Magisch, magischer, die magischen Sechs!
Die Magischen Sechs - Mr Vernons ZauberladenInhalt:
Als Carter von zu Hause ausreißt, weil er die betrügerischen Zaubertricks seines Onkels nicht mehr erträgt, auf den nächsten Zug springt und sich in die nächste Stadt treiben lässt, da ahnt er ...
Inhalt:
Als Carter von zu Hause ausreißt, weil er die betrügerischen Zaubertricks seines Onkels nicht mehr erträgt, auf den nächsten Zug springt und sich in die nächste Stadt treiben lässt, da ahnt er nicht, dass diese Entscheidung sein ganzes Leben verändern wird. Gestrandet auf einem Jahrmarkt, wird Carter schnell klar, dass auch hier Zaubertricks benutzt werden, um die Besucher zu bestehlen und zu täuschen. Allein und unsicher, was er mit diesen Informationen anfangen soll, glaubt sich Carter geschlagen - bis die Magie, das Schicksal Einzug in sein Leben erhält und der junge Ausreißer unerwartet Freunde findet, die ebenfalls den ein oder anderen Trick auf Lager haben. Gemeinsam planen die Freunde einen Coup, welcher den Verbrechern ein für alle Mal das Handwerk legen soll.
Meinung:
Zu Beginn war ich zugegebenermaßen etwas skeptisch, denn bei Werken von Schauspielern weiß man nie so genau, ob die Geschichte an sich gut ist oder das Buch bloß der Person wegen gelobt wird. Die ersten Kapitel der Geschichte waren dann auch zunächst nichts Besonderes. Ich hatte das Gefühl, dass Neil Patrick Harris sich zahlreicher Floskeln und Ideen bedient, die in solch einer Form schon öfters dagewesen sind. Schließlich geschah jedoch etwas Überraschendes: der Autor griff in die Zauberkiste und zauberte eine wunderbare und wunderschöne Kindergeschichte aufs Papier.
Wie er das gemacht hat?
Nun, ich weiß nicht, ob ich die Tricks dieses Magiers verraten darf, aber wenn ihr mich nicht verratet, dann mache ich eine kleine Ausnahme...
Zunächst die Art und Weise, wie Neil Patrick Harris seine Geschichte erzählt. Sicherlich, mit den ersten Kapiteln habe ich mich schwergetan, jedoch nur bis zu einer ganz bestimmten Stelle: Bis der Leser das erste Mal vom Erzähler persönlich angesprochen wird und einen ersten Blick hinter die Kulissen der Magie erhascht. Über das ganze Buch verteilt finden sich diese kleinen Einschübe, die sich direkt an den Leser richten und ihm erklären, wie er selbst zum Magier werden kann, indem Zaubertricks erklärt werden - eine schöne Idee. Dadurch wird der Leser ein Teil dieser Geschichte, ein Teil der magischen Sechs.
Zusätzlich die Figuren. Stereotype, Klischees und alte Muster sucht man bei diesen nämlich vergeblich. Stattdessen präsentiert Neil Patrick Harris eine farbenfrohe Gruppe: verschiedene Hautfarben, ein Mädchen im Rollstuhl, ein Junge ohne zu Hause, ein männliches Paar - das alles spielt in diesem Buch keine Rolle, wird mit einer Selbstverständlichkeit erzählt, die ich mir gerne in mehr Büchern wünschen würde und zeigt deutlich, wie belanglos doch solche ´Schubladen´ sind.
Die Figuren hängen auch eng mit meinem letzten Punkt zusammen, nämlich der Grundaussage, dem Grundthema dieser Geschichte. Im Groben geht es um Magie und darum, Verbrechern das Handwerk zu legen, doch bei genauerer Betrachtung geht es um viel mehr als das. Es geht darum, an sich selbst zu glauben, den Mut und die Hoffnung in die Menschen nicht zu verlieren und um Freundschaft. Eine Freundschaft, die sich nicht um solche Dinge wie die Hautfarbe dreht, eine Freundschaft, die den Glauben nicht verliert, den Glauben daran, dass wenn man nur zusammenhält und sich unterstützt, man einfach alles schaffen kann, unzertrennlich wird und Freunde fürs Leben findet.
Fazit:
Magisch, magischer, die magischen Sechs!
Ein zauberhaftes Kinderbuch, das selbst die größten Leser, die Welt wieder mit Kinderaugen sehen lässt. Neil Patrick Harris hat hier ein wahrlich modernes und zauberhaftes Kinderbuch geschrieben, für Jung und Alt. So wunderbar, dass ich es kaum erwarten kann, bis er den zweiten Band, um die magischen Sechs, aus dem Hut zaubert. Kurz und knapp: Eine absolute Leseempfehlung!