt, sind klein gehalten. Zudem ziehren drei Sterne - die die WM-Titel der deutschen Fußballnationalmannschaft zum Erscheinungstermin des Buches darstellen - den Titel. Dieses kleine aber feine Detail gefällt mir sehr. Ansonsten spricht das Cover fast ausschließlich Fuball interessierte Leser an, dies jedoch sehr explezit, so wie es bei mir der Fall gewesen ist. Alles in allem schlicht, aber fein.

Zum Buch:
Dieses Buch ist ein Einzelband und enthält keine großen Bezüge zur realen Welt des Fußballs. Es spielt zwar zur Zeit der EM in Polen und der Ukraine, dies sind jedoch schon alle Fakten, die der Autor eingebracht hatte. Alle anderen Namen, Charaktere und Geschehennisse sind frei erfunden und ähneln auch nicht im geringsten bekannten Persönlichkeiten oder Ereignissen.

Die Handlung spielt in Deutschland, zum größten Teil in Dresden, aber auch in Hamburg und Berlin. Leider kenne ich mich in keiner der drei Städte gut aus, so dass ich nicht beurteilen kann, ob diese detailliert, korrekt oder ebenfalls frei erfunden beschrieben sind. Im Mittelpunkt steht die deutsche Herren-Fußballnationalmannschaft, ihr Trainer, der DFB-Präsident und eine Ermittlereinheit um Hauptkommissar Falk Tauner, der für Fußball und dessen Beteiligte nicht viel übrig hat. Es geschieht ein Mord, dem er jedoch betraut wird und der aufgrund der Beteiligung der Nationalmannschaft für viel Aufsehen sorgt. Während sich ganz Deutschland auf die anstehende EM vorbereitet und alle nicht aktiv Beteiligten diskutieren wie weit die Mannschaft es schaffen wird, gehen dem Hauptkommissar alle diese Diskussionen ziemlich auf den Nerv und so richtig mit dem Fall beschäftigen mag er sich auch nicht. Am liebsten schnell zu einer Lösung kommen und dann das Thema Fußball vergessen. Doch so leicht macht es ihm weder der Fall, noch die Presse oder seine Kollegen, denen allen mehr an der Wahrheitsfindung liegt als dem Hauptkommissar.

Fazit:
Das Fußballfeeling kommt in diesem Buch nur schwer rüber, obwohl jede Zeile nur so vor Fußball trotzt. Zwar sind einige nette, aber nicht sonderlich tiefgründige oder interessante, Charaktere dabei, die den Sport lieben und sich für ihn einsetzen, jedoch wurde für mich alles überlagert von der Übellaunigkeit und dem Desinteresse des Hauptkommissars. Seine Sticheleien und Kommentare gegen den Sport waren für Fußballliebhaber schon sehr an der Grenze und haben meiner Ansicht nach in einem Buch, das hauptsächlich Fußballfans anspricht, in diesem Ausmaß nichts zu suchen. Auch die Tatsache, das keiner der Akteure im Fußballumfeld, sei es der Trainer oder einer der Spieler auch nur ansatzweise an einen realen Charakter erinnert hat, hat mich gestört. Man kann sich vieles vorstellen, wenn man mit etwas Realitätssinn und nicht nur Fußballfanatismus an den Sport und diese Leidenschaft geht, aber das meiste, das der Autor hier niedergeschrieben hat, konnte ich mir beim besten Willen so nicht vorstellen. Schnell bekommt man den Eindruck, dass der Autor selbst kein großer Fußballfan ist und zur damaligen EM-Zeit auf ein Pferd gesprungen ist, das sich gut verkaufen könnte.

Dass das Buch am Ende doch noch auf zwei Bewertungspunkte kommt, lag allein am Ende, das doch noch ein wenig interessant wurde. Ein wenig, aber den Karren aus dem Dreck ziehen konnte es nicht mehr.

Leseempfehlung:
Ich versuche normalerweise jedem Buch eine Leseempfehlung auszusprechen, auch wenn ich die Zielgruppe einschränke; hier fällt es mir aber sehr schwer. Mich selbst hat das Buch so wenig mitgerissen, eher geärgert als Laune gemacht, dass ich im persönlichen Gespräch wohl niemandem das Buch ans Herz legen würde. Leser, die vielleicht selbst eher auf Kriegsfuß mit dem Fußball stehen oder die über seitenweise profane Meckerei bezüglich des Sports hinwegsehen können, könnten dem Buch aber eventuell eine Chance geben. Nur bitte, was die reale Welt des Fußball betrifft, nicht viel Wiedererkennungswert erwarten.