Der Winter naht.
Erster Satz:
"Wir sollten umkehren", drängte Gared, als es im Wald um sie zu dunkeln begann.
Inahlt:
Der Winter naht. Dies ist der Leitspruch der Familie Stark, aus Winterfell. Winterfell ist ein Teil der sieben Königslande und dessen König Robert Baratheon. Jahre lang herrschte der Sommer, die Menschen waren glücklich, zufrieden, ausgeglichen, doch nun naht der Winter. Der erste und wohl schlimmste seit Jahren. Doch nicht nur der Winter ist auf dem Vormarsch. Der Thron von König Robert scheint gefährdet. Ein großes Netzt von Lug und Trug, spannt sich um alle Königshäuser und lässt Anlass zur Furcht. Jemand trachtet nach dem Thron und würde alles dafür geben.
Als der Herr über Winterfell, Eddard Stark, von seinem ehemals besten Freund, dem jetzigen König Baratheon, in dessen Königreich berufen wird, um dort seine rechte Hand und somit sein engster Berater zu werden, gerät ein großer Stein aus Intrige und Heimtücke ins Rollen.
Und so nimmt die Geschichte ihren Lauf...
Idee/ Umsetzung:
Wälzer. Jeder kennt sie. Manche lieben sie, anderen hassen sie. Die Einen lesen sie im Flug, die Anderen kauen sich an ihnen die Zähne aus. Wälzer. Schmöker. Ja, jeder kennt sie.
Ich stehe dicken Büchern immer etwas skeptisch gegenüber. Bevor ich einen Wälzer beginnen kann, muss mich eine große Lust auf dessen Inhalt packen, denn sonst weiß ich, dass dieses Labyrinth aus Buchstaben, eher eine Qual als eine abenteuerliche Reise für mich wird. Trotzdem sind es irgendwie immer die Wälzer, die dicken Schmöker, die mich voll mit sich reißen und nach der letzten Seite, grob ins Leben zurückschubsen. So erging es mir auch mit "Die Herren von Winterfell". Dabei muss ich ehrlich zugeben, dass ich bei diesem Werk, sogar noch skeptischer war, als bei anderen. Denn die beschriebene Welt, das große Buchabenteuer, entsprach so gar nicht meinem sonstigen Geschmack. Trotzdem packte ich es, ganz mutig, in meinen Urlaubskoffer und begann mit ganz viel Eifer, zu lesen. War ich auf den ersten Seiten noch etwas zurückhaltend, so wurde ich schon nach den ersten Kapiteln, vom Martin-Sog erfasst. Denn was mich erwartete, war weitaus mehr, als ich jemals gedacht hätte. Die Idee des Autos ist besonders eines: Ausgeklügelt und raffiniert. George R.R. Martin, webt mit jedem Buchstaben, jedem Wort, jedem Satz und jedem Kapitel ein großes Spinnennetz der Erzählung und Handlung. Am Ende scheinen alle Fäden, auf das große Ganze zu laufen, dessen Ausmaß wir uns nicht einmal annähernd vorstellen können. Viele Überraschungen, Wendungen und vor allem Schockierungen im Gepäck, führt uns der Autor in die Welt der sieben Königslande und gibt uns einen unglaublichen Ausblick, auf die Folgebände.
Kurz und knapp: Idee und Umsetzung sind einfach genial und lesenswert! Denn hier vermischt sich alles, was ein gutes Buch benötigt, zum großen Ganzen.
Schreibstil:
Um es einfach und schnell zu sagen: Der Schreibstil von George R.R. Martin ist spannend, mitreißend und unglaublich bildlich. Besonders die Buchfiguren, bekommen ganz viel Kontur und Farbe, eben dadurch, dass der Autor durch ständige Perspektivwechsel, ihr Innerstes offenlegt. Besonders dadurch, lebt und atmet diese Geschichte. Denn gerade die verschiedenen Charakter, geben der rasanten Handlungen, eine zusätzliche Würze. Man kann sich voll und ganz, auf jeden Buchstaben dieses Werkes einlassen, sich ganz fallen lassen und so, mit Haut und Haaren, in die Geschichte eintauchen. Selten war ich so sehr, in einer Buchwelt gefangen.
Charaktere:
Wie schon beim Schreibstil erwähnt, lebt die Geschichte ganz besonders, durch die verschiedenen Buchfiguren. Und davon gibt es weitaus mehr, als erwartet. Besonders zum Anfang der Geschichte, verflucht man noch jede einzelne Figur, einfach deshalb, weil sie sehr komplizierte Namen tragen, sehr stark vertreten sind und somit, besonders den Einstieg in die Geschichte erschweren. Es treffen immer und immer wieder, mehrere Namen aufeinander welche so, ein Labyrinth aus Buchfiguren erschaffen. Ich persönlich, habe ungefähr 50 Seiten gebraucht, bis ich einen groben Überblick über das Charaktergestellt erhaschen konnte. Auch am Ende der Geschichte, musste ich bei einigen Namen, noch einmal in mich gehen. Jedoch handelte es sich dabei, hauptsächlich um Nebenfiguren.
Trotzdem, auch wenn mich die vielen Namen teilweise in den Wahnsinn getrieben habe, würde ich doch keinen von ihnen misssen wollen. Denn wie bereits erwähnt, finde ich, dass dieses Buch gerade durch seine Charaktervielfalt lebt. Die verschiedenen Perpektiven der Figuren, ihre Gefühle, Wünsche, Ängste, bieten dem Leser eine große Fläche der Identifikation. Man findet Lieblinge, liebt, leidet und fiebert mit ihnen. Besonders so, wird man noch mehr, an das Geschehen gefesselt und ist mit jeder Faser, ganz in diesem Werk gefangen. Dabei waren meine Lieblinge vor allem: Daenerys und Bran.
Cover/ Titel/ Innengestaltung:
Die Innengestaltung ist, was die Kapitel betrifft, sehr schlicht. Jeder Abschnitt wird durch den Namen, der erzählenden Figur eingeleitet.
Der Rest der Innengestaltung, ist hingegen sehr praktisch. Auf dem inneren Umschlag [Vorne wie Hinten] ist eine Landkarte der sieben Königslande verzeichnet. Zudem findet man auf den letzten Seiten des Buches, eine genaue Übersicht über die Königshäuser und der Buchfiguren. All diese Komponenten erleichtern, besonders den Einstieg, in dieses Werk.
Das Cover des Buches finde ich, im Vergleich zu der ersten, älteren, deutschen Version, sehr ansprechend. Es ist schlicht, aber da auch die Innengestaltung es ist und die Handlung eine übertriebene Aufmachung auch gar nicht benötigt, ist sie passend. Auch die Cover der anderen Länder, finde ich ansprechend.
Fazit:
Ein Netz aus Lug und Trug. Ein Umhang der Intrige. Ein raffiniertes Handlungs-Spinnennetz, voller Überraschungen, Spannung und Irrungen, sowie Wirrungen. "Die Herren von Winterfell", der erste Band, einer Reihe mit Potential, unfasst all diese Begriffe und versteckt doch, noch viel mehr in sich. Sehr gekonnt, erschafft George R.R. Martin eine ganz besondere Buchwelt, die durch viel eigenen Charme und Charakter, die Herzen ihrer Leser erobern kann. Dabei überzeugt vor allem die Gesamtmischung des Werkes, die kaum in Worte zu fassen ist. "Das Lied von Eis und Feuer" ist eine spannende Buchreihe, voller Abenteuer, welche wohl noch den ein oder anderen Skandal versteckt, bereit seine Leser erneut, in die sieben Königslande zu entführen. Deshalb bleibt mir nichts anderes zu sagen als: "Der Winter naht" - kuschelt euch mit Kakao und einer dicken Decke, vor euer Fenster, versinkt in diesem Werk und begleitet Eddard Stark und seine Familie in den kältesten Winter aller Zeiten. Ihr werdet es nicht bereuen!