Cover-Bild Der Anhalter
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: S. FISCHER
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller: Psycho
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 04.03.2020
  • ISBN: 9783103974669
Gerwin van der Werf

Der Anhalter

Roman
Marlene Müller-Haas (Übersetzer)

Gerwin van der Werfs Roman »Der Anhalter« nimmt die Leser mit auf eine spannende Reise in die archaische Natur Islands und in das Herz einer Familie, die an ihren Geheimnissen zu zerbrechen droht.

Für Tiddo, Isa und ihren Sohn Jonathan soll es die Reise ihres Lebens werden, mit dem Wohnmobil durch Island. Schon immer hat es sie auf die mystische Insel gezogen. Nun endlich wird es was, muss es was werden – Tiddo erhofft sich von der Reise nicht weniger als die Rettung seiner Ehe. Doch dann nehmen die drei auf ihrem Roadtrip einen merkwürdigen Anhalter mit, der immer neue Gründe findet, um weiter mitzureisen. Der Fremde durchbricht die Zurückhaltung Jonathans, fasziniert Isa und fordert Tiddo heraus. Als das fragile Gleichgewicht der Familie endgültig zu kippen droht, sieht Tiddo in einer halsbrecherischen Fahrt zum Kratersee Öskjuvatn den einzigen Ausweg.
Wie weit geht ein Mensch, der Gefahr läuft, alles zu verlieren?

»Das schwarze Land ist kahlgeschoren, von Wind und tausend Wintern. Kein Lebewesen hat dort etwas zu suchen, selbst die toten Steine liegen gegen ihren Willen da.«

»Was für ein Erzähler, der van der Werf!« Trouw

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei Dajobama in einem Regal.
  • Dajobama hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.10.2020

Eine Reise und ein Fremder als Brandbeschleuniger...

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Eine Mischung aus Reiseroman und Thriller soll dieses Buch sein.
Das ist es... und noch viel mehr.

Es ist
eine spannende Reise in die archaische Natur Islands,
ein Roadtrip durch die mystische Welt ...

Eine Mischung aus Reiseroman und Thriller soll dieses Buch sein.
Das ist es... und noch viel mehr.

Es ist
eine spannende Reise in die archaische Natur Islands,
ein Roadtrip durch die mystische Welt zwischen Vulkanen und Kratern,
eine Reise zu sich selbst,
ein Selbstfindungs-Trip,
ein psychologischer Beziehungsroman,
das Psychogramm einer Familie,
das Psychogramm eines verzweifelten Familienvaters,
eine Familiengeschichte mit Familiengeheimnissen.

Das Ehepaar Tiddo und Isa erfüllt sich einen langgehegten und immer wieder aufgeschobenen Wunsch und reist mit ihrem 13-jährigen Sohn Jonathan zunächst mit dem Wohnmobil, später mit dem Jeep durch Island.
Tiddo erhofft sich von der Reise auf und über die Vulkaninsel die Rettung seiner fast 15-jährigen Ehe und er ist sogar überzeugt davon, dass es gelingt.
Er und seine Frau haben sich über die Jahre hinweg voneinander distanziert, ihre Gemeinsamkeiten sind verloren gegangen und die Leidenschaft füreinander ist erloschen.
Tiddo möchte durch die Reise auch wieder einen Zugang zu seinem Sohn bekommen, deren Verhältnis sich ebenfalls abgekühlt hat.

Große Hoffnungen und hohe Erwartungen an einen Jahresurlaub.
Kann allein Reisen Probleme lösen?
Kann Tapetenwechsel beschädigte zwischenmenschliche Beziehungen kitten?

Schon nach wenigen Kilometern entscheiden sich die Camper auf Isas Vorschlag hin dafür, einen der zahlreichen Anhalter vom Straßenrand mitzunehmen.
Der strömende Regen hat sein Übriges dafür getan, um der Familie die Entscheidung zu erleichtern, einen Fremden in ihr fahrendes Heim aufzunehmen.

Der redselige, selbstbewusste und gut aussehende Isländer Svein, der seit einigen Jahren in Amerika lebt und nun ausgiebig sein Heimatland erkunden möchte, verspricht, mit seinen Beziehungen bei Einheimischen für Vergünstigungen zu sorgen und ihnen geheime Insider-Tipps für die Reise zu verraten.
Ihm fallen letztlich immer wieder neue Gründe ein, um weiter mit ihnen zu reisen.
Er lässt sich einfach nicht mehr abschütteln.
Sveins Beweggründe, die Reise mit der Familie immer weiter fortzuführen, bleiben unklar.
Immer klarer wird nur eins: es ist schwer, ihn wieder loszuwerden.

Mit der Zeit dringen die vier immer tiefer in die mythische Welt, spektakuläre, karge Natur und überwältigende, raue Landschaft Islands mit seinen Vulkanen und Gletschern ein.

Parallel dazu kommt es auch im Wohnmobil schleichend zu Veränderungen.
Die Stimmung kippt und lange verdrängte Probleme drängen durch die Anwesenheit des Fremden mit Vehemenz ans Tageslicht.

Der junge blonde Reisebegleiter macht mit seinem Prahlen großen Eindruck auf den pubertierenden Jonathan, er verwickelt Isa ihn leise Gespräche und flirtet mit ihr und er übt mit seiner charismatischen Art sogar auf Tiddo, der ursprünglich völlig gegen einen unbekannten Mitreisenden war, eine gewisse Faszination aus.
Svein hat Tiddo zum Reden gebracht und ihm Privates entlockt, das er unter normalen Umständen niemals einem Fremden erzählt hätte und...er macht Tiddo glauben, er könne dessen Ehe retten.
Tiddo entwickelt eine ambivalente Beziehung zu Svein und gerät in eine Art emotionale Abhängigkeit von ihm.
Er setzt Hoffnung in Svein, macht ihn in gewisser Weise zu seinem Vorbild und er möchte ihn gleichzeitig loswerden, weil er ihn als Bedrohung empfindet.
Svein der Retter und Svein der Rivale.

Der mysteriöse Fremde bringt so Einiges ins Rollen und bedroht mit seiner Wirkung auf die Familie subtil und zunehmend deren fragiles Gleichgewicht.

Tiddo, der den Eindruck hat, dass Svein ihm seinen Platz als Ehemann und Vater streitig machen will und der sich darüber hinaus als Mann in Frage gestellt fühlt, sieht schließlich nur noch einen einzigen Ausweg: eine waghalsige Fahrt zum Kratersee Öskjuvatn.
Die Familie gerät in Gefahr.
Die Konsequenzen sind verheerend.
Tiddo, der Familienvater, wird zu einer tragischen Figur.

Welche Risiken geht jemand ein, was nimmt jemand auf sich und was ist jemand zu tun bereit, wenn er all’ seine Felle davonschwimmen sieht?

Der Schreibstil von Gerwin van der Werf hat mir äußerst gut gefallen und die Ideen für und hinter dem Roman finde ich originell und interessant.

Der Autor erzählt eine tragikomische Geschichte über Liebe, Männlichkeit und das Älterwerden auf literarisch eindrucksvolle Weise aus der Perspektive seines Ich-Erzählers Tiddo, der seine Ehe zunehmend gegen die Wand fährt, obwohl er sie eigentlich retten möchte.

Gerwin van der Werf beschreibt die beeindruckende Landschaft dermaßen atmosphärisch, bildhaft und eindrücklich, dass man das Gefühl hat, selbst ein Teil der kleinen Reisegruppe zu sein.

Die Protagonisten werden einem zunehmend vertraut. Sie werden in all ihrer Vielschichtigkeit und Unterschiedlichkeit facettenreich geschildert und erscheinen so als Menschen mit Ecken und Kanten.

„Der Anhalter“ ist ein fesselnder und psychologisch stimmiger Roman, der sowohl dynamisch, beschwingt und leichtfüßig als auch gehaltvoll und tiefgründig daherkommt.
Er ist gleichzeitig dramatisch und tragisch sowie humorvoll und amüsant und er hat etwas Finsteres und Verstörendes.
Über die gesamte Dauer der Lektüre hinweg spürt man in seinem tiefsten Inneren mit Unbehagen die unheilschwangere Atmosphäre, die über der Geschichte schwebt.

Ich habe vor der Lektüre noch nichts von dem 1969 geborenen niederländischen Autor Gerwin van der Werf gehört, geschweige denn gelesen.
Zwei seiner vier Romane schafften es auf die Longlist des wichtigsten niederländischen Literaturpreises.
„Der Anhalter“ ist der erste Roman von ihm, der in deutscher Übersetzung erschienen ist.

Der Autor hat mich mit seinem magischen und spannenden Werk überzeugt und ich freue mich darauf, weitere Romane von ihm zu lesen.



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Veröffentlicht am 29.03.2020

Fataler Urlaub

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Meine Meinung:

Bei diesem Buch war ich mir sehr sicher, das sie tiefgründiger ist als sie zuerst erscheint, und ich hatte damit recht.

Tiddo und seine Familie machen eine Wohnmobilreise durch Island. ...

Meine Meinung:

Bei diesem Buch war ich mir sehr sicher, das sie tiefgründiger ist als sie zuerst erscheint, und ich hatte damit recht.

Tiddo und seine Familie machen eine Wohnmobilreise durch Island. Für ihn ist es die Chance seine Ehe noch zu retten und auch seinem Sohn wieder näher zu kommen.
Man begleitet die Protagonisten und Anfangs scheint alles auch gut zu laufen. Doch sobald ein mysteriöser Anhalter von ihnen aufgenommen wird, geht alles den Bach runter.

Die Stimmung kippt ziemlich schnell, man merkt den Protagonisten an, das sie schon nach kurzer Zeit unzufrieden sind und ihre Beziehung sogar Toxisch wird.
Meiner Meinung nach hat er Autor es super geschafft, die Gefühle rüber zu bringen, sodass auch ich mich irgendwann sehr unwohl gefühlt habe.
Gleichzeitig zeigt er uns aber auch das wunderschöne Island. Erklärt Dinge und lässt Bilder im Kopf entstehen.

Das Ende des Buches, hat mich nach dem raschen Fall von Tiddo nicht mehr überrascht, aber es war einfach unfassbar passend für die Geschichte. In meinen Augen wurde hier vom Autor alles richtig gemacht.

Fazit:
Ein Roman der den Leser sprachlos und atemlos zurück lässt. Toller Schreibstil und gut durchdacht.

Veröffentlicht am 21.03.2020

Spannend für Islandfans

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Tiddo und Isa haben Eheprobleme, ein Urlaub soll ihre Ehe retten. Sie fahren mit dem Sohn in einem Wohnmobil durch Island. Dort soll sich das Verhältnis wieder entspannen und einrenken. Die mystische Seite ...

Tiddo und Isa haben Eheprobleme, ein Urlaub soll ihre Ehe retten. Sie fahren mit dem Sohn in einem Wohnmobil durch Island. Dort soll sich das Verhältnis wieder entspannen und einrenken. Die mystische Seite der Insel hat sie schon immer angezogen, diese wird in dem Buch auch gut mit vorgestellt und war der Grund für meinen Kauf. In dem Buch geht es aber hauptsächlich um die Familie, die unterwegs einen Anhalter mitnimmt, der sich auf eine Art und Weise in die Familie einbringt, die etwas spooky ist. Sie werden ihn nicht mehr los und so lässt sich Tiddo zu einer Tat hinreißen, die ihn dann weiter verfolgt. Sein Gewissen und der Glaube verfolgt zu werden lassen ihn nicht mehr los und treiben die Geschichte spannen voran. Sehr fesselnd zu lesen.

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Veröffentlicht am 04.03.2020

Psychotrip in Island

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Eine niederländische Familie (Tiddo, Isa und Jonathan) auf Urlaubsreise mit einem Wohnmobil durch Island. In der Ehe zwischen Tido und Isa steht es nicht zum Besten. Die Fahrt soll auch die Ehe kitten.

Schließlich ...

Eine niederländische Familie (Tiddo, Isa und Jonathan) auf Urlaubsreise mit einem Wohnmobil durch Island. In der Ehe zwischen Tido und Isa steht es nicht zum Besten. Die Fahrt soll auch die Ehe kitten.

Schließlich nehmen sie einen Anhalter mit, was psychologische Momente auslöst.
Der Anhalter Svein ist ein geheimnisvoller Typ mit viel Ausstrahlung auf alle der Familie.

Der Icherzähler Tiddo ist eifersüchtig und schließt Svein in einem unbedachten Moment in einen Turm ein und flüchtet mit seiner Familie. Das führt aber auch zu paranoiden Empfindungen. Er glaubt sich von Svein verfolgt.
Hinzu kommt noch ein Geheimnis, dass Tiddo mit sich herumschleppt. Immer mehr gerät er in einen psychischen Ausnahmezustand.

Für Island-Fans gibt es hier viel zu holen, vielleicht gerade weil es ein Blick von außen ist. Hinzu kommt die Spannung wie bei einem Psychothriller.

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Veröffentlicht am 14.06.2020

Ehe-Therapie auf Island

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Der Anhalter – Gerwin van der Werf
Eine Reise mit dem Wohnmobil durch Island, von langer Hand geplant, soll die Ehe von Isa und Tiddo retten. Mit von der Partie ist der dreizehnjährige Sohn Jonathan. Wenn ...

Der Anhalter – Gerwin van der Werf
Eine Reise mit dem Wohnmobil durch Island, von langer Hand geplant, soll die Ehe von Isa und Tiddo retten. Mit von der Partie ist der dreizehnjährige Sohn Jonathan. Wenn man ehrlich ist, ist diese Ehe bereits seit Jahren klinisch tot. Die Reise steht unter keinem guten Stern. Um das Chaos komplett zu machen, nimmt die Familie noch einen Anhalter mit, den Isländer Svein.
Leider muss ich sagen, dass hier jede Menge Potenzial verschenkt wurde.
Die Kulisse Islands klang vielversprechend, wurde aber kaum ausgeschöpft. Mich zumindest haben die Naturbeschreibungen kaum erreicht. Da hätte man mehr draus machen können. Die Sprache fand ich persönlich etwas zu umgangssprachlich, gerade die Dialoge mit Svein sind ein furchtbarer Mischmasch aus Deutsch und Englisch.
Getoppt werden diese Kritikpunkte für mich aber mit Abstand von den beiden Männern, Tiddo und Svein. Einfach ganz unmöglich. Tiddo, auch noch der Erzähler, ist ein ewiger Jammerlappen, der nicht einsehen will, dass seine Ehe am Ende ist. Es ist beinahe schmerzhaft, seinen Gedanken zu folgen. Beispielsweise über Chinesen, die möglicherweise von einem Geysir eingesogen werden, um vom anderen wieder ausgespuckt zu werden…! Ein Weichei (damit kokettiert er auch noch), das nur an sich selbst denkt, anstatt sich mal ernsthaft mit seiner Frau auseinanderzusetzen. Gegen Ende entwickelt er auch noch eine Paranoia. Ach ja, Svein ist auch nicht besser, bzw. ist er auch noch mehr oder weniger überflüssig für die Geschichte. Mehr als ein paar platte Dialoge und ein Mini-Eifersuchtsdrama bringt er kaum. Mit den beiden konnte das nichts werden. Schade.

Ansonsten liest sich dieser Roman locker und fluffig. Die Kapitel fliegen nur so dahin und es ist auch nicht uninteressant. Die beiden Männer haben allerdings einen gewaltigen Nerv-Faktor. Und am Ende frage ich mich, was war das?
2 Sterne

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