Cover
Das Cover passt zum Buch wie die Faust aufs Auge. Wir sehen hier, wie sich jemand Notizen zu seiner neuen Geschichte macht, während derjenige die Aussicht auf New York genießt. Etwas Schöneres kann man sich doch gar nicht vorstellen, oder? ? Mag sein, dass der ein oder andere es für kitschig empfindet, aber meinen Geschmack trifft es total!
Inhalt
Da ich so überwältigt von diesem Werk bin, weiß ich gar nicht so richtig, wo ich anfangen soll. ? Ich schlage vor, ich beginne einfach mal bei der Gestaltung.
Was mir sofort aufgefallen ist, ist, dass das Buch total anders hergestellt wurde, als wir es vom Piper Verlag gewöhnt sind. Es fühlt sich ein wenig nach einem Selfpublisher-Buch an. Denn es ist ein wenig schwerer und anders gebunden. Was nichts Schlechtes ist und auch nicht zur Bewertung einfließt, aber zur Vollständigkeit wollte ich es anmerken. Ein kleiner Kritikpunkt an das Lektorat gibt es aber, denn ich habe schon hin und wieder einen Rechtschreib- oder Grammatikfehler entdeckt.
Was mir sofort gefallen und zugesprochen hat, ist, dass es am Anfang eine Playlist gibt und die Lieder in dieser Playlist entsprechen total meinen Geschmack! Ich habe die Songs rauf und runter gehört beim Lesen!
Außerdem gab es am Anfang eines jeden Kapitels immer ein wundervolles Zitat, das dann im Nachhinein betrachtet auch zum Inhalt des aktuellen Kapitels gepasst hat.
Ich weiß, dass das alles nur kleine Zusätze sind und sie keinen Einfluss auf die Geschichte haben und auch nicht darauf, wie gut man ein Buch findet. Allerdings finde ich es einfach bewundernswert zu sehen, wie viel Mühe sich die Autorin und der Verlag gemacht haben! Und meiner Meinung nach, geht man mit einem anderen Gefühl an die Geschichte ran, wenn man im Voraus schon sieht, wie liebevoll das Buch gestaltet ist und was für eine Arbeit dahinter steckt!
Kommen wir nun zum Inhalt.
Wir kennen doch alle die Situation, dass viele Hauptfiguren in einer Geschichte totale Bücherwürmer sind und sie das Lesen über alles lieben. Aber im Endeffekt wird dieses Hobby und diese Neigung kaum weiter ausgearbeitet bzw. im Laufe der Zeit noch erwähnt. Es ist eigentlich mehr schon zu einem Standardelement geworden, um uns Lesern die Protagonisten schmackhaft und sympathisch zu machen. Jedenfalls empfinde ich das so.
Hier sind unsere Hauptcharaktere auch wieder richtige Leseratten und Schreiber. Aber mit dem Unterschied, dass sie es wirklich sind! Man kann sich zu jeder Zeit total mit den Personen identifizieren und ich konnte richtig fühlen, wie viel Persönlichkeit von G. S. Lima in die Geschichte mit hineingeflossen ist. Ein Haupthandlungsstrang sind hier nun einmal Bücher!
Außerdem lernt man hier auch noch total viel übers Schreiben! Ich habe es ein wenig als Liebesgeschichte mit einem kleinen Anteil an Schreibratgeber empfunden. ? Aber versteht mich nicht falsch, das ist nichts Negatives. Das Ganze war so interessant und neu für mich, dass ich es gerne auf diese Art und Weise gelesen habe. Denn während dem Lesen habe ich die ganze Zeit das Bedürfnis verspürt, selbst meinen Laptop auszupacken und einfach darauf los zu tippen und meine eigene Geschichte zu schreiben.
Mit India konnte ich mich sofort anfreunden. Ich habe alles nachvollzogen und zu jeder Zeit mit ihr mitgefühlt. Sie ist einerseits stark und steht zu sich und ihren Entscheidungen, aber andererseits ist sie ein wenig hin und her gerissen von dem was sie will und was für Pflichten Zuhause auf sie warten.
Und Alec … Alec ist zwar ein Badboy, aber nicht einer der klassischen Sorte. Er ist viel tiefgründiger und verletzter, aber auf einer anderen Art und Weise. Alec ist gefangen in seiner Kreativität und seinem Schreiben, dass er die Nähe zur Realität verliert. An vielen Stellen konnte ich das auch verstehen und so wie er war, war er für mich total greifbar.
Irgendwann näherte ich mich natürlich dem Ende und wow … Diese Auflösung ist nicht in Worte zu fassen und sowas habe ich noch nie gelesen. Ich betone, nie. Es kam zuerst eine Wendung, bei der ich ein wenig skeptisch war und mir dachte: „Aha, okay. Auch interessant und definitiv eine Möglichkeit alles aufzulösen“. Allerdings stelle es mich nicht ganz zufrieden.
Und dann kam die andere Wendung und ja, mir fehlen die Worte.
Ich traue mich auch zu behaupten, dass G. S. Lima eine kleine Colleen Hoover aus dem deutschsprachigen Raum für mich ist. Denn bei unserer lieben Hoover sieht man das Ende auch überhaupt nicht kommen und das habe ich hier genauso wenig.
Fazit
Das Buch hat in meinen Augen nichts anderes als 5/5 Sterne verdient. Für das, dass das Werk ein Debütroman ist, kann ich nur meinen imaginären Hut ziehen. Wer auch poetische Schreibstile und besondere Geschichten steht, sollte auf jeden Fall einen Blick in die Geschichte werfen und sich bezaubern lassen.