Etwas mehr wäre schön gewesen
Als ich damals das Cover und den Titel zum ersten Mal sah, war es um mich geschehen und das Buch stand auf meiner Wunschliste. Der Klappentext versprach einen bittersüßen Roman. Nachdem dann auch die vielen ...
Als ich damals das Cover und den Titel zum ersten Mal sah, war es um mich geschehen und das Buch stand auf meiner Wunschliste. Der Klappentext versprach einen bittersüßen Roman. Nachdem dann auch die vielen positiven Rezensionen erschienen, war ich umso gespannter, um dann am Ende doch etwas (ein klein wenig) enttäuscht zu sein.
Es geht darin um Elena und Rico. Rico hat einen Autounfall und Elena gibt sich die Schuld, da er seitdem im Koma liegt. Als sie in seinem Zimmer eine Liste findet, auf der die Top Ten der Dinge stehen, die Rico gemacht haben will, bevor er "den Löffel abgibt" übernimmt Elena für ihn diese Liste und hofft dabei doch nur das Rico wieder aufwacht.
Der Schreibstil des Romans ist sehr flüssig und die Autorin kommt ohne viel Vorgeplänkel auch gleich zur Sache. Muss sie auch, so hat das Buch nur 256 Seiten. Wobei wir schon mal beim ersten Kritikpunkt wären. Auf so wenig Seiten ist wenig Raum für Gefühl. Und genau diesen Raum habe ich irgendwie vermisst. Der Schreibstil ist sehr kurz und knapp und das Buch liest sich absolut flott, weil immer wieder Erinnerungs-gesprächsfetzen zwischen geschoben sind. Mitunter musste man schon arg aufpassen, wer nun was sagt, da diese Gespräche nur die wörtliche, vergangene Rede beinhalteten und nicht nochmal zusätzlich da stand, wer was sag. Man liest sich zwar ein, aber ich habe gerne von vornherein klare Bilder im Kopf. Somit gestaltete sich das Lesen als sehr schwierig.
Desweiteren fand ich die Liebesbeziehung zwischen Rico und Elena, die in Rückblenden beschrieben wurden, so honig-triefend kitschig, das es mich wahrlich geschüttelt hat. Und für mich war Rico ganz klar die Frau in der Beziehung. Ein Junge der mit gerade mal 18 Jahren schon von der großen, ewig dauernden Liebe spricht und sonst nur Süßholz von sich gibt, kann ich irgendwie nicht ernst nehmen. Er blieb für mich was er war: nur eine, von einer Frau erdachten Romanfigur. Kein realer Junge/Mann.
Elena wiederum, erinnerte mich durch ihre burschikose Art eher an einen Jungen. Ständig ruppige Antworten parat und auch sonst, agiert sie sehr gefühlslos, war jedoch auf den Schock, den Ricos Unfall nach sich gezogen hat, liegen könnte.
Alles in allem fand ich das Buch dann doch sehr vorhersehbar und stellenweise nicht tiefgründig genug. Bei dem Ende hätte ich bestimmt etwas weinen können, wenn es nicht so abrupt geendet hätte, sondern vielleicht hier und da noch etwas ausgestaltet gewesen wäre. Hier war mir eindeutig viel zu viel weg lektoriert ;)
Einfach selbst lesen und schauen, ob die gefühlvolle Geschichte für einen aufgeht, oder leider wie bei mir nicht.