Cover-Bild Die Verbrechen der anderen
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Polizeiarbeit
  • Genre: Krimis & Thriller / Sonstige Spannungsromane
  • Ersterscheinung: 27.12.2022
  • ISBN: 9783423445818
Frank Goldammer

Die Verbrechen der anderen

Kriminaldauerdienst: Team Ost-West | Zweiter Band der packenden Krimi-Reihe aus der Zeit der deutschen Wiedervereinigung
»Mord bleibt Mord. Egal unter welcher Regierung, oder?«
Im kalt-stürmischen Februar 1990 wird in Dresden ein junger Mann, ein ehemaliger Grenzsoldat, als vermisst gemeldet. Zeitgleich ermittelt das KDD-Team um Tobias Falck, Edgar Schmidt und Stefanie Bach in einem Fall von Kunstraub. In der Dresdner Galerie der Alten Meister ist ein wertvolles Gemälde durch eine Fälschung ersetzt worden. Kurz darauf wird der Fälscher ermordet. Handelt es sich womöglich um alte Stasi-Machenschaften? Die westdeutsche Ex-Kommissarin Sybille Suderberg, die inzwischen Privatdetektivin im Osten ist, spielt dabei eine undurchsichtige Rolle. Ihretwegen kommen die Dresdner Polizisten zu einer Dienstreise in den unbekannten Westen, die sie in das karnevalstrunkene Köln, aber auch in eine gefährliche Falle führt.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.01.2023

Gute Studie der Ereignisse kurz nach der Wende

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Den Mitarbeitern des KDD in Dresden fällt es nicht leicht, sich an die neue Situation zu gewöhnen. Zumal es noch immer Seilschaften aufzudecken gibt, die eng mit der Stasi im Zusammenhang stehen. Kunstraub, ...

Den Mitarbeitern des KDD in Dresden fällt es nicht leicht, sich an die neue Situation zu gewöhnen. Zumal es noch immer Seilschaften aufzudecken gibt, die eng mit der Stasi im Zusammenhang stehen. Kunstraub, das war ja kurz nach der Wende immer wieder mal ein Thema. Und damit muss sich jetzt auch Tobias Falck auseinander setzen. Zudem gibt es gleich mehrere Tote, deren Schicksal nicht ungesühnt bleiben soll.

„Die Verbrechen der Anderen“ ist ein weiterer Band rund um Falck und den KDD. Wer, wenn nicht Herr Goldammer kann beschreiben, wie es kurz nach dem Mauerfall in beiden Teilen Deutschlands zuging. Wie führten sich die „Wessis“ auf und welche Reaktionen kamen von den „Ossis“?

Zügig zu lesen und zudem auch spannend, so bewerte ich das Buch. Immer wieder kommt es zu Wendungen, mit denen ich als Leser nicht rechnete. Und das ließ den Spannungsbogen gestrafft bleiben. Einige Längen gefielen mir dann nicht so gut. Die Ausführungen zum Privaten, hier besonders bei Falck, fand ich sehr ausführlich und überflüssig. Eine Empfehlung gibt es trotzdem. Und gute vier Sterne ebenfalls.

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Veröffentlicht am 27.12.2022

Mord bleibt Mord

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Es ist ein kalter Tag im Februar des Jahres 1990 als ein ehemaliger Grenzsoldat, der einem Schießbefehl gehorcht hat, von seiner Mutter vermisst gemeldet wird. Doch niemand nimmt die Sorge der Mutter ernst. ...

Es ist ein kalter Tag im Februar des Jahres 1990 als ein ehemaliger Grenzsoldat, der einem Schießbefehl gehorcht hat, von seiner Mutter vermisst gemeldet wird. Doch niemand nimmt die Sorge der Mutter ernst. Er wird sich in den Westen aufgemacht haben, wie so viele Tausende andere, ist die Meinung der Polizei. Kommissar Tobias Falck, des KDD Ost-West, verspricht sich umzuhören. Doch bevor er zu einem Ergebnis kommt, werden Falck, Edgar Schmidt und Stefanie Bach in die Galerie der Alten Meister gerufen. Ein wertvolles Gemälde ist durch eine Fälschung ersetzt worden. Ein Delikt, in dem sich die Kollegen des KDD nicht wirklich auskennen. Mord und Totschlag ist ihr Revier, aber Kunst?

Wenig später wird dann ein als Kunstfälscher bekannter Maler ermordet. Gehört der Kunstraub zu den (nicht ganz so) geheimen staatlich sanktionierten Kunstrauben der ehemalige DDR, um Devisen ins Land zu bringen?

Und was hat Sybille Suderberg, suspendierte Kommissarin aus Westdeutschland, die nun in Dresden als selbstständige Privatermittlerin arbeitet, mit der Sache zu tun? Oder steckt Edgar Schmidt mit der Stasi unter einer Decke?

Als dann die Ermittlungen entgleiten, müssen Tobias Falck und seine Kollegen des KDD in die ihnen unbekannte und suspekte BRD reisen. Und das ausgerechnet am Rosenmontag nach Köln.

Meine Meinung:

Dieser zweite Krimi, rund um den Kriminaldauerdienst Ost-West hat mich diesmal nicht so ganz begeistert. Warum?

Jeder der beiden Handlungsstränge wäre für mein Empfinden ein eigenes Buch wert. Vor allem die Geschichte rund um den ehemaligen Grenzsoldaten, der einen sogenannten Republikflüchtig erschossen hat, hätte durchaus großes Potenzial gehabt. Das ist leider in der ebenso fesselnden Kunstraub- bzw. Kunstfälscher-Geschichte ein wenig untergegangen.

Kurzfristig habe ich ja Edgar Schmidt in Verdacht gehabt, ein falsches Spiel zu spielen.

Was mir so gar nicht gefallen hat: Frank Goldammer lässt seine Ermittler ein wenig dämlich aussehen. Er hetzt sie durch die Stadt, die Waffen werden ihnen abgenommen etc.. Mag schon sein, dass sich Tobias Falck das eine oder andere Mal nicht gar so professionell verhält, weil er seine privaten Zores nicht ganz im Griff hat.

Die alte Ordnung ist passé, aber die neue hat sich noch nicht etabliert, dabei bleibt Mord immer Mord. Egal unter welcher Regierung. wie Tobias Falck feststellt.

Sehr beklemmend finde ich die Beschreibung der Stimmung der ehemaligen DDR-Bürger. Jeder, auch die Ermittler, haben eine mehr oder weniger diffuse Angst vor den Enthüllungen der Stasi-Akten. Da wenig Substantielles bekannt ist, sind Gerüchten Tür und Tor geöffnet. Ein großer Teil der Bevölkerung glaubt, dass ehemalige Zuträger nun von der Stasi ermordet werden sollen, um lästige Mitwisser zu beseitigen. Dieses Klima des Misstrauens und der Angst hat Autor Frank Goldammer, selbst Dresdner, sehr gut beschrieben. Für mich als Wienerin ist diese Stimmung kaum vorstellbar.

Was mich auch irritiert, ist die Beschreibung der Wohnverhältnisse: Ja, die Plattenbauten gewinnen keinen Schönheitspreis, musste doch nach 1945 schnell Wohnraum für die Menschen sowohl im Osten und im Westen geschaffen werden. Auch in Wien gibt es solche hässlichen Wohnbauten. Aber, dass die Gebäude in Dresden so desolat sind, erschreckt mich schon ein wenig. Ich war im Oktober in Dresden und habe mich über die rege Bautätigkeit gewundert. Sehr viele der Plattenbauten aus der DDR-Zeit sind modernen Wohnhäusern gewichen.

Fazit:

Diesen Krimi, der mir nicht ganz so gut gefällt wie die anderen Bücher von Frank Goldammer, bewerte ich mit 4 Sternen.

Veröffentlicht am 27.12.2022

DDR-Geschichte spannend umgesetzt

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Die drei Ermittler des Dresdner KDD-Teams werden zu einem Kunstraub gerufen. Aus dem Zwinger wurde das Gemälde der Milchmagd gegen eine Kopie ausgetauscht und das Original ist verschwunden. Kurze Zeit ...

Die drei Ermittler des Dresdner KDD-Teams werden zu einem Kunstraub gerufen. Aus dem Zwinger wurde das Gemälde der Milchmagd gegen eine Kopie ausgetauscht und das Original ist verschwunden. Kurze Zeit später wird der Fälscher erschlagen aufgefunden. Verdächtige gibt es viele und überall, wo die drei nachfragen tritt ihnen blanke Angst entgegen. Angst vor den Machenschaften der Stasi. Aber steckt die wirklich dahinter?
Auch in diesem Krimi hat der Autor die Atmosphäre zur Zeit der Wende sehr realistisch einfließen lassen. Keiner wusste damals so genau, wie es mit der DDR weitergeht, wie man sich verhalten soll und welche Veränderungen auf jeden Einzelnen noch zukommen. Das hat in mir alte Erinnerungen freigesetzt. Mit dazu beigetragen haben dabei auch die erwähnten dubiosen Haustürgeschäfte wie auch die Suche der westdeutschen Alteigentümer nach ehemaligem Grundbesitz.
Rührend fand ich wie zwei-, nein eigentlich dreigeteilt Tobias Falck noch immer ist. Abgesehen von seiner Schüchternheit kann er sich nicht zwischen seiner Kollegin, Stefanie Bach, seiner alten Liebe Ulrike und der Mutter seiner kleinen Tochter, Claudia Lange, entscheiden. Er will zwar Verantwortung übernehmen, aber welche ist die richtige Entscheidung? Dabei ist Falck ein wirklich guter Ermittler, der die Aufklärung immer wieder durch seine brillanten Ideen vorantreibt.
Spannung hat in meinen Augen die westliche Ex-Polizistin Sybille Suderberg gebracht. Bis zum Schluss lässt sie sich nicht in die Karten schauen und doch scheint sie mit dem Leiter des KDD, Eddi Schmidt, mehr zu verbinden. Von mir gibt’s 4 Lese-Sterne.

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