Sehe ich wie ein Mörder aus?
Sehe ich wie ein Mörder aus?
„Ein Mörder wird man innerhalb weniger Minuten, weniger Sekunden. Vorher ist man ein Mensch wie jeder andere.“
Als eines Tages ein ehemaliger Mitschüler am Quai des Orfèvres ...
Sehe ich wie ein Mörder aus?
„Ein Mörder wird man innerhalb weniger Minuten, weniger Sekunden. Vorher ist man ein Mensch wie jeder andere.“
Als eines Tages ein ehemaliger Mitschüler am Quai des Orfèvres auftaucht, ist es um Jules Maigrets Seelenfrieden vorbei. Der Kommissar hat zwar den Ruf, sich nicht von Äußerlichkeiten blenden zu lassen und allem auf den Grund zu gehen, befindet sich jedoch angesichts seines ehemaligen Jugendfreundes in einer Zwickmühle. Léon Florentin stellt sich als vorbestrafter und mittelloser alternder Versager dar, der sich schon in der Schulzeit niemals anzupassen vermochte und es mit der Wahrheit nicht so genau nahm. Hinsichtlich des Mordes an Florentins Lebensgefährtin Joséphine „Josée“ Papet scheint tatsächlich alles gegen den Mann zu sprechen, nach Maigrets Ansicht handelt es sich hierbei jedoch um auffallend viele Indizien. Im Zuge seiner Ermittlungen entpuppt Mademoiselle Joséphine Papet sich als Frau mit zwei völlig verschiedenen Gesichtern. Die kleine, rundliche und charmante Frau mit dem sanftmütigen Wesen und der etwas naiven Ausstrahlung hat ein pikantes Geheimnis, dessen Enthüllung sowohl die berufliche, als auch die private Existenz mehrerer Personen bedroht. Maigret ist gefordert, Informationen zu sammeln, Zeugen und Verdächtige zu vernehmen, den Tathergang zu rekonstruieren und nach einem Motiv für die Tat zu suchen.
Kriminalkommissar Jules Maigret trifft in diesem zunächst einfach erscheinenden Fall gleich auf mehrere Verdächtige, die durchaus einen Grund hätten, die lebenslustige Joséphine aus dem Weg zu räumen. Er ermittelt angesichts der vorliegenden Fakten in mehrere Richtungen und konfrontiert seine Verdächtigen mit unangenehmen und zum Teil sehr überraschenden Ergebnissen seiner Recherchen. Georges Simenons unterhaltsamer Schreibstil und seine vortrefflichen Beschreibungen von Schauplätzen, Protagonisten und den Ermittlungen sorgten für großen Lesegenuss.
Dieser Band aus der neuen, modern gestalteten Taschenbuch-Edition vom Atlantik Verlag verwöhnt das Auge des Krimifans durch eine lesefreundliche große Schrift, einen angenehmen Zeilenabstand und sehr großzügige Seitenränder und macht definitiv Lust auf weitere Fälle mit dem weltberühmten Kommissar der Pariser Kriminalpolizei.
„Maigrets Jugendfreund“ aus der Feder des belgischen Schriftstellers Georges Simenon hat mir sehr gut gefallen!