Lobreden und dunkle Geheimnisse
In Camaret-sur-Mer laufen die Vorbereitungen für die große Feier zu Ehren des 95jährigen ehemaligen Marineadmirals Bernards Sonnett auf Hochtouren, als Schwester Nominioe plötzlich wie vom Erdboden verschluckt ...
In Camaret-sur-Mer laufen die Vorbereitungen für die große Feier zu Ehren des 95jährigen ehemaligen Marineadmirals Bernards Sonnett auf Hochtouren, als Schwester Nominioe plötzlich wie vom Erdboden verschluckt ist und die Mitglieder einer TV-Crew mit einer verdorbenen Fischsuppe aus dem Verkehr gezogen werden. Aber da ist noch längst nicht alles, denn Tereza findet zufällig Bernard Sonnett tot am Strand und gerät somit selbst in den Kreis der Verdächtigen. Aber Tereza kann einfach nicht mitansehen, wie sich das Unrecht in der Bretagne ausbreitet, stellt eigene Ermittlungen an und diese führen in das Reich der Sagen und Mythen und in die Zeit, als der zweite Weltkrieg tobte...
Mit Band zwei der Tereza-Berger-Reihe entführt Gabriele Kasperski ihre Leserschaft wieder in das malerische Örtchen in der Bretagne, das mit den liebgewonnenen Bewohnern sofort wieder vor dem inneren Auge sichtbar wird un man ist wieder mittendrin im Geschehen - aufgeregtes Hin und Her rennen, geschäftiges Treiben, Chorproben und diverse Orga-Teams an allen Ecken und Enden inklusive.
Mit der Brandung, die sich sich an den Klippen bricht, wird auch dieses Mal wieder ein spannender Fall an den Strand gespült und sorgt für helle Aufregung, Rätsel raten und dramatische Momente.
Die Autorin spielt mit den schrulligen Eigenarten ihrer Charaktere, lässt sie so zu aktiven Akteuren vor wildromantischer Kulisse werden und setzt mit gut recherchiertem Hintergrundwissen gezielte Akzente, die den Fall abwechslungsreich und nervenaufreibend gestalten.
Die Ermittlungsarbeit von Tereza hat auch im aktuellen Geschehen wieder eine geheimnisvolle Sage als Grundlage, die für magische, ja fast schon poetische, Lesemomente und eindrucksvolle Bilder sorgt.
Doch je tiefer Tereza in die Ereignisse der Vergangenheit vordringt, desto dunkler werden die Schatten, die wie dichtgewebte Netze ihr Unheil über die Idylle am Meer werfen und sie so empfindlich stören. Und immer, wenn Tereza denkt, dass sie ein Stückchen weiter mit ihren Ermittlungen gekommen ist, ereignet sich erneut ein Zwischenfall, bei dem sie zufällig vor Ort gewesen ist. Das entkräftet natürlich ihre Unschuldsbeteuerungen und rückt sie immer weiter in den Fokus der Polizei.
Die Suche nach dem Täter gleicht einer Zeitreise, auf der die Schreibende ihre Leser mitnimmt und ihnen nach und nach die Zusammenhänge der Ereignisse selbst aufbauen lässt. Die kleinen Hinweise sind gut versteckt, lassen die Möglichkeit der eigenen Ermittlungsarbeit zu und sorgen so für bewusstes Lesen, Reflektieren von Handlung und Zeitgeschehen und weckt die Abenteuerlust. Der Leser wird so zu einem aktiven Part im Kriminalroman und hat das Gefühl, neben Tereza eine Schlüsselrolle innezuhaben.
Mit Band eins hat Gabriela Kasperski die Messlatte schon recht hoch gelegt, aber mit Band zwei hat sie meine Erwartungen übertroffen und somit gezeigt, dass die Qualität ihrer Arbeit mit jedem Roman steigt.
Absolute Leseempfehlung !!